Bank von Thailand warnt vor finanziellen Risiken bei KMU und Haushalten

Bank von Thailand warnt vor finanziellen Risiken bei KMU und Haushalten

BANGKOK. Eine allmähliche und ungleichmäßige wirtschaftliche Erholung könnte die finanzielle Stabilität von Unternehmen und Haushalten in Thailand in der kommenden Zeit beeinträchtigen, heißt es in den bearbeiteten Protokollen des geldpolitischen Ausschusses der Bank of Thailand (MPC).

Die Finanzlage der Unternehmen ist insbesondere für Unternehmen im Zusammenhang mit dem Tourismus fragiler geworden, da die wirtschaftlichen Aktivitäten nach dem letzten, gestern herausgegebenen Protokoll immer noch weit unter dem Niveau vor der Covid-19 Pandemie liegen.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben aufgrund ihrer höherer Kreditrisiken nur noch eingeschränkten Zugang zu Krediten, heißt es in dem bearbeiteten Protokoll der Bank von Thailand.

Supant Mongkolsuthree, der Vorsitzende des Verbandes der thailändischen Industrie, sagte zuvor, dass einige Geschäftsbanken trotz der staatlichen Kreditgarantie kaum noch Kredite vergeben, da die KMU in der Regel rund 3 – 5 Jahre damit verbringen, um sich wieder zu erholen, was aus der Sicht der Banken als zu lang angesehen wird.

Aber auch die Haushalte bleiben angesichts der hohen Verschuldung der privaten Haushalte und einer langsamen Erholung des Einkommens, die ihre Fähigkeit zum begleichen ihrer Schulden verschlechtert, ebenfalls sehr anfällig, heißt es in den bearbeiteten Protokollen.

Das Verhältnis der Verschuldung der privaten Haushalte zum BIP stieg im zweiten Quartal auf 84 %, ein 18-Jahres Hoch an. Das entspricht einem Wert von rund 13,6 Billionen Baht. Die Quote stieg von 13,5 Billionen Baht oder 80 % des im ersten Quartal dieses Jahres registrierten BIP.

Die steigende Verschuldung der privaten Haushalte im Verhältnis zum BIP und die langsame Erholung des Einkommens werden den Entschuldungsprozess weiter verzögern, was sich mittelfristig möglicherweise sogar noch negativ auf den Verbrauch und das Wirtschaftswachstum auswirken könnte, heißt es in den bearbeiteten Protokollen.

„Die Umschuldung und die wirtschaftliche Umstrukturierung sollten daher beschleunigt werden, um die Erholung der Einkommen im Umfeld nach der Covid-19 Pandemie zu unterstützen. Darüber hinaus würde eine ungleichmäßige Erholung der Einkommen zwischen den [verschiedenen] Sektoren zu einer Verschlechterung der Ungleichheitsprobleme führen und das nachhaltige Wirtschaftswachstum zusätzlich auch noch “ langfristig „einschränken, sagte das bearbeitete Protokoll.

„Dennoch haben die Kredithilfemaßnahmen die Liquiditätsengpässe der von der Covid-19 Pandemie betroffenen Unternehmen und Haushalte teilweise gelindert“, berichtet das Protokoll.

Die Abwärtsrisiken für die wirtschaftliche Erholung Thailands sind auch in Zukunft groß und könnten sich auch noch aus den innenpolitischen Unsicherheiten ergeben, die das Vertrauen von Verbrauchern und Investoren beeinträchtigen könnten, heißt es in dem bearbeiteten Protokoll weiter.

Neben der Innenpolitik sind aber noch weitere Risiken, die sich auf die Erholungsdynamik und auf den Fortschritt des Protokolls zur Aufnahme ausländischer Touristen auswirken. Die Wiedereinreise nach Thailand, die abhängig von den Ausbruchszenarien im Ausland wahrscheinlich nur schrittweise erfolgen würde, sowie der Fortschritt der Entwicklung des Covid-19 Impfstoffs, spielen dabei ebenfalls eine wichtige Rolle.

Dazu kommen auch noch die erhöhten finanziellen Schwachstellen für Haushalte und Unternehmen nach dem Auslaufen der Hilfsmaßnahmen, heißt es in dem bearbeiteten Protokoll weiter.

 

  • Quelle: Bangkok Post