BANGKOK. Thailändische Analysten haben einen neuen Sündenbock für die Probleme der thailändischen Tourismusbranche in diesem Jahr gefunden. Laut ihrer Meinung werden die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio viele Touristen aus Thailand abziehen und damit auch die Einnahmen in der Branche entsprechend schmälern.
Das olympische Fußballturnier der Männer in diesem Jahr wird vom 23. Juli bis zum 8. August 2020 mit 16 Mannschaften in Japan stattfinden. Mit Ausnahme von drei Spielern pro Mannschaft, dürfen nur Spieler teilnehmen, die nach dem oder am 1. Januar 1997 geboren wurden.
Führende thailändische Analysten haben sich daher das olympische Fußballturnier der Männer als einen neuen Sündenbock ausgedacht, der für die Tourismusprobleme des Landes verantwortlich ist.
Laut Thansettakij wird das olympische Fußballturnier laut dem Forschungsinstitut der Kasikorn Bank in diesem Jahr eine neue Herausforderung für den thailändischen Tourismus werden.
Es scheint so, dass die Europäer Thailand meiden werden, um ihre Euro zu sparen, und ihren Urlaub in Europa zu verbringen. Diejenigen, die trotzdem Europa für einen Urlaub verlassen wollen, werden die Fußball Fans sein, die dann vermutlich zu den Olympischen Sommerspielen 2020 nach Japan reisen.
Aber auch diejenigen, die denken, die Thailänder sollten ihre Preise senken, werden vermutlich ebenfalls enttäuscht sein – die Analysten raten von dieser Strategie ab.
Weitere in der Analyse aufgeführte Probleme betrafen die Weltwirtschaft und die Tatsache, dass die Menschen im Allgemeinen in diesem Jahr weniger unterwegs sein werden.
Weiter hinzu kommen dann auch noch die verunsicherte Lage im Nahen Osten und der Ölpreis.
Die Analysten der Kasikorn Bank sagen voraus, dass die ausländischen Besucher im Jahr 2020 aber trotzdem noch um 2 – 3% zulegen würden. Dies ist das langsamste Wachstum seit 6 Jahren, betonen sie.
Der geringe Anstieg wäre hauptsächlich auf die asiatischen Nachbarn zurückzuführen, die Thailand in diesem Jahr besuchen wollen, sagen sie weiter.
Unsere asiatischen Nachbarn geben in ihrem Urlaub allerdings weniger aus als die Menschen wie Europäer oder die, die aus Ozeanien und dem Nahen Osten stammen, sagten die Analysten, was somit also auch weniger Steigerungen bei den Ausgaben der Besucher bedeuten würde.
Sie sagten voraus, dass der Großteil der Ausgaben eher für neue Erfahrungen als für Waren ausgegeben würde.
Die Ausgaben würden deshalb nur um 1,4 % bis 2,5 % oder 1,97 bis 1,99 Billionen Baht steigen.
Sie rieten der Branche, sich nicht auf einen Preiskampf einzulassen, sondern sich auf Qualität, bessere Technologie und Diversifizierung für die Besucher zu konzentrieren.
- Quelle: Kasikorn Bank, Thansettakij