BANGKOK. Laut einem ehemaligen THAI-Vorstandsmitglied sollte die Regierung Thai Airways International (THAI) einen Kredit anbieten, anstatt einen zu garantieren, wenn sie eine nachhaltigere Rettung der nationalen Fluggesellschaft sicherstellen will.
In einem Facebook-Post zum 60-jährigen Jubiläum der Fluggesellschaft sagte Banyong Pongpanich, dass er zwar keine Einwände gegen die Zusage des Finanzministeriums erhoben habe, ein Darlehen von 50 Milliarden Baht für die Fluggesellschaft zu garantieren, dies jedoch besser tun könne, indem sich die THAI die Kredite vielleicht sogar bei ihren Gläubigern selber ausleiht.
Derzeit ist allerdings nicht bekannt, ob ein Unternehmen ein Darlehen zur Rettung des in Schwierigkeiten geratenen Passagier- und Transportunternehmens angeboten hat.
Herr Banyong sagte, es sei „höchste Zeit, dass sich die THAI einer dringend benötigten größeren Operation unterzieht“, und dies sei ein Weg, um dies zu erreichen.
Am Ende werde die Regierung ohnehin zahlen müssen, um die Fluggesellschaft zu retten, sagte er. Die 50 Milliarden Baht würden nur ausreichen, um die Geschäfte der Fluggesellschaft um weitere fünf Monate zu verlängern und sie in der Luft zu halten.
Fest steht bisher nur, dass die THAI Kredite aufnehmen wird, um zu überleben und um weiter ein Staatsunternehmen zu bleiben.
Er schlug jedoch vor, dass die Regierung als Gläubiger mehr erreichen könne, um die Finanzen der Fluggesellschaft zu verbessern, als „nur“ ein Garant für einen Kredit zu sein.
Bevor ein Darlehen verlängert werden kann, sollte die Regierung sicherstellen, dass die Fluggesellschaft nach dem Insolvenzgesetz in einen Rehabilitationsprozess eintritt, fügte er hinzu.
Nach dem Gesetz gewinnt der letzte Gläubiger erhebliche Verhandlungsmacht mit anderen Gläubigern und kann einen effektiveren Verhandlungschip mit der Arbeitnehmergewerkschaft der Fluggesellschaft führen und Bedingungen festlegen, die einer umfassenden Umstrukturierung des Unternehmens förderlich sind, sagte er weiter.
Die THAI hat seit mehreren Jahren enorme finanzielle Verluste erlitten. Nach Angaben der Stock Exchange of Thailand (SET) verzeichnete die nationale Fluggesellschaft 2017 einen Nettoverlust von 2,11 Milliarden Baht, der sich 2018 auf 11,6 Milliarden Baht und auch im vergangenen Jahr auf 12 Milliarden Baht erhöhte.
Selbst ohne die Covid-19 Pandemie verfügt die Fluggesellschaft über eine Liquidität von etwas mehr als 10 Milliarden Baht gegen eine unglaubliche Verschuldung von fast 300 Milliarden Baht, sagte Banyong, Mitglied der State Enterprises Policy Commission oder des von der Nationaler Rat für Frieden und Ordnung (NCPO) zur Überarbeitung der Struktur staatlicher Unternehmen.
Der Einbruch des Geschäfts für die sogenannten Full-Service Fluggesellschaften wurde größtenteils durch den harten Wettbewerb von Billigfluggesellschaften verursacht.
Obwohl die Touristenankünfte und der weltweite Flugverkehr seit vielen Jahren gestiegen sind, sind die Flugpreise im gleichen Zeitraum im Allgemeinen weitgehend unverändert geblieben.
Die Kosten für die allgemeine Beschaffung und die Arbeitskräfte von THAI Airways sind ebenfalls weiter gestiegen. Laut den offiziellen Angaben beschäftigt die Fluggesellschaft zur Zeit rund 28.000 Mitarbeiter.
Herr Banyong sagte, dass THAI beispielsweise im dritten Quartal des vergangenen Jahres einen Verlust von vier Milliarden Baht verzeichnete, obwohl der Auslastungsfaktor die 80 % überstieg.
Der Faktor erfordert, dass der Prozentsatz der verfügbaren Sitzplatzkapazität regelmäßig von Passagieren besetzt wird.
Einfach ausgedrückt, sagte er, muss die Fluggesellschaft ihre Tarife um mindestens 10 % erhöhen oder die Kosten um 10 % senken, um einen Break-Even Auslastungsfaktor von 88 % zu erreichen. „Aber das hat bisher noch keine Fluggesellschaft erreicht“, warnte er.
- Quelle: Bangkok Post