Bangkok. Laut einer Umfrage von Reuters am Freitag gingen die jährlichen Exporte aus Thailand, die vom Zoll abgerechnet wurden, nach einem Rückgang von 5,79 % im Vormonat wahrscheinlich einen vierten Monat in Folge im Juni um weitere 5,0 % zurück.
Die Importe im Juni dürften dabei ebenfalls gegenüber dem Vorjahr um 2,96 % gefallen sein, nachdem sie auch schon im Mai um 0,64 % gefallen waren, so die mittlere Prognose von 11 Analysten in der Umfrage von Reuters. Der starke Baht lässt nicht nur die Tourismusbranche sondern auch den thailändischen Export nervös werden
Laut den weiteren Angaben der Analysten wird Thailand im Juni wahrscheinlich einen Handelsüberschuss von rund 830 Millionen US-Dollar verzeichnen.
Das Handelsministerium strebt für dieses Jahr ein Exportwachstum von 3 % an, während dagegen die Zentralbank angesichts der zunehmenden globalen Handelsspannungen einen Anstieg von null prognostiziert.
Das betrifft unter anderem auch den für Thailand so wichtigen Export von Reis. Experten und Fachleute gehen schon jetzt davon aus, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass das für 2019 gesteckte Ziel für den Reisexport auch tatsächlich noch erreicht werden kann.
Bereits Anfang Juni hatte die thailändische Regierung erklärt, dass sie Aufgrund der globalen Konjunkturabkühlung, sowie den zunehmenden Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China und den politischen Unsicherheiten in Europa ihr Exportwachstumsziel von 8 % in diesem Jahr auf 3 % gesenkt hat.
Wirtschaftsexperten gehen ebenfalls weiter davon aus, dass die Exportaussichten für Thailand auch im zweiten Quartal des Jahres weiter trübe aussehen.
Herr Visit Limlurcha, der stellvertretende Vorsitzende des thailändischen nationalen Schiffsrates Council ( TNSC ) sagte gegenüber den Medien: “ Wenn das Exportwachstum für das zweite Quartal weniger als 3 % beträgt, besteht die Gefahr, dass das Exportwachstum unter das Ziel der TNSC von 3 % sinkt. Wir sind auch besorgt über die drohende Dürre im Land, da dies auch die Rohstoffversorgung für frische Lebensmittel und für verarbeitete Lebensmittel beeinträchtigen kann „, fügte er weiter hinzu.
Frau Banjongjitt Angsusingh, die Generaldirektorin der Abteilung für internationale Handelsförderung, sagte dagegen, dass die Beamten nach wie vor zuversichtlich sind, dass die Exporte im zweiten und auch im dritten Quartal wieder anziehen werden, obwohl sie in den ersten zwei Monaten nur sehr schleppend waren.
Viele Exportförderungsaktivitäten werden erst im zweiten Quartal des Jahres stattfinden, sagte sie. Dazu gehören auch wichtige Handelsmissionen nach Indien, China und in den Nahen Osten.
Die Abteilung zielt auch darauf ab, den Versand bestimmter Produkte wie Möbel und Elektrogeräte in die USA zu fördern, um damit die chinesischen Produkte zu ersetzen, die dort durch den Handelskrieg zwischen China und den USA den höheren Zollsätzen unterliegen, fügte sie weiter hinzu.
Frau Banjongjitt sagte, die Abteilung möchte auch den Export von lokalen Produkten fördern, die zur Entwicklung dieser Volkswirtschaften einen hohen Anteil an lokalen Inhalten verwenden. “ Die Abteilung hat sich zum Ziel gesetzt, 3 – 5 lokale Exporteure aus jeder Provinz aufzubauen „, sagte sie.
Die Beamten werden landwirtschaftliche Erzeugnisse mit hohem Mehrwert und frisches Obst wie Durian, Mangostan, Mango, Longan, Kokosnuss und Ananas über bekannte Online Plattformen wie zum Beispiel „ Alibaba’s Hema „, ein digitalisiertes Einzelhandelsgeschäft in China, fördern, fügte sie weiter hinzu.
Die schwache Exportperformance in den ersten zwei Monaten war ein Grund dafür, dass die Bank of Thailand (BoT) ihre prognostizierte Exportwachstumsprognose für das Jahr 2019 von den zuvor prognostizierten 7 % auf nur noch 3 % gesenkt hat. Die Zentralbank senkte gleichzeitig auch die Einschätzung des BIP-Wachstums von 4,1 % auf 3,8 %.
- Quelle: The Nation Thailand, Reuters, Bangkok Post