BANGKOK. Thailands Tourismusbranche ist auf ein erhebliches Hindernis gestoßen: Im jüngsten Reise- und Tourismusentwicklungsindex des Weltwirtschaftsforums (WEF) ist sie um elf Plätze abgestürzt, was dringend Reformen und Innovationen erforderlich macht.
Thailand , das im ersten Quartal 2024 ein bescheidenes Wachstum von 1,5 % verzeichnete, musste im WEF-Index einen Rückgang von Platz 36 auf Platz 47 hinnehmen, was für Schlagzeilen in der Reise- und Gastgewerbebranche des Landes sorgte. Branchenführer fordern nun sofortige und umfassende Maßnahmen, um dem Rückgang entgegenzuwirken.
Der WEF-Index ist eine umfassende Bewertung der Reise- und Tourismusbranche eines Landes und untersucht Nachhaltigkeit, sozioökonomische und ökologische Faktoren. Er besteht aus fünf Säulen: Geschäftsumfeld, Sicherheit und Schutz, Gesundheit und Hygiene, Humanressourcen und Arbeitsmarkt sowie IKT-Bereitschaft.
Sandy Liw, General Manager des InterContinental Khao Yai Resort, betonte die Notwendigkeit von Infrastrukturverbesserungen, insbesondere in weniger bekannten Gebieten.
„Die Regierung sollte eine Modernisierung und Erweiterung der Verkehrsinfrastruktur, einschließlich Flughäfen, Straßen und öffentlicher Verkehrsmittel, in Betracht ziehen, um die Erreichbarkeit und den Komfort für Touristen zu verbessern. Abgelegene Gebiete wie Khao Yai, ein wunderschönes, aber wenig erforschtes Reiseziel, würden von solchen Verbesserungen enorm profitieren.“
Liw betonte, dass neue Autobahnen oder Hochgeschwindigkeitszüge die Erreichbarkeit und den Tourismus in abgelegenen Gebieten deutlich verbessern könnten.
Sukamal Mondal, Area General Manager für Amari Bangkok und Shama Properties Bangkok bei der Onyx Hospitality Group, betrachtet den Rückgang im Ranking als dringenden Handlungsaufruf.
„Dieser Bericht ist ein Weckruf, unsere Bemühungen zur Steigerung der touristischen Attraktivität Thailands zu verstärken. Obwohl es ein Rückschlag ist, bietet er den Beteiligten die Gelegenheit, zusammenzuarbeiten und Innovationen einzuführen, um unser Ansehen wiederherzustellen.“
Mondal betonte die Bedeutung grundlegender Infrastrukturverbesserungen, wie etwa der Modernisierung von Verkehrsnetzen und Beherbergungseinrichtungen. Er plädierte auch für stärkere öffentlich-private Partnerschaften, um bestehende Herausforderungen anzugehen und innovative Lösungen zu fördern.
Anne Arrowsmith, General Manager des 137 Pillars House Chiang Mai, drängte auf einen strategischeren Ansatz für den regionalen Tourismus.
„Der regionale Tourismus muss stärker in den Fokus gerückt werden, insbesondere im Hinblick auf die Erhöhung und Diversifizierung der internationalen Flugankünfte. In Chiang Mai beispielsweise ist das Hotelangebot stark angestiegen, aber die eingehenden Flüge haben noch nicht das Niveau vor Covid erreicht.“
Arrowsmith meinte, dass die Ausrichtung großer internationaler Veranstaltungen das Ansehen Thailands steigern könnte.
„Die Sicherung wichtiger Sportereignisse könnte die Attraktivität des Landes erheblich steigern. Man muss sich nur ansehen, was die Formel 1 für Singapur getan hat und wie Saudi-Arabien seine Attraktivität durch Golf- und Tennisveranstaltungen steigert.“
Um Thailands Tourismussektor wiederzubeleben und seine Position auf der Weltbühne zurückzuerobern, sind sofortige und gezielte Maßnahmen seitens der Regierung und der Branchenvertreter von entscheidender Bedeutung.
- Quelle: ASEAN NOW