Carita ( Indonesien ). Indonesien hat am Donnerstag den Gefahrenalarm für den ausbrechenden Vulkan erhöht, der am Wochenende einen tödlichen Tsunami ausgelöst hat. Experten hatten zuvor bereits davor gewarnt, dass neue Aktivitäten am Krater eine weitere tödliche Welle auslösen könnten.
Zeitgleich mit dem Alarm haben die Behörden außerdem die gefährliche Zone, die bisher um den Anak Krakatoa ging, von bisher drei Kilometern auf fünf Kilometer erweitert. Die Einwohner wurden bereits davor gewarnt sich der Gefahrenzone zu nähern und sich von der Küste fernzuhalten, nachdem am Samstag bei einem Tsunami mehr als 400 Menschen durch eine Killerwelle in der Nacht getötet wurden.
Der Sprecher der nationalen Katastrophenbehörde Herr Sutopo Purwo Nugroho sagte in den nationalen Medien: „ Es besteht die Gefahr für weitere Ausbrüche des Vulkan Anak Krakatoa „. Er warnte weiter vor einem erneuten Ausbruch und sagte: „Menschen ( in der Nähe des Vulkans ) könnten von heißen Felsen, pyroklastischen Strömungen und dichter Asche getroffen werden „.
Er fügte dabei hinzu, dass noch immer Aschewolken in den Himmel steigen, die als pyroklastische Strömungen –( heißes Gas und anderes vulkanisches Material ) – den Kraterwieder hinunter fließen. Dadurch ist jeder, der dem Vulkan zu nahe kommt, bedroht, warnte r weiter. Außerdem besteht für die Boote auf dem Meer in der Nähes des Vilkans ebenfalls die Gefahr von rauer See, sagte er weiter.
Die Behörden haben den Status des Kraters auf hohe Alarmbereitschaft erhöht. Das ist die zweithöchste Warnung auf der vierstufigen Gefahrenskala des Landes. Zusätzlich haben die dafür zuständigen Beamten der Luftfahrt befohlen, alle Flüge aus dem Gebiet umzuleiten.
“ Wir haben den Status des Vulkans seit heute Morgen ( 27. Dezember ) erhöht, weil sich das Ausbruchmuster geändert hat“, sagte Kus Hendratno, ein hochrangiger Beamter am Krakatoa Observatorium, gegenüber der Nachrichten Agentur AFP am Donnerstag.
Die neuen Abflüsse des Vulkans stellten im Moment keine unmittelbare Gefahr für die umliegenden Städte dar, da der Vulkan mitten in der Sunda Straße zwischen den Inseln Java und Sumatra liegt.
Der Statuswechsel löste jedoch neue Ängste in der Bevölkerung aus, da viele Bewohner bereits schon vorher Angst hatten und sich weigerten, aus Angst vor einem weiteren Tsunami in ihre Gemeinden zurückzukehren.
“ Die Meldungen und Warnungen der Behörden machen mir Sorgen „, sagte Frau Ugi Sugiarti, eine Köchin im Augusta Hotel in Carita. “ Ich habe den Ort schon verlassen „, fügte sie hinzu.
Sukma, ein Wachmann in den zerstörten Mutiara Carita Cottages, fügte hinzu: “ Bitte betet für uns und dafür, dass alles in Ordnung sein wird „.
Ein Abschnitt des Kraters, der am Vulkan Krakatoa entstand, dessen massiver Ausbruch von 1883 mindestens 36.000 Menschen getötet hatte, brach nach einem erneuten Ausbruch zusammen und stürzte in den Ozean, wodurch die Killerwelle Samstagnacht ausgelöst wurde.
Dabei laut den bisherigen Angaben mindestens 430 Menschen getötet und 1.495 Menschen zum Teil schwer verletzt. Bisher werden noch immer weitere 159 Personen vermisst. Mittlerweile wurden fast 22.000 Menschen evakuiert und leben seit dem in Notunterkünften.
Allerdings haben humanitäre Helfer davor gewarnt, dass sich in Indonesien nach dem Tsunami eine weitere Katastrophe im Bereich der öffentlichen Gesundheit anbahnt. Die Befürchtungen hinsichtlich einer Krise im Bereich der öffentlichen Gesundheit kamen auf, als die Zahl der Todesopfer durch die vom Vulkan ausgelöste Katastrophe und dem nachfolgenden Tsunami vom Samstag auf fast 400 angestiegen war und Tausende von Menschen aus ihren weggeschwemmten oder flachgedrückten Häusern vertrieben wurden.
“ Viele Kinder haben Fieber, Kopfschmerzen und sie haben vor allem nicht genug Trinkwasser „, sagte Herr Rizal Alimin, ein Arzt, der für die „ NGO Aksi Cepat Tanggap „ arbeitet, in einer örtlichen Schule, die in eine provisorische Unterkunft umgewandelt wurde.
“ Wir haben weniger Medikamente als sonst. Hier ist es für die evakuierten Menschen und vor allem für die Kinder nicht gesund. Es gibt nicht genug sauberes Wasser. Sie brauchen dringend Nahrung und die Leute schlafen auf dem Boden „, fügte er hinzu. Am Mittwochabend sagte die Katastrophenbehörde, dass der Wind “ Asche und Sand “ vom Vulkan in die nahe gelegenen Städte Cilegon und Serang auf Java geblasen hat, und riet den Bewohnern, Masken und Brillen zu tragen, wenn sie sich nach draußen wagen sollten.
Außerdem haben flutartige Regenfälle in einigen Gegenden Überschwemmungen ausgelöst, die nicht nur die Hilfsmaßnahmen behindern sondern zusätzlich auch noch mehr Not in der betroffenen Region auslösen, da Tausende von Notunterkünften in den überschwemmten Gebieten stecken.
Medizinische Fachkräfte haben davor gewarnt, dass die Versorgung mit sauberem Wasser und Medikamenten erschöpft ist. Dadurch sind auch die Ängste vor einer Krise der öffentlichen Gesundheit weiter angestiegen.
Indonesien, ein riesiger südostasiatischer Archipel, ist aufgrund seiner Lage auf dem sogenannten „ Pacific Ring of Fire „, wo tektonische Platten zusammenstoßen, eine der am stärksten von der Katastrophe betroffenen Nationen der Erde.
Der Tsunami war Indonesiens drittgrößte Naturkatastrophe seit sechs Monaten, nachdem im Juli und im August eine Reihe heftiger Erdbeben auf der Insel Lombok und im September ein Beben-Tsunami stattgefunden hatte, bei dem in Palu auf der Insel Sulawesi rund 2.200 Menschen getötet wurden.
- Quelle: Bangkok Post