pp Bangkok. Die erfolgreiche Computersimulation „Tropico“geht in die fünfte Runde. In dem Simulationsspiel steuert der Spieler den Präsident einer kleinen Insel und versucht, seine Inselrepublik vom kleinen Kolonialdorf bis hin zum Touristenabzockerparadies – oder in die totale Diktatur – zu führen.
Offenbar sieht das thailändische Kulturministerium darin eine Beleidigung für die thailändische Monarchie, da der Spieler den Namen des Landes, des Regierungschefs und des Königs frei wählen kann. Das Kulturministerium ist der Meinung, dass das Spiel nicht nur die thailändische Monarchie beleidigt sondern obendrein auch noch die Würde und die Sicherheit des Landes bedroht.
Alle vorher erschienenen Versionen des Spiels waren in Thailand frei erhältlich und konnten gute Verkaufszahlen erzielen. Für Tropico 5 sieht es dagegen in Thailand nach dem Verbot durch das Kulturministerium schlecht aus. Allerdings dürfte die Ankündigung das Spiel in Thailand zu verbieten, gerade zu einem weiteren Verkaufsschlager führen.
Bekanntermaßen stürzen sich die Spieler nach dem Verbot eines Spiels erst recht auf die Version und sorgen so für ungewollten Umsatz und Popularität. Bereits schon heute kann Tropico 5 über beachtliche Verkaufszahlen berichten.
In der Begründung des Kulturministeriums heißt es, dass es etwas anderes sei, ob man sich einen Film ansieht oder ein Spiel spielt, in dem der Spieler Interaktiv den Ablauf und die Handlungen des Präsidenten frei bestimmen und wählen kann.
Die Macher von Tropico 5 gaben nur einen kurzen Kommentar zum Verbot in Thailand ab. „Wir sind enttäuscht, dass Tropico 5 in Thailand auf dem Index steht und verboten ist“, sagte der Manager der Kalypso Media Group. „Die Vorgängerversionen Tropico 3 und 4 waren in Thailand ein Erfolg und wurden erfolgreich vermarktet. Dabei wollen wir klarstellen“, sagte er weiter, „dass es sich bei dem Spiel eigentlich um eine Satire handelt“.
In den sozialen Medien wird seit dem Verbot erst recht über das Spiel und seine Eigenschaften und Möglichkeiten diskutiert. Alleine dadurch dürfte das Spiel einen noch größeren Bekanntheitsgrad als bisher erreichen, da es nun auch die Aufmerksamkeit der Spieler weckt, die das Spiel bisher noch gar nicht kannten.