Bangkok. Das neue härtere und verschärfte Arbeitsgesetz sorgt trotz der offiziellen Verzögerung von 120 Tagen für ein weiteres massives Auswandern der Wanderarbeiter aus Myanmar und Kambodscha. Der Strom der Auswanderer bzw. Flüchtlinge hat seit dem Bekanntwerden des neuen Arbeitsgesetzes für eine massive Abwanderung der ausländischen Wanderarbeiter gesorgt und scheint kein Ende zu nehmen.
Nicht nur an der Grenze zu Myanmar hat die Zahl der nach Hause wollenden Migranten täglich zugenommen. Wie der thailändische Einwanderungsbeamte Herr Benjapol Robsawad gegenüber den lokalen Medien mitteilte, hat sich auch an der Grenze zu Kambodscha die Zahl der Migranten seit letztem Donnerstag täglich erhöht.
Viele Migranten berichten, dass sie von ihren Arbeitgebern kurzerhand entlassen wurden, da die Strafen sowohl für die illegalen Arbeiter als auch für die betroffenen Arbeitsgeber drastisch bis zum Achtfachen erhöht wurden. Die Arbeitgeber fürchten die hohen Strafen und haben daher ihre bisher illegal beschäftigten Arbeitnehmer einfach auf die Straße gesetzt und ihnen gesagt, dass sie wieder nach Hause gehen sollen.
Herr Benjapol von der thailändischen Einwanderungsbehörde sagte weiter, dass alleine seit Mittwoch fast 2.000 Arbeiter über den Grenzkontrollpunkt Poipet nach Kambodscha zurückgekehrt seien.
Ebenso melden die lokalen Medien, dass in der Fischküchenindustrie in Samut Sakhon, die im Volksmund wegen seiner Konzentration von Wanderarbeitern aus Myanmar auch als „Klein Burma“ bezeichnet wird, ebenfalls in der vergangenen Woche rund 500 Arbeiter nach Hause gegangen sind.
Suthasinee Kaewleklai vom Migrant Worker Rights Network (MWRN) sagte gegenüber der Presseagentur AFP: “ Diese Arbeiter haben alle keine gültigen Arbeitspapiere und haben große Angst, dass sie eine teure Geldbuße bezahlen müssen. Deswegen haben sie sich dazu entschlossen, vorerst nach Hause zurück zu gehen“.
Die Gruppe warnte auch davor, dass die Menschenhändler häufig von solchen Massenbewegungen von Migranten profitieren, und mit Schmugglern und Grenzgängern zusammenarbeiten. Dabei fordern sie von den illegalen Wanderarbeitern Gebühren, für eine sichere Passage nach Hause. Im Moment blähen die Geschäfte dier Abzocker und sie nutzen das Elend der ohnehin schon gebeutelten und unter Angst stehenden Migranten für ihren Vorteil aus, betonte Suthasinee Kaewleklai vom Migrant Worker Rights Network (MWRN).
Die Situation erinnert ebenfalls an das Jahr 2014, als kurz nachdem die Junta die Macht übernommen hatte, rund 250.000 Wanderarbeiter aus Kambodscha aus Angst vor einer Verhaftung durch das Militär in ihre Heimat geflüchtet waren.
- Quelle: Coconuts Bangkok