Thaksin rät seinen Anhängern zu warten und sich bis zur nächsten Wahl einfach tot zu stellen

Thaksin rät seinen Anhängern zu warten und sich bis zur nächsten Wahl einfach tot zu stellen

Bangkok/Dubai. Thailands ehemaliger Ministerpräsident Thaksin Chinnawat hält aus seinem Exil in Dubai weiter Kontakt zu seinen Rothemden und rät ihnen über einen Mittelsmann, sich nicht gegen die eisernen Regeln der Militärjunta zu wehren und sich stattdessen bis zur nächsten Wahl einfach „tot“ zu stellen.

Einer der beliebten und bekannten Rothemden Führer, Herr Kwanchai Praipana aus der nordöstlichen Provinz Udon Thani meldete sich bei der Nachrichtenagentur Reutes zu Wort und erklärte, dass er mit Thaksin weiterhin in Kontakt stünde.

„Als ich mit Thaksin über die aktuelle Situation sprach sagte er mir, dass wir einfach bis zur nächsten Wahl warten sollen und bis dahin so verhalten sollen, als wären wir tot“, berichtet Herr Kwanchai.

„Er sagte mir, dass die nächste Wahl der Moment sei, bei dem wir gewinnen können. Die einzige Frage dabei ist, ob eine nächste Wahl überhaupt stattfinden kann“, sagt er weiter.

Thaksin soll von seinem Exil in Dubai genau die Ereignisse in Thailand verfolgen und bestens informiert sein, berichtet der Rothemden Führer weiter. Kwanchai erklärte, dass er vor etwa einem Monat mit Thaksin gesprochen habe. Wie die beiden miteinander kommuniziert haben wollte er allerdings nicht sagen.

Prayuths Verbot, das die politischen Tätigkeiten der Rothemden sehr stark eingeschränkt hat, sorgt dafür, dass von der Gruppe kaum noch etwas zu hören ist. „Sie haben uns zu viel gemobbt“, fügte Kwanchai hinzu. Allerdings beobachte er die Aktivitäten weiterhin jeden Tag, sagte er.

Am Samstag waren trotz des Verbots von Demonstrationen Hunderte von Aktivisten in Bangkok zu einer Kundgebung gegen das Militär unterwegs. Sie wollten gleichzeitig dem neunten Jahrestag des Putsches gegen Thaksin gedenken.

„Die Menschen wollen auf die Straße gehen und protestieren“, sagte Sabina Shah, ein Rothemdenführer aus der nordöstlichen Stadt Khon Khaen. „Aber trotz ihrer Schwierigkeiten und ihrer Not haben sie Angst. Für die Wirtschaft Thailands ist das schon jetzt ein Rückschritt“, sagt er weiter.

Verglichen mit dem Chinnawat-Clan hat Prayuth bisher sehr wenig für die Bauern getan. Ganz im Gegenteil: Er beendete die Subventionsregelungen der Vorregierung, die Milliarden von Dollar in die landwirtschaftlichen Gemeinden gepumpt hatte.

Ohne die Subventionen ist das Einkommen der Reisbauern sehr stark zurückgegangen. Sie erhalten nur noch rund ein Drittel des Preises und müssen nun kämpfen, um ihre Schulden, die sie in den guten Zeiten gemacht haben, nun wieder abbezahlen zu können.

„Die Regierung wird die Preise nicht weiter erhöhen“, sagte ein Reisbauer aus Udon Thani. „Wenn wir unseren Reis in diesen Tagen verkaufen, machen wir nur Verluste“.

Aber nicht nur die Reisbauern sind betroffen. Samai Sribang, der Besitzer einer Gummi-Plantage in der Provinz Nong Khai in der Nähe zu Laos berichtet: „Die Regierung sagt uns, dass wir aufhören sollen weitere Forderungen zu stellen. Stattdessen sollen wir nachhaltig leben“.

„Aber wie können wir nachhaltig leben, wenn wir unsere Waren nicht verkaufen können? Wenn Thaksin uns hören kann dann sagen sie ihm, dass wir im Sterben liegen“, fügte er hinzu.

Teerasak Teecayuphan, der Bürgermeister von Khon Kaen sagte: „Wenn das alles ist, was von der Regierung kommt, dann haben wir wenig Hoffnung in die Wiederherstellung des politischen Glauben“.

„Früher oder später wird dieser Topf überkochen“, warnte er. “Wenn die Regierung diese Probleme nicht lösen kann, dann können sie die Leute nicht mehr lange unterdrücken“.