Die Regierung versucht das Reisproblem nachhaltig zu lösen

Die Regierung versucht das Reisproblem nachhaltig zu lösen

Bangkok. In Thailand hat die Erntezeit und damit das übliche Reisproblem begonnen. Ganze Familien, Freunde, Verwandte und Bekannte stehen auf den Reisfeldern und rackern sich für 200 Baht pro Tag (Provinz Surin) ab. Allerdings können sich viele Farmer schon jetzt an ihren zehn Fingern abzählen, dass sie in diesem Jahr kaum Gewinn, wenn nicht sogar Verlust machen. Vielerorts gehen die Preise für den Ankauf von Reis fast täglich in den Keller. In den sozialen Netzwerken klagen immer mehr Bauern ihr Leid und wissen kaum noch, wie sie überleben sollen.

Regierungssprecher General Leutnant Sansern Kaewkamnerd sagte am Sonntag in den Medien, dass die Regierung nicht nur Geld austeilen will um den Bauern zu helfen, sondern auf der Suche nach einer nachhaltigen und langfristigen Lösung ist.

„Alle betroffenen Sektoren sind sich voll bewusst, dass wenn die Erntezeit kommt, es nicht nur eine Menge Reis gibt sondern auch der Preis dementsprechend fällt. Das ist ja nicht erst seit diesem Jahr so“, sagte Regierungssprecher Sansern,

Zugleich fügte er hinzu, dass die Regierung bereits im Vorfeld eine Reihe von Maßnahmen verhängt hat, damit nicht alle Landwirte zur gleichen Zeit ihre Felder neu bestellen und dementsprechend nach der Ernte nicht alle Reiskulturen zur gleichen Zeit auf den Markt geworfen werden. Das ist mit einer der Gründe, warum der Preis des Reises bereits kurze Zeit nach der Ernte nach unten stürzt.

Sansern sagte weiter, dass die Regierung bereits versucht hat den Bauern zu erklären, dass nicht nur Thailand ein Reis produzierenden Land ist. Es gibt wesentlich mehr Länder, die ebenfalls Reis exportieren und im direkten Wettbewerb mit Thailand stehen. Alleine schon aus diesem Grund kann Thailand oder einer der anderen Länder nicht den Preis für Reis auf dem Weltmarkt diktieren oder vorschreiben. Der Preis für Reis ist vom Weltmarkt und vom Marktmechanismus sowie Angebot und Nachfrage abhängig.

Und wie jedes Jahr ist das Angebot an Reis nach der Ernte gewaltig und dadurch geht der Preis automatisch in den Keller. Viele Mühlen horten schon jetzt den Reis und sind daher nur noch bereit, den Reis zu einem sehr günstigen Preis anzukaufen und weiter auf Halde zu legen.

Um die Auswirkungen des Preisverfalls abzufedern, sagte Regierungssprecher Sansern weiter, sollten sich die Farmer nicht alleine auf den Anbau von Reis in der Landwirtschaft verlassen. Sie sollten sich vielmehr um eine gemischte Landwirtschaft bemühen und auch andere Nutzpflanzen, die weniger Wasser als der Reis verbrauchen, anpflanzen. Außerdem könnten sie auch den Bestand ihres Viehs oder ihres Geflügels erhöhen um damit den Preisverfall beim Reis abzufangen.

General Leutnant Sansern betonte, dass Premierminister Prayuth Chan-o-cha den Aufwand von einigen Bauern schätzt, die versuchen sich selber zu helfen. Die Bauern haben erkannt, dass wenn sie die Zwischenhändler umgehen und ihren Reis direkt an die Verbraucher oder über die sozialen Netzwerke verkaufen, sich deutlich bessere Verkaufspreise erzielen lassen.

Der Verwaltungsausschuss der Regierung hat nun die Aufgabe, dieses Problem zu lösen. Die Farmer hoffen, dass die Verantwortlichen sehr schnell entsprechende Maßnahmen ergreifen, um ihnen mal wieder aus der Patsche zu helfen.