Mehr als 30 Krathong Hersteller beschweren sich über Erpressungsversuche von Urheberrechtsagenten

Mehr als 30 Krathong Hersteller beschweren sich über Erpressungsversuche von Urheberrechtsagenten

Nakhon Ratchasima. In den letzten Tagen machte die Geschichte eines 15 Jahre alten Mädchen in den Medien und in den sozialen Netzwerken die Runde, die offensichtlich von einem Urheberrechtsagenten ausgetrickst wurde, und anschließend 50.000 Baht bezahlen sollte. Wie sich jetzt herausstellt, war das offensichtlich nur die Spitze eines Eisbergs.

Die Geschichte kam ins Rollen, nachdem sich eine 15-jährige Herstellerin von Krathong Körben darüber beschwert hatte, dass sie eine Bestellung von einem Mann bekam, der sich später als ein verdeckter Ermittler der Polizei gegen Urheberrechtsverletzungen (Copyright) heraus stellte.

„Normalerweise mache ich keinen Korb mit einem urheberrechtlich geschützten Charakter. Dieser Kunde betonte jedoch extra, er wolle nur urheberrechtlich geschützte Charaktere“, berichtete sie in den sozialen Netzwerken.

Als sie die bereits von ihr fertig gestellten Krathong Körbe am letzten Freitag (1. November) wie vereinbart in einem örtlichen Kaufhaus abliefern wollte, stellte es sich jedoch für sie völlig überraschend heraus, dass die Bestellung von der Polizei für den Schutz gegen Urheberrechtsverletzungen (Copyright) durch einen verdeckten Ermittler bei ihr aufgegeben wurde. Die Beamten hatten bereits in dem Kaufhaus auf sie gewartet und sie kurzerhand verhaftet.

Die Polizei verhängte zunächst eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Baht gegen die 15-jährige. Ihr Großvater, ein ehemaliger Polizist, mischte sich ebenfalls in den Fall ein und konnte die Ermittler davon überzeugen, das Bußgeld auf 5.000 Baht herabzusetzen.

Mittlerweile hatte sich auch Premierminister und Verteidigungsminister, General Prayuth Chan o-cha, in den Fall der 15-jährigen Krathong Körbe Herstellerin eingeschaltet und lässt den Vorgang wegen Erpressung erneut untersuchen. Gleichzeitig warnte General Prayuth die Menschen aber auch davor, Urheberrechtsverletzungen zu begehen und gegen die Urheberrechtsbestimmungen zu verstoßen.

Premierminister Prayuth sagte weiter, die Ermittler müssten sehen, ob es sich hierbei tatsächlich um eine Zufallsoperation oder um einen Urheberrechtsbetrug handelte. Eine Zufallsoperation wird durchgeführt, um Beweise zu sammeln oder Zeugen zu identifizieren. Die Strafverfolgungsbehörden dürfen jedoch keine Personen dazu verleiten, gegen das Gesetz zu verstoßen, fügte er hinzu.

Der Ministerpräsident sagte weiter, die Abteilung für geistiges Eigentum habe bereits klargestellt, dass das Mädchen erpresst worden sei. Er wies die Abteilung für geistiges Eigentum, die Royal Thai Police (RTF) und die zuständigen Behörden an, ihre Arbeit transparenter auszuführen.

Offenbar war dies aber kein Einzelfall, wie sich heute (7. November) herausstellte. Wie die Bangkok Post aktuell berichtet, bereiten sich mittlerweile rund 30 weitere Krathong Korb Verkäufer darauf vor, am Donnerstag Erpressungsklagen gegen „Urheberrechtsagenten“ einzureichen, die ebenfalls Krathong Körbe von ihnen bestellten. Auch sie bestanden darauf, dass sie mit geschützten Zeichentrickfiguren ausgestattet waren, und forderten später hohe Geldstrafen von den Heimwerkern.

Zahlreiche Krathong Macher aus mehreren nordöstlichen Provinzen versammelten sich auf der Polizeistation Muang Nakhon Ratchasima (Korat) im Bezirk Muang von Nakhon Ratchasima, um ihre Beschwerden einzureichen. Sie wurden dabei von einem Anwalt des Anwaltsrates unterstützt.

Ihre Aktion folgte nach den Berichten in den Nachrichten und in den sozialen Netzwerken, wonach zwei Personen, die behaupteten, Urheberrechtsagenten zu sein, ein 15-jähriges Mädchen in Nakhon Ratchasima dazu verleitet hatten, Krathong Körbe zu bauen. Bei ihrer Bestellung hatten sie ebenfalls darauf bestanden, dass sie dieses Wochenende vor dem Loy Krathong Festival fertig werden müssen und urheberrechtlich geschützte Zeichentrickfiguren tragen.

Das 15 Jahre alte Mädchen wurde festgenommen, als sie die Krathongs in einem Kaufhaus ablieferte. Die „Urheberrechtsagenten“ verlangten eine Geldstrafe von 50.000 Baht, die später auf 5.000 Baht herabverhandelt wurde. Ein Vertreter der japanischen Urheberrechtsgesellschaft sagte später, dass zumindest von ihnen keine derartigen rechtlichen Schritte angeordnet oder genehmigt worden seien.

Rechtsanwalt Pornthep Charoenpong anant sagte am Donnerstag, der junge Teenager habe am Mittwoch ihre Erpressungsbeschwerde eingereicht. Andere Hersteller, die Beweise für ihre Behauptungen hatten, könnten ebenfalls sofort ihre ähnlichen Beschwerden bei der Polizei einreichen.

Bis Donnerstagnachmittag (7. November) hätten bereits 36 weitere Personen Beschwerde eingereicht und angegeben, dass sie mehr als 700.000 Baht an die sogenannten Urheberrechtsagenten gezahlt hätten, sagte er.

Der stellvertretende nationale Polizeichef Polizei General Weerachai Songmetta erklärte, es seien Ermittlungen eingeleitet worden, um herauszufinden, ob Polizeibeamte beteiligt waren. Wenn ja, würden sie ernsthaften Handlungen ausgesetzt sein, sagte er.

Justizminister Somsak Thepsuthin sagte ebenfalls am Donnerstag, dass sein Ministerium gegen die ausländischen Urheberrechtsinhaber vorgehen werde, falls sie jemals solche Parteien beauftragen, in ihrem Namen in Thailand solche Maßnahmen zu ergreifen.

Sein Sekretär Thanakrit Jit-areerat sagte, dass diejenigen, die Geldstrafen von den Krathong Machern verlangten, wegen Erpressung angeklagt würden, wenn die Rechteinhaber solche Aufträge nicht machten.

 

  • Quelle: Bangkok Post