Mehr als 100 vermisste Personen nach schwerem Unfall auf einer überladeten Fähre

Mehr als 100 vermisste Personen nach schwerem Unfall auf einer überladeten Fähre

Sagaing/Myanmar. Am frühen Samstagmorgen gegen 5 Uhr kam es in der Nähe des Dorfes Michaungdwin in der Region Sagaing in Zentral-Myanmar zu einem schweren Unglück mit einer angeblich völlig überladeten Fähre. Bisher werden mehr als 100 Personen als vermisst gemeldet.

Den Berichten der Such- und Rettungsmannschaften zufolge sollen auf der Fähre mehr als 250 Personen sowie zahlreiche Güter gewesen sein. Bisher konnten jedoch nur 154 Personen geborgen werden. Leider wurden auch schon vier Leichen an Land gebracht.

Die Fähre „Aung Soe Maoe Kyaw“ war mit rund 250 Personen auf dem Fluss Chindwin unterwegs. Die Meisten der Passagiere waren Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Gesundheitsabteilung, Lehrer, Feuerwehrleute und Studenten aus der Monywa Universität und dem Monywa Institute of Economics, berichten die lokalen Medien.

Ein Passagier, Herr Aung Kyaw Oo sagte gegenüber der lokalen Presse: „Die Fähre „Aung Soe Maoe Kyaw“ hatte aufgrund der Urlauszeit eine Menge Leute und Waren an Bord. Ich habe den Schiffsleuten gesagt, dass hier viel zu viele Menschen an Bord des Schiffes sind. Aber sie haben meine Warnungen einfach ignoriert“.

„In Phaungbyin hat der Kapitän dann weitere Passagiere an Bord gelassen. Ich habe mich daraufhin erneut beim Disziplinarausschuss in Phaungbyin beschwert. Sie antworteten mir, dass sie nichts dagegen tun können. Ich sagte ihnen weiter, dass viele Passagiere sterben werden, falls das Schiff einen Unfall hat“, postete er auf seiner Facebook Seite „Aung Lay“. „Ich habe gebetet, dass ich am Leben bleibe“, schreibt er weiter.

Laut seinen Angaben waren mehr als 250 Passagiere und 18 Motorräder an Borde der „Aung Soe Maoe Kyaw“.

Nach dem Unglück machte sich Dr. Myint Naing, der regionale Chefminister, sofort auf den Weg und besuchte die Such- und Rettungsmaßnahmen.

Herr Nyunt Win, der Verkehrsminister für Sagaing sagte: „Das Rettungsteam wird einen schweren Kran benutzen, damit wir die Fähre aus dem Flussbett heben können. Erst dann werden wir eine Liste der fehlenden Passagiere bekannt geben“.

Ein einheimischer Dorfbewohner berichtet in den Medien: „Ich habe den Unfall gegen 5 Uhr am frühen Morgen gehört und bin sofort zum Chindwin gerannt. Dort sah ich die gekenterte Fähre auf dem Fluss. Es dauerte nicht lange bis sie unterging. Ich habe sofort die Dorfbewohner zusammen gerufen und um Hilfe gebeten“.

Nachtrag:

Wie die Webseite Esys für aktuelle Seenotfälle in ihrem Ticker berichtet, wurden mittlerweile schon 25 Tote Passagiere geborgen.

Nachdem das Schiff am Morgen des 15.10. auf dem Chindwin River rund 72 Kilometer nördlich der Stadt Monywa gesunken war, wurden bisher 154 Menschen gerettet,. Das Wrack wurde inzwischen mit Seilen gesichert und sollte am 17.10. gehoben werden.

Die Behörden befürchten, dass die Anzahl der Opfer auf 100 Menschen ansteigen könnte. An Bord sollen sich mehr als 250 Passagiere sowie schwere Fracht und zahlreiche Motorräder befunden haben. Das Schiff soll den ersten Berichten zufolge nur für 150 Personen zugelassen gewesen sein.

Bisher wurden vier Männer der Crew verhaftet. Einer der Männer war bereits auf der Flucht und wurde von der Polizei gesucht. Der Eigner der Fähre soll sich ebenfalls auf der Flucht befinden.