Ein Mönch geht mit der Zeit und nimmt Spenden per Liefer-App an

Ein Mönch geht mit der Zeit und nimmt Spenden per Liefer-App an

TRANG. Phra Itthiyawathaya vom Nikom Prateep Tempel in der Provinz Trang geht ganz offensichtlich mit der Zeit und nimmt Spenden an ihn oder seinen Tempel auch per Liefer-App an. Der Mönch aus der südlichen Region sorgte am Dienstag (7. Januar) für Aufsehen im Internet, als er auf seiner Facebook Seite ankündigte, dass Gläubige in seinem Tempel Verdienste sammeln können, indem sie eine Online-Zustellung für die Mönche oder den Tempel bestellen.

Phra Itthiyawathaya vom Nikom Prateep Tempel sagte, er verstehe das sich das Tempo des modernen Lebens und die knappe Freizeit ändert, das viele Buddhisten daran hindere, den Mönchen Essen und andere Opfergaben persönlich zu übergeben. Der Mönch sagte, dass diese Praxis mittlerweile nicht nur in seinem Tempel, sondern auch in vielen Tempeln des Landes angekommen ist.

„Viele Mönche in den Tempeln in der Stadt haben mir erzählt, dass sie auf diese Weise auch schon Verdienste erhalten haben“, sagte Phra Itthiyawathaya. „Ich persönlich akzeptiere das und denke, es ist der Trend der neuen und modernen Zeit“, fügte er hinzu.

Der Mönch machte zum ersten Mal auf sich aufmerksam, als er auf seiner Facebook Seite veröffentlichte, dass jemand über die beliebte Food Panda – Anwendung (Food Panda App) Essen in seinen Tempel gebracht hat. Anschließend segnete er den Anbeter online per Videoanruf.

„Die Welt dreht sich immer schneller und mit ihr dreht sich auch das Dharma in unserem Herzen. #Disruption ”, schrieb Phra Itthiyawathaya in einem Post, der schon wenig später in den sozialen Medien weit verbreitet war.

Es wird angenommen, dass die Übergabe von Geschenken an Mönche wie Essen und andere Notwendigkeiten – vor Ort als Sangkhatan bekannt – zu einem gutem Karma für die Spender führt, berichtet Khao Sod English.

Nachdem einige Internetnutzer darüber diskutiert hatten, ob ein entfernter Sangkhatan noch als karmisches Verdienst gelten würde, bestätigte Phra Itthiyawathaya, dass dies der Fall ist. „Die Methode kann sich ändern, aber die Absicht ist und bleibt die gleiche“, sagte er.

Lamyong Thiengtham, ein 63-jähriges Gemeindemitglied im Tempel, sagte, dass sie sich in diesen Tagen auch für den Online Lieferservices für ihre Karma Bedürfnisse entschieden habe. Lamyong, die in der Tourismusbranche arbeitet, sagte, die neue Art, Verdienste zu erbringen, passe zu ihrem Lebensstil, weil sie nicht koche und auch nur wenig Zeit zum Einkaufen habe.

„Normalerweise gehe ich gerne in die Tempel, aber ich fand diese Methode so praktisch und neu, dass ich es versuchen wollte“, sagte sie.

Sie fügte hinzu, dass die Zusteller ihr auch sagten, dass sie gerne Essen an die Mönche senden, weil die Mönche sie oft segnen, wenn sie die Spenden erhalten.

Aber der neue Trend weckte bei einigen Internetnutzern die Sorge, dass mehr Menschen einfach ganz aufhören könnten, einen Tempel zu besuchen, und sich nur noch bei religiösen Zeremonien auf die mittlerweile zahlreichen Lieferservices verlassen.

Offizielle Statistiken und Beobachtungen von Experten zeigen bereits einen Rückgang der Besucherzahlen und der Anzahl ordinierter Mönche in Tempeln in ganz Thailand in den letzten Jahren.

Bei der Befragung über die Besorgnis sagte Phra Itthiyawathaya, dass das Gegenteil der Fall sein könnte, da die Bequemlichkeit der Online Zustellung die Menschen in ihrem Leben näher an die Religion binden könnte.

„Ich glaube, dass Menschen, die diese Opfergaben geben, wenn sie Zeit hatten, noch immer selbst zu den Tempeln komen. Sie würden deswegen nicht seltener kommen “, sagte der Mönch. „Oder sie kommen sogar öfter, weil sie sich den Mönchen näher fühlten. Und durch ihre Verdienste werden sie Frieden in ihrem Herzen spüren. Es wird ihren Glauben stärken“, betonte er.

Online- und Handy basierte Zustelldienste sind eine wachsende Branche in Thailand. Schätzungen zufolge belief sich das Geschäft Mitte 2019 auf rund 35 Milliarden Baht.

 

  • Quelle: Bangkok Post