Kamala rüstet sich, die Zeit des großen Geldes naht!

Um das zu erkennen, braucht es keines Kalenders, schon ein Spaziergang am Strand beweist es, er wird schon wieder (stellenweise) gesäubert und an seinem Rande sprießen wie Pilze nach einem Regen Einfachstrestaurants  aus dem Boden. Restaurants, die in den meisten Fällen zwar an die Stromversorgung, nicht aber an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen sind. Dadurch vereinfacht sich auch das Problem der Entsorgung erheblich, sie erfolgt üblicherweise nach den für Kamala Dorf geltenden Standards.
 
Selbstverständlich gibt es auch andere deutliche Zeichen. Pünktlich ist es den Bäckern hier gelungen, die Preise und die Größe ihrer Brote gegenüber dem Vorjahr zu halten und  Mehl durch Luft zu ersetzen. Nun weiß ich auch, warum ein Bäcker so lange lernen muss, es ist bestimmt nicht einfach, Luft schnittfest zu bekommen.

Auch hat sich die Zahl der Dienstleister in Kamala sehr erhöht. So stehen inzwischen in der Low Season  pro Kopf  der hier verweilenden Touristen im Schnitt  (geschätzt) 1,6 Bars, 0,4 Massagesalons und je nach Uhrzeit bis zu 2,7 Restaurants bereit.  Nun hofft man aber sehr, dass sich dieses Verhältnis ändert. Für viele dieser Neugründungen ist die betriebswirtschaftliche Sicht übrigens ganz einfach. Mach auf und verkaufe den Laden! Hat es sich doch rumgesprochen, dass manch ein Farang gern bereit ist, seiner samthäutigen Gefährtin hier ihren Lebenstraum zu erfüllen.

Die Bettenkapazität  wurde dramatisch erhöht. Das gehört für mich zu den Wundern Thailands, frage ich  mich doch oft, wie sich denn ein Hotel, das 8 Monate im Jahr völlig leer steht, wohl rechnen mag. Aber im Bereich des Friedhofs ist immer noch reichlich Platz am Strand, und der schreit förmlich nach Nutzung. Der eine oder andere mag sich wundern, warum ein Friedhof direkt am Meer? Die Antwort ist ganz einfach, die Altvorderen hier wussten schon, dass ein ständiger Grundwasserstrom von den Hügeln zum Meer fließt und zogen es vor, ihre Brunnen „flussaufwärts“ zu haben. 
 
Selbstverständlich wurden auch die Preise für vieles, das der Tourist sonst noch begehrt, erhöht. Und dabei gilt die einfache Regel, je näher am Strand, desto heftiger die Erhöhung. Da aber die meisten Kamalaurlauber Wiederholungstäter sind, kannten sie das schon von früher. Man murrt, bezahlt und kommt wieder.

Kamala lebt davon, dass es dem Erholung suchenden Touristen einen Strand mit Badefreuden im Meer bietet.  Diese Freuden kann man erst dann richtig würdigen, wenn man weiß, wie hier mit Abwässern umgegangen wird.

Die großen Hotels müssen per Gesetz über eigene Kläranlagen verfügen. Da wir die notorische Gesetzestreue der Thai kennen, wird die Klärung dort über jeden Zweifel erhaben sein. Aber was passiert mit den Abwässern aus Kameladorf?  Es ist ganz einfach, das Abwasser der Toiletten wird in Mehrkammersystemen geklärt  und der Klärschlamm dort gesammelt. Entsorgt wird er von sog. Honigwagen. Wohin, das konnte ich bisher noch nicht rausbekommen, habe es aber schon gesehen, dass die Ladung einfach in etwas abgelegenerem Gelände gelöscht wurde.  Überschüssiges Wasser wird,  wie auch alle anderen häusliche Abwasser, entweder verrieselt oder in die Kanäle beiderseits der Straßen eingeleitet. Diese Straßenkanäle entwässern wiederum in einen der beiden das Dorf durchquerenden Klongs. Verrieselte Abwässer drängt es natürlich auch zu diesen Klongs oder aber mit dem Grundwasserstrom zum Meer.

Einer der beiden Klongs mündet ca. 3 – 400 m Luftlinie entfernt von Kamalas beliebtesten Strandhotel ins Meer  und es bedarf häufig nicht einmal einer geschulten Nase, das dort auch zu riechen. Die meisten Touristen scheint das nicht zu stören, kommen sie doch regelmäßig hier her. Ich glaube, die Qualität des hiesigen Badewassers  ist eins der am besten gehüteten Geheimnisse Thailands. So geheim, dass es selbst die Thai nicht wissen wollen.

Mehr dazu im Forum : http://forum.thailandtip.de/index.php?topic=8981.0

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