Urenkel des Red Bull Gründers überfährt einen Polizisten mit seinem Ferrari und begeht Fahrerflucht

Laut Augenzeugenberichten ereignete sich der Vorfall am frühen Montagmorgen gegen 5.30 Uhr auf der Sukhumvit Straße nahe der Soi 47. Ein dunkler Sportwagen habe von hinten einen Motorradpolizisten gerammt und gut 200 Meter durch die Luft geschleudert. Der Fahrer entfernte sich ohne anzuhalten vom Unfallort.

Die Augenzeugen konnten beobachten, daß der Unfallverursacher mit seinem dunklen Ferrari zum Haus des Red Bull Geschäftsführers in der Sukhumvit Straße 53 fuhr und auf dem Grundstück verschwand.

Als die Polizisten und Rettungskräfte am Unfallort eintrafen, war der Motorradbeamte bereits verstorben. Laut Angaben der Sanitäter hatte das Unfallopfer mehrere Knochenbrüche und einen Genickbruch erlitten.

Eine lange Ölspur führte die Beamten direkt zum Haus des Red Bull Geschäftsführers. Allerdings verweigerte der anwesende Wachmann den Polizisten den Zugang zum Grundstück, da der Eigentümer nicht anwesend war.

Die Beamten mußten sich zuerst einen Durchsuchungsbefehl besorgen und suchten dann im beisein der Anwälte der Red Bull Familie gegen 9.00 Uhr morgens erneut das Grundstück auf. In der Tiefgarage fanden sie schließlich den Anthrazitgrauen Sportflitzer des 27-jährigen Urenkels des verstorbenen Red Bull Gründers Chaleo Yoovidhya. Die Frontseite des Ferraris wies eindeutige Unfallspuren auf.

Das Fahrzeug wurde auf einen Transporter verladen und zur Thong Lor Polizei Untersuchungsstelle gebracht. Anhand eines Kontrollbuches des Wachmann wurde festgestellt, daß der 27-jährige Sohnemann des jetzigen Red Bull Geschäftsführers das Grundstück gegen 5.12 Uhr mit seinem Flitzer verlassen hatte.

Laut den Anwälten der Familie stand der 27-jährige immer noch unter Schock und könne nicht befragt werden. Er habe aber keinen Alkohol getrunken.

Gegen 10.30 Uhr soll sich dann der 27-jährige auf einer Polizeistation im beisein seiner Anwälte gestellt haben. Er gestand den Unfall und sagte, daß der Beamte aus dem nichts erschienen wäre und es für ihn keine Möglichkeit gab, den Unfall zu verhindern.

Der 27-jährige wurde von der Polizei in ein Krankenhaus begleitet und einem Alkoholtest unterzogen. Das Ergebnis wurde nicht bekannt gegeben.

Die Familienanwälte sagten, daß die Familie natürlich für die Unfallfolgen aufkommen werde und auch die Bestattungskosten des Beamten übernehme.

Der Junior wurde gegen eine Kaution von 500.000 THB auf freien Fuß gesetzt und durfte die Polizeistation verlassen.

Der Fall hat in der Öffentlichkeit großes Aufsehen erregt und viele Bürger befürchten, daß hier mal wieder bei einer der reichsten Familien in Thailand Nachsicht geübt werden soll.

Der leitende Polizeibeamte Lt. Gen. Anuchai äußerte sich in einem Interview des Radiosenders FM 100,5. Er sagte, daß die Bevölkerung sicher sein könne, daß man den Fall genau untersuchen werde und auch die Aufnahmen der Sicherheitskameras überprüfen und auswerten werde.

Wir werden alle Beweise auswerten und keine Rücksicht auf irgendwelche Personen nehmen, betonte der Beamte.

So ganz nebenbei wurde bekannt, daß dem getöteten Polizeibeamten nach dem Unfall die Pistole gestohlen oder abhanden gekommen sein muß.