Um einen Bezirk vor weiteren Überschwemmungen zu retten wurde ein anderer Bezirk überflutet

Um einen Bezirk vor weiteren Überschwemmungen zu retten wurde ein anderer Bezirk überflutet

Chai Nat. Die Überschwemmungen in Thailand nehmen kein Ende und die Behörden versuchen alles, um den Menschen in den Überschwemmten Gebieten zu helfen. Aus diesem Grund hat die königliche Bewässerungsabteilung (RID) am Montag damit begonnen, Wasser vom aufsteigenden Chao Phraya-Stausee in den Tha Chin-Fluss umzuleiten, um die Not der Menschen in den stromabwärts gelegenen Gebieten, die bereits überflutet sind, zu lindern.

Dies führte jedoch dazu, dass der Tha Chin Fluss ebenfalls überlief und dabei über seine Ufer trat. Dadurch wurden mindestens weitere 50 Häuser entlang des Flusses im Bezirk Wat Sing dieser Zentralebene überschwemmt

Die Bewohner rannten gegen die Zeit, um ihre Habeseligkeiten in höher gelegene Gebiete zu retten. Das Wasser in ihren Häusern war innerhalb kürzester Zeit auf über 50 cm angestiegen und drohte immer noch weiter zu steigen. Gleichzeitig drohen den weiter stromabwärts gelegenen Gebieten nun ebenfalls Überschwemmungen.

Im Bezirk Supphaya von Chai Nat sind bereits mehr als 2.800 Häuser in sieben Gemeinden: Supphaya, Bang Luang, Khao Kaew, Taluk, Arsa, Phornang Dam-ok und Phornang Dam-tok  seit 16 Tagen überschwemmt. Mehr als 700 Haushalte wurden schon evakuiert und die Familien leben seit Tagen in provisorischen Unterkünften, die entlang der höher gelegenen Straßen angelegt wurden.

Die Landwirte beklagen mittlerweile ebenfalls, dass mehr als 16.000 Rai Getreide auf den Feldern in sieben Gemeinden vernichtet wurden.

Bewohner campieren auf der Straße
Bewohner campieren auf der Straße

Die Bewohner von Haushalten vor dem Damm in den Bezirken Muang und Manorom begannen ebenfalls damit, ihre Häuser zu räumen und sich in den Schutzräumen auf den Straßen aufzuhalten, nachdem der Wasserstand im Reservoir am Montag um weitere 10 Zentimeter auf über 17,44 Meter über dem mittleren Meeresspiegel angestiegen war.

Die königlichen Bewässerungsbehörden haben versucht, das Leid der betroffenen Gemeinden sowohl stromabwärts als auch stromaufwärts zu lindern, indem sie die Flutwelle vom Norden in die Kanäle auf beiden Seiten des Chao Phraya-Flusses umgelenkt hatten.

Das Wasser wurde nach Suphan Buri und Nakhon Pathom geleitet, von wo aus es über Samut Sakhon ins Meer fließen würde, ohne dabei bereits durchflutete Gebiete in der Zentralebene und in Bangkok zu durchqueren.

Am Chao Phraya Damm wurde am Montag, dem neunten Tag in Folge, weiterhin Wasser mit 2.598 Kubikmetern Wasser pro Sekunde abgegeben.

 

  • Quelle: Bangkok Post