Bangkok. Premierminister Prayuth Chan-Ocha hat am Donnerstag angekündigt, dass er und das Militär nun gezielt gegen das organisierte Verbrechen vorgehen wollen. Er möchte damit seine Bemühungen zur Sanierung des Landes unterstützen und zur Verbesserung des Bildes seiner Militärregierung beitragen. Sein Hauptziel besteht nach wie vor darin, die schleppende Konjunktur wieder auf Kurs bringen.
Premierminister Prayuth will damit eine neue Kampagne „Aufräumen Thailand“ ins Leben rufen. Am Donnerstag betonte er, dass er damit das Laster und die Korruption in der Regierung und in der Gesellschaft ausrotten möchte und gezielt gegen die organisierte Kriminalität vorgehen wird.
Die Junta ist mittlerweile das Ziel der Mafia geworden, deren Chefs als einflussreiche Persönlichkeiten angesehen werden, sagte er weiter.
„Wir wollen dass die Menschen wieder normal und frei von jeder Gewalt und ohne deren Anstifter und Waffen leben können“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministerium Oberst Kongcheep Tantrawanit.
„Wir werden die Gesetze anwenden, die auch keinen Halt vor einflussreichen Persönlichkeiten machen. Wir bitten alle Leute mit uns zusammenzuarbeiten und uns mit Informationen in dieser Richtung zu versorgen“, sagte er weiter.
Prayuth hatte bereits zuvor gesagt, dass er die Mafia im Land innerhalb von sechs Monaten ausrotten möchte. Seine Regierung hat die Befugnis, Verbrechen zu unterdrücken und zu verbieten. Dau gehören auch Razzien in berüchtigten Nachtclubs und das Einsammeln und Beschlagnahmen von Waffen, fügte er hinzu.
Das Militär sieht sich als Vorkämpfer für eine saubere Regierung die frei von käuflichen zivilen Politikern und deren Geschäfts Kumpanen ist. Dabei ist vielen Menschen gar nicht klar, dass das Militär ebenfalls bereits seit längerem umfangreiche Interessen an verschiedenen Sektoren der Wirtschaft hat.
Zahlreiche Regierungen, egal ob zivile oder militärische haben im Laufe der vergangenen Jahre schon mehrmals geschworen, Kriminalität und das soziale Übel auszurotten. Allerdings war das bisher immer nur mit begrenztem Erfolg geschehen.
„Die Junta sieht ein Problem und versucht, es schnell flicken“, sagte ein Thai Sozialkritiker, der aus Angst vor Konsequenzen anonym bleiben wollte.
„Das ist ähnlich wie bei der Niederschlagung des Menschenhandels.“
Die Polizei startete ein hartes Vorgehen gegen die Menschenhandel Syndikate nach der Entdeckung von Massengräbern entlang der Grenze zu Malaysia im Mai dieses Jahres. Dabei wird angenommen, dass die vielen Leichen Opfer der Menschenhändler aus Malaysia sind.
Obwohl die Junta der Vorgängerregierung für die Unruhen im Land und die wirtschaftliche Misere verantwortlich macht, hat sie jetzt selber rund 1,3 Millionen US-Dollar in neue ländliche Subventionen gepumpt. Damit sollen die unzufriedenen und politisch starken Bauern, die mit Rekordtief Rohstoffpreisen und schwachen Exporten zu kämpfen hat, beschwichtigt werden.
Letzte Woche wurden verschiedene Maßnahmen im Wert von einer Milliarde US-Dollar zur Hilfe für die Reisbauern genehmigt. Am Dienstag gab es erneut grünes Licht zur Hilfe für die Kautschukbauern. Auch sie sollen mit rund 365 Millionen US-Dollar unterstützt werden.