Bangkok. Am Montag erklärte der nationale Polizeichef Somyot Poompunmuang auf einer Pressekonferenz, dass die meisten der Überwachungskameras an der Ratchaprasong Kreuzung auf dem Fluchtweg des Attentäters defekt waren.
Die defekten Kameras wären mit einer der Gründe, warum die Ermittler bei ihren Untersuchungen nur schleppend vorankämen. Alle Kameras befinden sich im Besitz der Bangkoker Stadtverwaltung BMA (Bangkok Metropolitan Administration) und sollten auch von der BMA verwaltet und instand gehalten werden.
Polizeigeneral Somyot erklärte weiter, dass die Aufnahmen der restlichen fünf Kameras seinen Ermittlern kein vollständiges Bild von dem Ablauf des Attentats zeigen.
„Das Filmmaterial springt herum von einer Kamera auf die andere. Da uns einige Sequenzen des Ablaufs nicht zur Verfügung stehen, müssen sich unsere Ermittler auf ihre Phantasie verlassen“, sagte Khun Somyot weiter.
Letzte Woche veröffentlichten die Beamten eine Phantomzeichnung des Hauptverdächtigen, der auf einigen der Videoaufnahmen zu sehen war. Der Mann mit dem gelben T-Shirt erschien etwa 15 Minuten vor der Explosion am Erawan Schrein. Kurz nach seinem Verlassen explodierte die Bombe.
Die Stadtpolizei hat eingeräumt, dass es schwierig sei zu sagen, ob sich der Attentäter noch immer im Land befindet. Nach den neuesten Berichten soll sich der Verdächtige nach dem Anschlag im Chulalongkorn Hospital aufgehalten und dort seine Kleidung gewechselt haben. Anschließen könnte er aus dem Land, vermutlich nach Malaysia geflohen sein.
Polizeigeneral Somyot fügte hinzu, dass den Ermittlern einige wichtige fotografische Beweise fehlen würden, um den Umfang der Untersuchungen zu erweitern und um die Informationslücken zu schließen.
„Es war ein Glück, dass die Sicherheitskameras im Dusit Thani Hotel den Verdächtigen aufnehmen konnten, als er auf dem Weg zum Hauptbahnhof Hua Lamphong war“, sagte er weiter.
Ein Sprecher der BMA bestätigte inzwischen, dass einige der Kameras defekt seien. Der Leiter der Verkehrsüberwachung, Herr Tripob Khantayaporn sagte, dass die meisten Kameras direkt an das zentrale Bedienfeld im Rathaus angeschlossen seien. Andere Kameras würden eigenständig arbeiten.
Die Bilder in der Zentrale werden permanent überwacht während die Bilder der einzeln arbeitenden Kameras nur alle 15 Tage überprüft werden. Diese Kameras erzeugen keine klaren Bilder und sind nur auf die Umgebung ausgerichtet, sagte der Leiter der Verkehrsüberwachung.
Dagegen könne die von der Polizei betriebene Kameras auch zoomen, um eventuelle Verkehrssünder besser sehen zu können.
Herr Tripob erklärte weiter, dass die BMA rund 57.000 Überwachungskameras in Bangkok betreibt. Davon sind etwa 10.000 Kameras neu und in der Lage, hochauflösende Bilder zu liefern.