Ausländische Medien bedrängen trotz Verbots der Regierung die 13 geretteten Jugendlichen aus der Tham Luang Höhle

Ausländische Medien bedrängen trotz Verbots der Regierung die 13 geretteten Jugendlichen aus der Tham Luang Höhle

Chiang Rai. Der Medienrummel um die 12 geretteten Jugendlichen und ihrem Trainer aus der Tham Luang Höhle scheint kein Ende zu nehmen. Vor allem die ausländische Presse und die Medien versuchen immer wieder, die 12 Jungen und ihren Trainer vor ein Mikrophon oder vor die Linse einer Kamera zu bekommen. Da der Rummel um die Jugendlichen weiter anhält, hat die Regierung Thailands am Mittwochabend eine einmalige Pressekonferenz für die thailändischen und die ausländischen Medien gegeben.

Auf der Pressekonferenz erklärten die Behörden, dass es nun endlich an der Zeit sei, die geretteten Fußballspieler und ihren Trainer in Ruhe zu lassen. Sie sollen sich wieder mit ihren Familienangehörigen und ihren Freunden zusammenschließen und zu ihrem Studium und zum Fußball spielen zurückkehren.

Nach der erneuten Aufforderung auf der Pressekonferenz haben die meisten Medien die Wünsche der Regierung respektiert und das Team in Ruhe und alleine gelassen. Dabei half wohl auch die Drohung der Regierung, sie unter den Kinderschutzgesetzen zu verfolgen, falls sie die Kinder nicht endlich in Ruhe lassen. Allerdings schein die Versuchung bei den ausländischen Medien sehr groß zu sein, trotz aller Drohungen noch immer ein Interview mit den Kindern zu bekommen.

Amerikas bekannter Nachrichtensender ABC waren die ersten, die die Wünsche der Regierung und der medizinischen Autorität nicht befolgten und respektierten und trotzdem weiter versucht haben, den jüngsten aus der Gruppe, vor eine laufende Kamera zu bekommen. Aber auch andere ausländische Journalisten haben es weiter versucht, die Mitglieder des Teams zu kontaktieren, berichtet Thai PBS.

Der stellvertretende Staatssekretär des Justizministeriums, Herr Thawatchai Thaikhieu hat bereits Stellung zu den Versuchen der Journalisten bezogen und äußerte sich enttäuscht über das Verhalten einiger ausländischer Journalisten, die sich den Ratschlägen von Psychiatern und Jugendämtern widersetzen und versuchten, die jungen Mitglieder der Wild Boars ( Wildschweine ) Fußballmannschaft nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus zu interviewen.

„Einige ausländische Medien haben offenbar ihren professionellen Standard vergessen, was bedauerlich und unverzeihlich ist“, sagte der stellvertretende Staatssekretär des Justizministeriums Herr Thawatchai. Er reagierte offenbar auf ein Interview, das ein Korrespondent von ABC News mit einem der jungen Überlebenden aus der Höhle von Tham Luang hatte.

Thai PBS berichtet ebenfalls darüber und erklärte dazu, dass das Interview einen Aufschrei in den sozialen Medien in Thailand ausgelöst hat, nachdem ausgestrahlt und am 19. Juli auch auf YouTube veröffentlicht wurde. Dies rief die thailändischen Behörden dazu auf, Maßnahmen gegen den amerikanischen Journalisten zu ergreifen.

Hier ist das ABC News-Interview, das gegen die Wünsche der thailändischen Regierung und der Behörden geführt wurde.

„Es ist bedauerlich, dass ausländische Medien, die sich der Konvention über Kinderrechte und dem Schutz von Kindern und Jugendlichen bewusst sein sollten, einen niedrigeren Standard haben, als wir allgemein denken und annehmen sollten. Es scheint so, als hätten sie keinen gesunden Menschenverstand und kein Verantwortungsbewusstsein, obwohl Thailand ein System zum Schutz speziell dieser Kindergruppe der Wild Boars ( Wildschweine ) eingerichtet hat „, schrieb Herr Thawatchai in seinem Beitrag.

Kinderschutzbeamte und Psychiater haben die Medien wiederholt aufgefordert, sich von den 12 jungen Fußballern fern zu halten, um Druck auf sie auszuüben, oder um Fragen zu beantworten, die sie zwingen könnten, ihre erschütternde Erfahrung zu wiederholen.

 

  • Quelle: Thai PBS