Die Polizei in Bangkok wurde angewiesen, Ausländer nur bei einem triftigen Grund zu durchsuchen

pp Bangkok. In den letzten Wochen wurden zahlreiche Ausländer in Bangkok von der Polizei angehalten, ihre Papiere kontrolliert und ohne besonderen Grund von den Beamten durchsucht. Diese deutliche Zunahme der Überprüfungen hat viele Ausländer dazu veranlasst, sich bei der Polizei zu beschweren.

Polizeioberst Khajohnpong Jitpakpoom, der neu ernannte Polizeichef von Thong Lor erklärte, dass er seinen Offizieren die Durchführung von Stichprobenkontrollen bei Ausländern verboten habe. Einzige Ausnahme: Ausländer würden sich beim Erscheinen der Polizei verdächtig verhalten.

„Ich habe den Beamten die unter meinem Befehl stehen gesagt, dass sie auf die übermäßige Kontrolle von Ausländern verzichten sollen. Nur wenn es die Beamten für notwendig erachten, oder der Ausländer durch die Anwesenheit der Polizei erschrocken ist, soll eine Kontrolle der Papiere stattfinden“, sagte er weiter.

Diese Kontrolle dürfe nur in einem öffentlichen Bereich von zwei Offizieren im Rang eines Unterleutnant oder höher durchgeführt werden, fügte er hinzu.

„Wenn die Person einen Beamten sieht und dabei ein ruhigen Eindruck macht, ist es den Beamten nicht gestattet, die Person zu durchsuchen“, betonte er.

Zuvor waren bei der Polizei zahlreiche Beschwerden über nicht ordnungsgemäße Durchsuchungen von Taschen und Gepäckstücken (Rucksack o.ä.), Leibesvisitationen und demütigenden Urintests in der Öffentlichkeit eingegangen. Viele Ausländer hatten weiterhin bemängelt, dass sie ohne einen begründeten Verdacht durchsucht wurden.

In Thong Lor machen 297 Polizisten Dienst, davon sind 177 Streifenpolizisten, die auf ihren Motorrädern unterwegs sind um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.

Ein Unternehmer aus der Sukhumvit Straße und prominentes Mitglied einer Facebook-Gruppe, die über die Schikanen der Polizei in Bangkok berichtet erklärte gegenüber der Bangkok Post, dass er „fassungslos“ über diese Nachricht sei.

„Ich war sehr beeindruckt, dass die Polizei so schnell auf die Beschwerde reagiert hat“, sagte der britische Staatsbürger, der seinen Namen nicht veröffentlichen wollte. „Diese jüngste Ankündigung der Beamten ist eine sehr gute Nachricht“.

„Ich denke, es macht keinen Sinn für eine Stadt, die so viele Touristen anzieht, alle Ausländer ohne Grund als Kriminelle zu behandeln“, sagte er. „Ich begrüße Polizeioberst Khajohnpong zu seiner Entschlossenheit und zu seiner schnellen Reaktion“.

„Jetzt ist es unsere Aufgabe, alle Polizisten über ihre Dienstleistungen an den Touristen aufzuklären. Wir müssen das Vertrauen der Touristen zurück gewinnen“, sagte er. Dazu will Khun Khajohnpong Flugblätter verteilen lassen, auf denen die Rechte der Ausländer besser erklärt werden.

Auf dem Flugblatt werden folgende wichtige Punkte erklärt.

  • Streifenpolizisten ist es nicht erlaubt, Drogen-Test-Sets zu tragen.
  • Drogentests dürfen nur auf einer Polizeistation durchgeführt werden.
  • Sollte der Test positiv verlaufen, muss ein zweiter Test in einem staatlichen Krankenhaus durchgeführt werden.

„Ich habe allen meinen Beamten gesagt, dass sie sich bei Gesprächen mit Menschen wie Diplomaten verhalten sollen. Sie sollen mit den Personen freundlich und ohne Aggressionen sprechen. Wenn wir bei den Gesprächen lächeln, werden uns die Touristen in einer positiven Art und Weise sehen“.

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