steer Bangkok/Berlin. Nicolaus Fest, bekannter unabhängiger Journalist und ehemaliges Mitglied der Chefredaktion von "Bild", machte offenbar auch schon in Thailand Urlaub. Jedenfalls ist er gut über die Situation der hiesigen deutschen Rentner informiert, wie man der neuesten Kolumne seines Blogs entnimmt.
Unter anderem entnahm der der lokalen Presse die Berichte über die immer größeren Probleme von Rentnern, die in Thailand ihren Lebensabend verbringen. Grund dafür ist, so Fest, der Kursverfall des Euro.
Voraussetzung für den dauerhaften Aufenthalt von Ausländern in Thailand ist der Nachweis eines ausreichenden Vermögens oder eines Monatseinkommen umgerechnet von mindestens 65.000 Baht. Andernfalls gibt es kein Visum. Früher waren das mal 1.400 Euro, heute sind es rund 1.850 Euro. "Da wird es für viele Rentner eng.", schreibt Nicolaus Fest zurecht.
So müßten sie nun – oft mit großem Verlust – ihre thailändischen Häuschen verkaufen und die Rückkehr nach Deutschland planen. Vorausgesetzt, ihre Lebenspartner spielen überhaupt mit, denn rein rechtlich kann ein Ausländer ja in Thailand weder Land noch eine Immobilie besitzen.
Das nüchterne Resümee von Nicolaus Fest: "Letztlich zahlen sie [die deutschen Rentner] mit der Zerstörung ihrer Existenz [in Thailand] für die Euro-Politik und die Rettung von Griechen[land] etc."
An anderer Stelle im gleichen Blog nimmt Fest nochmals grundsätzlich Stellung zum Problem, indem er den Inhalt von Gesprächen mit Engländern wiedergibt:
Der einzige Vorteil des Euro sei, dass man innerhalb Europas fast überall mit einer Währung zahlen könne. Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Menschen selbst Kleinstrechnungen mit Giro- oder Kreditkarte begleichen und schon bald auch Smartphones als Zahlmittel funktionieren, wird dieser Vorteil ohnehin bald von der Technik weltweit zur Verfügung gestellt. Nur die Nachteile des Euro werden bleiben.