Brite hat sein Visum überzogen und arbeitet für 50 Baht pro Tag als Bauarbeiter

Brite hat sein Visum überzogen und arbeitet für 50 Baht pro Tag als Bauarbeiter

Bangkok. Am Freitag waren die lokale, die Touristenpolizei und die Polizei der Einwanderungsbehörde zusammen unterwegs, um Razzien gegen Ausländer durchzuführen, die ihr Visum überzogen hatten. Bei einer Überprüfung von insgesamt 28 Adressen in der Stadt, die verdächtigt wurden, nicht angemeldete Ausländer zu beherbergen, wurden die Beamten fündig und konnten insgesamt neun Ausländer wegen Überziehung ihrer Visa verhaften.

Das alleine wäre kaum eine Nachricht wert und gehört in Thailand ja schon fast zum Alltag der Einwanderungsbehörde und der Polizei. Allerdings befand sich unter den neun verhafteten Personen auch ein 57 Jahre alter Mann aus Großbritannien, der den Beamten eine Geschichte erzählte, die sie bisher noch nie gehört hatten.

Der Brite teilte der Touristenpolizei nach seiner Festnahme mit, dass er als Bauarbeiter für 50 Baht ( 1,30 Euro ) pro Tag auf einer Baustelle gearbeitet habe, weil seine thailändische Freundin seinen Pass, sein Geld und seine Kreditkarten gestohlen und ihn anschließend verlassen habe.

Er sagte, er habe keine andere Wahl, als unter dem Mindestlohn für Thais manuelle Arbeit zu verrichten, um zu überleben, nachdem sie ihn völlig mittellos und ohne irgendwelche Dokumente stehen gelassen hatte. Für die Polizei ist diese eigentlich  einfache Visa-Überziehung nun zu einem möglichen Diebstahl geworden und sie sind bereits auf der Suche nach der angeblichen thailändischen Täterin, berichtete The Nation in seiner Ausgabe.

Der Brite, dessen Name von der Polizei zurück gehalten wurde,  erzählte den erstaunten Beamten, dass er die thailändische Frau während eines Urlaubs in Lopburi getroffen und kennen gelernt hatte. Er hatte sich mit ihr angefreundet und die nette Dame hatte ihn anschließend aufgefordert, zu ihr nach Hause zu kommen und dort zusammen mit ihr in ihrem Haus zu leben.

Allerdings lief die Geschichte wohl nicht so wie er sich das vorgestellt hatte, da sie ihm laut seinen Angaben alle Papiere, seine Wertsachen und seine Kreditkarte stahl. Dann soll sie ihn aus dem Haus geworfen haben. Der Brite sagte weiter, dass er nun sein Geld spart, damit er wieder in sein Land zurückkehren kann. Allerdings fragt sich die thailändische Presse, was die Frau nun macht und wohin die Frau verschwunden ist, zumal er ja wissen muss, wo sie wohnt.

Polizeichef Generalmajor Surachet Hakparn der Vertreter des Fremdenpolizeibüros sagte während einer Pressekonferenz gestern, dass der Mann behauptet, er sei ein Postbote in Großbritannien und befinde sich im Ruhestand. Er sagte, dass er eine monatliche Rente von 300 britischen Pfund ( etwa 13.000 Baht ) erhält, aber seit dem Diebstahl seiner Karten keinen Zugang mehr zu seinem Konto hat und deshalb auch über kein Bargeld verfügt.

Der Brite sagte bei seinem Verhör gegenüber der Polizei, dass er nun eine Klage wegen Diebstahl gegen die Frau einreichen möchte. Die Beamten wollen dem Mann helfen und haben sich bereits an die britische Botschaft in Bangkok gewandt. Sie versuchen mit den Mitarbeitern der Botschaft zu sprechen und wollen sie bitten, ob sie ihn bei der Rücksendung nach Großbritannien unterstützen können.

„Coconuts Bangkok“ hat sich ebenfalls angeboten dem Mann zu helfen und sich auch an die britische Botschaft in Bangkok gewandt. Allerdings haben sie bisher noch keine Antwort von der Botschaft erhalten. Sobald die Botschaft sich gemeldet hat und weitere Information vorliegen, werden wir diese Geschichte aktualisieren.

 

  • Quelle: The Nation, Coconuts Bangkok