Bangkok. Am 24. Mai hat der Vorstand der Aktiengesellschaft Flughäfen von Thailand ( Airports of Thailand AoT ) den Bau von zwei neuen Flughäfen für Chiang Mai und Phuket genehmigt und offiziell angekündigt. Nach der Ankündigung durch die AoT gab es bereits überwiegend zahlreiche positive Resonanz in den nationalen Medien und in den sozialen Netzwerken. Der ThailandTIP hatte bereits darüber berichtet.
Die beiden neuen Flughäfen werden jeweils so gestaltet sein, dass sie rund 10 Millionen Passagiere pro Jahr aufnehmen und abfertigen können. Laut den weiteren Angaben der Airports of Thailand ( AoT ) liegen die geplanten Baukosten pro Flughafen in Chiang Mai und auf Phuket bei jeweils 1,88 Milliarden US-Dollar ( rund 60 Milliarden Baht ). Mit dem Bau der beiden Flughäfen soll bereits im nächsten Jahr 2019 begonnen werden. Die AoT rechnet weiter damit, dass die beiden Flughäfen bis zum Jahr 2025 fertig gestellt werden und in Betrieb genommen werden können.
Allerdings wird der neu angekündigte Flughafen für Phuket nicht wirklich auf der Insel sein. Er soll laut der Planung der AoT in Phang Nga, nördlich von Phuket gebaut werden. Bangkok Airways hat bereits den Vorschlag mit der Regierung, eines privat geführten Flughafens für Phang Nga besprochen. Bangkok Airways betreibt schon jetzt den privaten Flughafen auf Ko Samui.
Es scheint allerdings, dass die Regierung den neuen Flughafen nicht durch Bangkok Airways sondern durch die Airports of Thailand ( AoT ) bauen und verwalten lassen will.
Wie ebenfalls anhand der veröffentlichten Zahlen bekannt ist, hat auch der Tourismus aus den südostasiatischen Nation immer weiter angezogen und so bereits im vergangenen Jahr rund 35 Millionen Touristen ins Land gebracht. Dabei wissen die Behörden ebenfalls, dass der weiter wachsende Tourismus eine immer größer werdende Belastung für die Menschen und die Umwelt in Thailand darstellt.
Am bekanntesten ist die im März durch die Behörden angeordnete Schließung der berühmten Maya Bucht auf den Phi Phi Inseln. Um die Umweltschäden auf der bei den Touristen beliebten Insel zu stoppen, die jährlich durch die große Anzahl von Touristen Tag für Tag verursacht werden, wird der berühmte Strand Maya Bay ab Juni diesen Jahres für alle Besucher geschlossen. Die Schließung der beliebten Bucht ist zunächst für vier Monate vorgesehen.
Bisher haben jeden Tag rund 4.000 Touristen die Maya Bay besucht . Wenn der Strand im September wieder geöffnet wird, ist die Anzahl der Besucher auf 2.000 begrenzt. Boote dürfen dann nicht mehr am Strand ankern, sondern müssen stattdessen an schwimmenden Piers vor der Insel anlegen.
Die thailändischen Behörden haben bereits mehrfach den Wunsch geäußert, mehr sogenannte „ High End „ Touristen nach Thailand zu holen. Diese High End Besucher sollen profitabler und weniger belastend als die Low End Reisegruppen für die lokalen Gemeinschaften sein.
Eine Erhöhung der Flughafenkapazität an den beiden bekannten Touristenzielen in Chiang Mai und auf Phuket bedeutet allerdings, dass sich die Behörden in Thailand noch immer auf die Erweiterung der Kapazitäten und auf ein weiteres schnelles Wachstum konzentrieren. Das zeigt zumindest die angekündigte Planung und die erheblichen Kosten, die für den Ausbau der Infrastruktur an den beiden Flughäfen bereitgestellt wird.
Während Thailand in der ganzen Welt als Reiseziel berühmt ist, ist sein größter Quellmarkt bei weitem China. Alleine im vergangenen Jahr zog Thailand 9,8 Millionen chinesische Besucher an. Das ist höher als die Zahl der Ankünfte für alle anderen ASEAN Länder, die bei 9,1 Millionen liegt.
Der zweitgrößte Einzel Nation Quellmarkt wurde mittlerweile das benachbarte Malaysia, dass mit 3,4 Millionen Ankünften im letzten Jahr ebenfalls erheblich zugelegt hat.
Für dieses Jahr 2018 erwarten die zuständigen Behörden in Thailand, dass die Zahl der chinesischen Besucher weiter ansteigt und die 10 Millionen Besucher Grenze sogar noch übersteigen soll.
Eine Lösung für die hohe Zahl der zu erwartenden Touristen in Thailand ist es daher offensichtlich, mehr Anstrengungen zu unternehmen, um die Low-Budget Touristen weiterhin nach Thailand zu ziehen. Ob dadurch allerdings auch automatisch mehr High Budget Touristen angezogen werden, dürfte auf einem anderen Blatt stehen und wird sich in der Zukunft zeigen.
Um mehr sogenannte High Budget Touristen nach Thailand zu locken, haben die Behörden bereits die ersten Schritte unternommen, indem sie sehr hart gegen die sogenannten ausbeuterischen „ Null Dollar Touren „ vorgegangen sind. Diese Touristen und ihre Reisegruppen sind dafür bekannt, dass sie zwar eine große Anzahl von chinesischen Touristen ins Land holen, die allerdings gezielt von ihren Reiseleitern nur zu den Geschäften und Restaurants geführt werden, die chinesischen Besitzern gehören.
Um die relativ niedrigen Kosten für die „ Null Dollar Touren „ wieder auszugleichen, werden die chinesischen Touristen sehr oft sogar dazu gezwungen, in diesen Geschäften Waren und Dienstleistungen zu kaufen. Da diese speziellen Touren sehr oft in einer rechtlichen Grauzone betrieben werden, ist es für die Behörden sehr schwierig, an diese Geschäftemacher heranzukommen.
Erst im Mai hatte der ThailandTIP über eine chinesische Reisegruppe berichtet, die von ihrem Reiseleiter dazu gezwungen wurden, in einem Geschäft irgendwelche Waren zu kaufen. Der Skandal wurde bekannt, nachdem einer der Reisegruppe ein Video über die Drohung des Reiseleiters aufgenommen und in den sozialen Netzwerken veröffentlicht hatte.
https://www.youtube.com/watch?time_continue=5&v=VXGZlo7yGDw
Eine weitere Lösung zur Bekämpfung des „ Übertourismus „ wurde von Frau Jiraporn Prommaha, der Leiterin der Abteilung für internationale Angelegenheiten an dem thailändischen Ministerium für Tourismus und Sport gesetzt. Frau Jiraporn möchte vor allem den kommunalen Tourismus ( CBT ) fördern.
Bei einer Pressekonferenz am Anfang diesen Jahres sagte sie: „Wir versuchen den kommunalen Tourismus ( CBT ) zu fördern und wollen dabei die Touristen von den beliebten Reiseorten wie Bangkok, Chiang Mai, Phuket und Pattaya für die weniger bekannten kommunalen Orten, dem „ unsichtbaren Thailand „ zu begeistern“.
Eine solche Strategie könnte sich durchaus als nützlich erweisen. Während 35 Millionen Besucher keineswegs eine kleine Zahl bedeutet, ist Thailand auch keine besonders kleine Nation mit einer Bevölkerung von 68,7 Millionen.
Es gibt durchaus von Regionen in Thailand, die von ausländischen Touristen praktisch unbesucht sind. Frau Jiraporn möchte die Reisenden dazu ermutigenden, auch solche Orte zu besuchen die ebenfalls einen Reiz für die Touristen haben könnten. Das könnte die Belastung, die auf den bekannten Tourismusorten wie Bangkok, Chiang Mai, Phuket, Pattaya usw. liegt, durchaus erleichtern, sagte sie weiter.
Auf der anderen Seite scheint der Bau der neuen Flughäfen in Chiang Mai und Phuket eher kontraproduktiv für die von einer CBT-Strategie skizzierten Ziele zu sein. Die neuen Flughäfen werden wahrscheinlich noch mehr Touristen ermutigen, diese Ziele, die schnell und einfach zu erreichen sind, gegenüber den weniger bekannten Thai Reisen mit weniger touristischer Infrastruktur zu bevorzugen.
- Quelle: Airports of Thailand, Pattaya One News