Gefälschter thailändischer Personalausweis: mit dem richtigen Schmiergeld kein Problem

pp THAILAND. Wie die thailändischen Medien berichten, gab der Generalsekretär der Antikorruptionskommission PACC, Herr Amphol Wongsiri, am 6. April bekannt, daß die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltungen in den letzten drei Jahren einen geschätzten Schmiergeldumsatz von über eine Milliarde Baht eingenommen hätten.

Die ganze Angelegenheit flog auf, als ein Nepalese eine thailändische ID Card (Personalausweis) mit falschem Namen und falscher Adresse bekam. Natürlich ist der Ausweis echt, er wurde von der Gemeindeverwaltung Thong Pha Phum in der Provinz Kanchanaburi ausgestellt. Nur der Name und die Anschrift wurden gefälscht. So hält der Ausweis jeder Überprüfung stand.

Die Antikorruptionskommission rechnet mit über 10.000 ausgestellten „falschen“ Personalausweisen. Hauptsächlich sollen die Papiere für 120.000 – 150.000 Baht an Personen aus Burma und Nepal über den Tisch gegangen sein. Die Justizbehörden wurden eingeschaltet und sollen die Angelegenheit überprüfen, da sich die ausstellenden Beamten oder Angestellte in öffentlichen Dienst so im Monat bis zu 10 Millionen Baht dazuverdienen konnten. Allein in Thong Pha Phum sollen pro Tag zehn Ausländer einen thailändischen Personalausweis beantragt und nach Zahlung des Schmiergeldes auch erhalten haben.