Der Mekong fällt auf ein kritisches Niveau und die ersten Sanddünen entstehen

Der Mekong fällt auf ein kritisches Niveau und die ersten Sanddünen entstehen

Nakhon Phanom. Seit heute (29. Oktober) ist der Wasserstand im Mekong in der Provinz Nakhon Phanom um 1,50 Meter geringer als in den Jahren zuvor. Das Wasser im Mekong ist auf ein kritisches Niveau gefallen und hat bereits viele Sandinseln entlang vieler Abschnitte der Wasserstraße freigelegt.

Aber nicht nur der Wasserstand des Mekong wurde durch die unzureichenden Niederschläge in den letzten Monaten beeinflusst. Viele Stauseen in der Provinz Nakhon Phanom haben bereits schon jetzt nur noch etwa 20 – 30 % ihrer normalen Speicherkapazität. Davon betroffen sind auch noch viele Nebenflüsse des Mekong, die ebenfalls schon jetzt ausgetrocknet sind, berichten die lokalen Medien.

Während der Wasserstand noch weiter sinkt, wurden in vielen Abschnitten des Mekong im Bezirk Muang zahlreiche große Sanddünen im Flussbett freigelegt. Dadurch wird die Navigation für die wichtigen Frachtschiffe und auch für die Fischerboote nicht nur erschwert, sondern zum Teil auch schon unmöglich gemacht. Für viele große und schwer beladene Frachtkähne bedeutet das bereist das Ende ihrer Weiterfahrt auf dem Mekong.

Der 65 Jahre alte Herr Arthit Phanasoon, der Vorsitzende des Umweltschutzclubs in Nakhon Phanom sagte am Dienstag, der Mekong sei auf dem niedrigsten Stand seit fast 100 Jahren.

Er nannte Forschungsstudien, in denen der Bau von Dämmen in China und Laos als Hauptursache für das Problem angeführt wurden. Dies ist ein gefährliches Zeichen dafür, dass der Wassermangel in der Region bereits gravierend sein würde, fügte er hinzu.

Bereits im August 2019 hat Dr. Chainarong Setthachua, ein Dozent und Ökologieexperte an der Maha Sarakham Universität erklärt: “ Dies ist die katastrophalste Situation in der Geschichte des Mekong„.

Trotz der jüngsten dramatischen Fotos des ausgetrockneten Flussbettes, das durch Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam fließt, wird von den Regierungen nur wenig bis gar nichts unternommen, um an der Situation etwas zu ändern, sagte er.

Dr. Chainarong führt diese Untätigkeit der Regierungen und der betroffenen Behörden auf die negativen Auswirkungen der Entwicklung im Mekong Becken zurück.

„ Der Mekong ist Teil unserer Geschichte, als wir noch gegen den Kommunismus kämpften und uns einer kapitalistischen, neoliberalen Welt anschlossen. Wir nutzten den Fluss als politisches Instrument und als Aktivposten für die wirtschaftliche Entwicklung. Wir haben ihre Entwicklung jedoch nicht überwacht, was mittlerweile zu einer echten Katastrophe geführt hat „, sagte er.

„ Ich sehe keine Lösungen, weil sich jede Regierung nur auf den Bau von Dämmen konzentriert, aber nicht auf die Narben, die diese Entwicklungspläne hinterlassen “, sagte Dr. Chainarong, der seit mehr als zwei Jahrzehnten die Entwicklungspläne für den Mekong überwacht.

Herr Arthit Phanasoon, der Vorsitzende des Umweltschutzclubs in Nakhon Phanom bestätigt ebenfalls, dass das Ökosystem des Flusses bereits schon jetzt stark geschädigt wäre, da die Fische ihre jährliche Wanderung flussaufwärts zum Laichen nicht mehr durchführen könnten. Der Lebensunterhalt der Fischer würde dadurch natürlich ebenfalls leiden, betonte Herr Arthit.

 

  • Quelle: Bangkok Post, The Nation Thailand