Saraburi. Ein thailändischer angeblicher Drogenoffizier hatte sich mit zahlreichen Ausweisen, Dokumenten und Polizeimarken eines Betäubungsmittel-Kontrollausschusses ausgestattet und damit Leute auf der Straße zu einem Urintest „eingeladen“.
Wenn der Test positiv ausfiel, und die Leute Drogen zu sich genommen hatten, drohte er ihnen mit einer Gefängnisstrafe von zwei Monaten. Allerdings hätten die Leute Glück, sagte er und er würde ein Auge zudrücken, wenn sie direkt vor Ort 2.000 Baht bezahlen würden.
Ein Vorfall dieser Art passierte am 10. April und wurde dem angeblichen Drogenoffizier zum Verhängnis, nachdem einer der Verdächtigen die ganze Aktion des falschen Drogenoffiziers auf Video aufnahm und in den sozialen Netzwerken verbreitete.
Der angebliche Drogenoffizier, der später als Herr Wichien Pansomboon identifiziert wurde, hatte sich offenbar mit seinen „Drogenkonsumenten“, die er in einer Wohnung in der Innenstadt kontrollieren wollte, die falschen Leute ausgesucht. Die angeblich Drogensüchtigen hatten erheblichen Zweifel an der Echtheit des angeblichen Beamten und nahmen die ganze Aktion auf Video auf.
Nachdem das Video in den sozialen Netzwerken die Runde machte, schaltete sich die echte Polizei ein und verfolgte den Fall weiter, berichtet Generalsekretär Sirinya Sitthichai am Sonntag. Bei einem weiteren Zwischenfall am 13. April, als der scheinbar selber berauschte Mann sich erneut als Drogenermittler ausgab und behauptete, dass er nun einen Urintest vor Ort durchführen würde, wurde er von seinen echten Kollegen verhaftet, erklärte Generalsekretär Sirinya Sitthichai gegenüber den Medien.
Herr Wichien Pansomboon wurde wegen seiner Amtsanmaßung verhaftet und vor ein Gericht gestellt. Die Richter befanden ihn für schuldig, gegen den §145 des Strafgesetzbuches verstoßen zu haben. Er wurde wegen Identitätsdiebstahl eines Beamten angeklagt, für schuldig befunden und verurteilt. Wie hoch die Strafe gegen den angeblichen Offizier eines Betäubungsmittel-Kontrollausschusses ausfiel, wurde in dem Bericht jedoch nicht erwähnt.
Allerdings nimmt die Polizei diesen Vorfall erneut zum Anlass, um alle thailändischen und ausländischen Leute davor zu warnen, einem falschen Beamten auf den Leim zu gehen. Falls sie irgendwelche Zweifel an der Echtheit eines Beamten haben, sollten sie sich seine Papiere und Polizeimarke genau ansehen.
Wenn sie von einem Beamten kontrolliert werden und irgendwelche Zweifel an seiner Echtheit haben sollten, ist es ihr gutes Recht, den Beamten zu bitten, sie zu einer nahegelegenen Polizeistation zu bringen. Hier werden die Beamten schon klären, ob es sich dabei um einen Kollegen oder um einen Hochstapler handelt.
Vorfälle dieser Art passieren nicht allzu oft in Thailand und kommen nur von Zeit zu Zeit vor. Daher ist es für alle Personen wichtig, sich vor einer Überprüfung von der Echtheit der Beamten zu überzeugen. Ein echter Beamter wird keine Probleme damit haben, sich ihnen gegenüber mit seiner Polizeimarke und seinem Dienstausweis zu erkennen zu geben. Sollten sie trotzdem Zweifel haben, sollten sie unbedingt die nächste Polizeistation aufsuchen.
- Quelle: Pattaya One