Premierminister Prayuth, der Gouverneur von Bangkok und das Nationale Umweltamt stehen heute vor dem Zentralen Verwaltungsgericht

Premierminister Prayuth, der Gouverneur von Bangkok und das Nationale Umweltamt stehen heute vor dem Zentralen Verwaltungsgericht

Bangkok. Premierminister Prayuth Chan o-cha, der Gouverneur von Bangkok, Herr Aswin Kwanmuang, und das Nationale Umweltamt wurden heute vor dem Zentralen Verwaltungsgericht zu einer Aussage über die PM 2,5 Luftverschmutzungskrise aufgerufen, die den Großraum Bangkok seit mittlerweile fast zwei Monaten getroffen hat.

Wie die thailändischen Medien berichten, wird erwartet, dass das Gericht Premierminister Prayuth Chan o-cha, Gouverneur Aswin Kwanmuang und die Mitglieder des Nationalen Umweltamtes als Reaktion auf eine Beschwerde der „ Stop Global Warming Association „ ( SGWA ) und 41 Bangkoker Bewohner zu den seit fast zwei Monaten andauernden PM 2,5 Luftverschmutzung befragen wird.

Die Beschwerdeführer werfen ihnen Nachlässigkeit in Bezug auf die Smog Krise vor und erklärten, dass sie es versäumt hätten, sich auf das Umweltgesetz und das Gesetz über die öffentliche Gesundheit zu berufen, um das PM 2,5 Niveau zu kontrollieren.

Smog in Khon Kaen
Smog in Khon Kaen

Dabei ist nicht nur Bangkok, sondern auch wie schon mehrfach berichtet, die umliegenden Provinzen von der erhöhten Luftverschmutzung betroffen. Selbst im hohen Norden verschluckte die Luftverschmutzung gestern auch die die nordöstliche Provinz Khon Kaen. Der Air Quality Index ( AQI ) erreichte 162 und liegt damit weit über der Sicherheitsgrenze von 100.

Der PM 2,5 Staub wurde mit 75 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und PM 10 bei 126 gemessen. Damit liegen beide Werte wiederum über den jeweiligen Sicherheitsgrenzwerten von 50 und 120, berichtete die Abteilung für Umweltverschmutzungskontrolle ( PCD ).

Eine Überwachungsstation in Nai Muang, Muang Khon Kaen, hatte am Dienstag die schlimmste Luftverschmutzung des Landes erfasst und einen AQI – Höchstwert von 173 und PM 2,5 mit 75 Mikrogramm angegeben.

Der Gouverneur der Provinz, Herr Somsak Jangtrakul, berief ein dringendes Treffen ein, um schnelle Lösungen zu erörtern. Gleichzeitig drängte er die Anwohner dazu, auf die Verbrennung im Freien zu verzichten. Das gilt insbesondere für die Brände bei der „ Ackerlandräumung „ und die Beseitigung von landwirtschaftlichen Abfällen. Diese Brände könnten sehr schnell außer Kontrolle geraten, warnte Gouverneur Somsak.

Weiterhin bat er die Leute auch, Wasser vor ihren Häusern zu sprühen.

Gouverneur Somsak bestand darauf, dass die Provinz bei großen Bauprojekten und Fahrzeugemissionen strikt vorgegangen sei, und besagte Behörden sprühten Wasser, um den Staub in den betroffenen Risikobereichen weiter einzudämmen.

Die PCD sagte, dass der Großraum Bangkok am Mittwochmorgen innerhalb des sicheren PM 2,5 Niveaus war und prognostizierte, dass die Verschmutzung am Donnerstag dank des Wetters und der fortgesetzten Reduktionsmaßnahmen weiter abnehmen würde.

Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet PM 2,5 als krebserregend. Feinstaub mit einem Durchmesser von 2,5 Mikrometer oder weniger ist dazu auch noch eine Ursache für mehrere andere Gesundheitsprobleme, wobei die Langzeitbelastung mit der Mortalität zusammenhängt.

Der Beschwerde zufolge hat die Nachlässigkeit von Beamten bei der Bewältigung der Krise viele Schulen und Unternehmen dazu gezwungen, vorübergehend zu schließen. Eine Reihe von Menschen hatte auch Atemwegserkrankungen und die thailändische Wirtschaft hat schwere Schäden erlitten, fügten die Beschwerdeführer hinzu.

Außerdem zögern viele Touristen, wegen der angeblichen Luftqualitätsprobleme gerade jetzt während der Hauptreisezeit nach Thailand zu kommen, sagen die Beschwerdeführer weiter.

“ Wir werden Beweise für die Fahrlässigkeit der zuständigen Behörden vorbereiten und das Gericht nachdrücklich auffordern, die drei Angeklagten anzuweisen, rasch Maßnahmen zur Bekämpfung der Luftverschmutzungsursachen zu ergreifen „, sagte der Präsident der SGWA, Herr Srisuwan Janya.

Er sagte weiter, dass nicht nur die Besitzer dieser brennenden Zuckerrohrplantagen, sondern auch diejenigen, die verbranntes Zuckerrohr kaufen, ebenfalls bestraft werden müssten.

Die thailändische Handelskammer hat unterdessen ebenfalls davor gewarnt, dass der finanzielle Schaden bei einer längeren Smog Krise zwischen 10 und 15 Milliarden Baht pro Monat betragen würde.

Diese Schätzung basiert nicht nur auf dem Geld, das die Menschen für Arztrechnungen und N95 – Gesichtsmasken ausgeben müssen, sondern auch auf den fehlenden Einnahmen durch einen schwindenden Tourismus und dem Ausbleiben der Besucher.

Nach Angaben der thailändischen Handelskammer geben die Menschen im Durchschnitt bereits monatlich etwa 599 Baht für Masken und verwandte Schutzprodukte aus.

Wenn sich die Öffentlichkeit der Gefahren durch PM 2,5 bewusst wird, würden ihre Ausgaben wahrscheinlich um weitere 80 Baht pro Monat steigen, wenn die Smog Krise bis zu sechs Monate andauert.

“ Wir haben während des chinesischen Neujahrsfestivals eine Meinungsumfrage zur Krise durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass die Menschen sehr darüber besorgt sind, dass das Problem der PM 2,5 Luftverschmutzung noch weiter verlängert wird „, sagte Herr Thanawat Polvichai, der Direktor des Zentrums für Wirtschafts- und Geschäftsprognose der Universität of Thai Chamber of Technology Handel gestern.

Die Online Nachrichten Seite „ The Nation „ hatte am 4. Februar, als die Thais chinesischer Abstammung ihre Neujahrsfeierlichkeiten zelebrierten, mit einem tragbaren Luftqualitätsmonitor die Schadstoffwerte in der Luft gemessen. Damit konnte „ The Nation „ die Auswirkungen der Feierlichkeiten in Samut Sakhon im Bezirk Krathum Baen dokumentieren.

Die Ergebnisse haben deutlich gezeigt, dass der Rauch von Weihrauch, von gezündeten Feuerwerkskörpern und von Räucherstäbchen die Luftverschmutzung auf ein gesundheitsschädigendes Maß ansteigen ließ.

Zu jedem chinesischen Neujahr werden im Bezirk Krathum Baen tausende Feuerwerkskörper in die Luft gejagt. In fast jedem Haushalt werden Kerzen, Räucherwerk und Räucherstäbchen angezündet, um die Ahnen und die chinesische Götter anzubeten. Eine öffentliche Warnung vor der seit Wochen andauernden Smog Krise in Bangkok und in den umliegenden Provinzen hat die Feiern in diesem Jahr allerdings nicht gedämpft.

Die Messungen in den Häusern, in denen Kerzen und Weihrauch angezündet wurden, zeigten deutlich, dass die PM 2,5 Partikel auf ein gefährliches Niveau zwischen 200 und 450 Mikrogramm pro Kubikmeter gestiegen waren.

In den benachbarten Wohngebieten war die Luftqualität allerdings erheblich schlechter. Durch den beißenden und aufsehenerregenden Rauch der zahlreichen Feuerwerkskörper und der Räucherstäbchen lag hier der PM 2,5 Wert auf bis zu 700 Mikrogramm / Meter.

“ Eine längere Exposition bei dieser Art von Verschmutzung kann zu Lungenkrebs, Anämie, Nierenversagen, Parkinson – Krankheit und verzögerter Gehirnentwicklung bei Kindern führen “, sagte Herr Somnuck Jongmeewasin, ein Umweltexperte an der Silpakorn Universität.

 

  • Quelle: The Nation