Nach der Bootstragödie vor Phuket sollten die Sicherheitsmaßnahmen für Touristen dringend modernisiert werden

Nach der Bootstragödie vor Phuket sollten die Sicherheitsmaßnahmen für Touristen dringend modernisiert werden

Bangkok. Experten und Akademiker raten nach der Bootstragödie der Phönix am 5. Juli vor Phuket dazu, dass die Sicherheitsmaßnahmen für Touristen in Thailand dringend modernisiert und verbessert werden müssen. Außerdem seien die entsprechenden thailändischen Wassergesetze veraltet und bei der Bewältigung der neuen Arten von Unfällen völlig unwirksam.

Herr Thaweesak Paekratok, ein Dozent an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Universität Naresuan, der eine unabhängige Untersuchung der Bootstragödie der Phönix am 5. Juli vor Phuket leitet sagte: „Wir sollten den chinesischen Touristen keine Vorwürfe machen, wenn sie die Kunden eines chinesischen Reiseveranstalters sind. Das hätte schließlich jeder Nationalität passieren können“, sagte er

Herr Thaweesak leitet derzeit ein Team, das im Auftrag des Thailand Research Fund die Sicherheit von See- Tauch- und Jet-Ski Touren untersucht.

Er sagte, dass die Sicherheit der thailändischen Tourismusindustrie im internationalen Vergleich hinter den internationalen Standards zurück bleibt, und im letzten Jahr laut dem Bericht des World Economic Forum über die Wettbewerbsfähigkeit von Reisen und Tourismus nur den 118. Platz von insgesamt 136 Ländern erreichte.

Nach den Angaben des Ministeriums für Tourismus und Sport ist die Zahl der ausländischen Touristen Opfer in Thailand im vergangenen Jahr um 25,12 Prozent auf 936 Personen gestiegen. Darunter befanden sich 265 Todesfälle, wobei die meisten der Verstorbenen aus China kamen.

Herr Thaweesak wies darauf hin, dass eine große Gesetzeslücke in Bezug auf den Transport von Touristen ( speziell mit Ausflugsbooten ) und den zuständigen Reiseveranstaltern besteht.

In der Regel mussten diese Unternehmen die Sicherheitsrichtlinien strikt befolgen: Sie mussten beispielsweise einen Sicherheitsbeauftragten ernennen, der die Inspektionen der Fahrzeuge, seien es Boote, Lastkraftwagen oder Busse, beaufsichtigte, und auch andere Sicherheitsmaßnahmen beachten.

Es ist jedoch nicht klar, dass Reiseveranstalter, die Ausflugsboote besitzen oder mieten, solchen Sicherheitsmaßnahmen ebenfalls folgen, betonte Herr Thaweesak.

Die 105 Jahre alten Verordnungen im thailändischen Wassergesetz seien total veraltet und daher auch unwirksam bei der Bewältigung der neuen Arten von Unfällen, wie zum Beispiel im Fall der Phönix, sagte er weiter.

Bei seinen Untersuchungen zur Bootstragödie der Phönix vor Phuket musste er feststellen, dass die Besatzung der Phönix im Umgang mit einer Notsituation nicht gut ausgebildet war und möglicherweise gar nicht in der Lage gewesen wäre, Touristen bei der Evakuierung des sinkenden Bootes zu helfen, fügte er hinzu

Dies zeige deutlich, dass die Marine Abteilung keine Rettungskräfte für private Unternehmen zur Verfügung gestellt habe, sagte Herr Thaweesak weiter und fügte noch hinzu, dass die Regierungsbehörden zwar üblicherweise Rettungsübungen unter sich organisierten, dies allerdings jedoch nicht auf den privaten Sektor ausgedehnt wurde.

Weiterhin gab es auch Berichte, dass auch chinesische Besatzungsmitglieder an Bord der phönix waren. Das wirft dann zusätzlich die Frage auf, warum die dafür zuständige Marineabteilung ausländische Arbeiter an Bord der Phönix arbeiten ließ?, fragte er weiter.

Das Warnsystem der Marine deckt normalerweise größere Gebiete ab, aber es gibt auch bestimmte Gebiete, für die wir kein Warnsystem haben, sagte er.

In Bezug auf Gerüchte über billige Tour-Pakete, die in Thailand als „Tour Soon Rian“ bekannt sind, kann die Regierung die Touristen schützen, indem sie eine Versicherungsgebühr verlangt, bevor die Touristen ins Land kommen, fügte er hinzu.

Die Versicherung würde dabei die Unfälle der Touristen und die anderen damit verbundenen Kosten abdecken, und so gleichzeitig auch den Staatshaushalt entlasten könnten, sagte er weiter.

Herr Thaweesak schlug weiter vor, dass ein unabhängiges Untersuchungsteam den Fall der Phönix untersuchen solle. So könne man sicherzustellen, dass so viele Informationen wie möglich gesammelt werden, um den Tourismus in der Zukunft sicherer zu machen. Bislang sei die Untersuchung allerdings nur unter staatlichen Stellen fragmentiert worden, sagte er.

Herr Thanapong Jinvong, der Manager der Road Safety Group Thailand, stimmte zu, dass die Leute sich nicht darauf versteifen sollten, nur die billigen Pauschalreiseunternehmen zu beschuldigen.

„Betrachten Sie die Flugreisen und auch diejenigen, die billig Tour-Paket kaufen und anbieten. Sie machen uns keinen Ärger. Die Flughafenbehörden werden jedem Flugzeug verbieten, den Flughafen zu verlassen, wenn das Wetter nicht sicher für das Fliegen ist „, sagte Herr Thanapong, der auch der Sekretär der Road Safety Policy Foundation ist.

Im Fall der Bootstragödie der Phönix müssen wir uns ansehen, wie der Phoenix entworfen und gebaut wurde. Warum hat es das Marineministerium zugelassen, dass das Schiff trotz der Warnungen vor der stürmischen See und dem schlechtem Wetter durch das Meteorologische Institut, in See stechen durfte?

Herr Thanapong, der Sekretär der Road Safety Policy Foundation sagte weiter, dass das Warnsystem in Thailand dringend überholt und den modernen Bedingungen angepasst werden sollte.

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Das Warnsystem sollte dringend überholt werden, da sowohl die Verunglückten bei der Bootstragödie der Phönix vor Phuket, als auch der Fall der 12 Jungen und ihres Trainers, die in der Höhle in Chiang Rai gefangen waren, davon profitiert hätten, sagte er.

Unterdessen äußerte auch der Oberbefehlshaber der Royal Thai Navy, Admiral Naris Pratoomsuwan, seine Besorgnis über wirksame Gesetze in Bezug auf die Verhütung von Katastrophen.

„Nach dem Gesetz können wir den Bootsbetreibern nicht befehlen, den Hafen bei schlechtem Wetter nicht zu verlassen. Die Regierungsbehörden können die Öffentlichkeit nur jeden Tag vor den schlechten Wetterbedingungen warnen“, fügte er hinzu.

Der tragische Fall des Phönix wurde durch viele Faktoren verursacht, sagte er weiter. Dazu zählen das schlechte Wetter, die Unerfahrenheit des Kapitäns und der allgemeine Zustand des Bootes selbst.

Die Regierungsbehörden müssten dringend umfassende Sicherheitsmaßnahmen für die Touristen und deren Beförderung einführen, um ein erneutes Auftreten eines solchen Unfalls zu verhindern.

In einer anderen Entwicklung haben sich gestern thailändische und chinesische Taucher zusammengetan, um die letzten der Leichen aus dem Phoenix zu holen, deren Untergang bisher bereits 47 Leben forderte.

Pongpanu Svetarundra, der Sekretär des Ministeriums für Tourismus und Sport sagte, die Regierung werde für jeden Todesfall eine Entschädigung von 1 Million Baht zahlen. Weiterhin würde ein Versicherungsunternehmen zusätzliche 1,1 Millionen Baht zahlen. Laut seinen weiteren Angaben führte die Tragödie zu einem Rückgang der Hotelbuchungen um 10-15 Prozent.

 

  • Quelle: Pattaya One News