Bangkok/Brüssel. Am Donnerstag erklärte die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA), dass sie immer noch besorgt über Thailands Luftsicherheitsaufsicht sei. Trotzdem habe man davon abgesehen, die thailändischen Fluggesellschaften auf die Schwarze Liste der in der Europäischen Union verboten Fluggesellschaften zu setzen.
Einige Analysten in der EU hatten dagegen erwartet, dass die europäische Union den Bewertungen der US Federal Aviation Administration (FAA) aus der letzten Woche folgt. Die FAA hatte die Sicherheitsbewertungen für Thailand weiter abgestuft und dabei argumentiert, dass es die thailändische zivile Luftfahrt versäumt habe, die Mängel in dem Kommerziellen Luftverkehrssystem des Landes zu beheben.
Laut den Angaben der EU habe man eine Gesamtbeurteilung des Luftverkehrssystems von Thailand vorgenommen. Allerdings müsse man dabei bedenken, dass nur die Thai Airways International zu insgesamt elf Zielorten inner der 28-köpfigen EU fliegt.
Die Europäische Kommission, die Exekutive der EU arbeitet mit der EASA zusammen und erklärte, dass man Thailands Sicherheitsbilanz genau überwache. „Wenn der Schutz der Fluggäste weitere Sicherheitsrisiken ausschließen möchte, könnte die Kommission dann eine oder mehrere Luftfahrtunternehmen aus Thailand auf die schwarze Liste und damit auf die Flugverbotsliste innerhalb der EU setzen“.
Thai Airways Präsident Charumporn Jotikasthira erzählte gegenüber Reportern, dass die Entscheidung eine Erleichterung für seine Gesellschaft war. „Aber trotzdem haben wir für die Zukunft eine Menge Hausarbeiten zu erledigen“, betonte er. „Wir werden weiterhin von der EASA eng überwacht und alle sechs Monate überprüft“.
Die Kommission erklärte ebenfalls, dass Iraqi Airways und Blue Wing Airlines aus Suriname neu auf die Verbotsliste gesetzt wurden, die am Freitag veröffentlicht wurde. Dagegen wurde die kasachische Air Astana aus der Flugverbotsliste wieder gelöscht. Die indonesische Lion Air bleibt ebenfalls aufgrund eines EU-Antrags weiter auf der Verbotsliste.
Thailand steht schon seit längerer Zeit unter dem Druck der Luftsicherheitsbehörden. Das südostasiatische Land wurde von der International Civil Aviation Authority (ICAO) der Vereinten Nationen in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen herabgestuft. Obwohl Thailand bemüht war, diese Bedenken auszuräumen, wurden sie dennoch herabgestuft.
Die US Federal Aviation Administration gab in der vergangenen Woche die Herabstufung bekannt und ging dabei aber auf keine Details ein. Es wurden Mangel in einem oder mehreren Bereichen gefunden. Dazu gehören mangelnde technische Kompetenz, geschultes Personal sowie Aufzeichnungen und Kontrollverfahren, hieß es.
Thailands Verkehrsminister Arkhom Termpittayapaisith sagte auf einer Pressekonferenz dass die thailändische Regierung und die Fluggesellschaften weiterhin mit der EASA, der FAA und den anderen internationalen Prüfungsbehörden zusammenarbeiten wird um die Sicherheitsstandards noch mehr zu verbessern.
Außerdem planen die thailändischen Behörden die Lizenzen von Thai Airlines neu zu bewerten. So möchten sie sicherstellen, dass alle Fluggesellschaften dem internationalen Standards entsprechen.