Bootsanlegestelle auf Ko Samet entwickelt sich zum Streit zwischen Regierungsbeamten

Bei einer Begehung des „Meeres-Nationalparks“ Khao Laem Ya-Mu auf der Insel Samet stellte der Chef des Marine Nationalpark (MNP) Damrong Pidech fest, daß für den bereits begonnenen Bau eines über 100 Meter langen Anlegestegs keine Genehmigungen vorliegen.

Laut Damrong hat es die Provinzverwaltung Rayong, die auch der Bauherr ist versäumt, die entsprechenden Genehmigungen einzuholen. Mit dem Bau wurde allerdings bereits schon im letzten Jahr begonnen.

Jetzt hat der Chef des MNP eine Untersuchung eingeleitet. Er will überprüfen lassen, ob es überhaupt rechtens ist, in einem Meeres-Nationalpark einen etwa 100 Meter ins Meer ragenden Bootsanlegesteg zu bauen.

Der Gouverneur von Rayong, Setti Chittakasem, ist allerdings der Meinung, daß die immerhin für 170 Millionen Baht geplante Bootsanlegestelle dringend benötigt wird. Außerdem sei man ja schon seit einem Jahr mit dem Bau beschäftigt.

Gouverneur Setti will sich jetzt in einem Schreiben an das Umweltministerium über Damrong beschweren. In seinen Augen habe der Chef des Nationalparks ganz klar seine Kompetenzen überschritten.

Natürlich, so Setti, habe man damals alle notwendigen Genehmigungen eingeholt. Man habe sich sogar in einem Schreiben an die Leitung des MNP gewandt, eine Antwort habe seine Behörde aber nie erhalten. So habe man dann schließlich letztes Jahr mit dem Bau des Millionen-Projekts begonnen.

Allerdings ist der Bau bei den Reiseunternehmern nicht gerade auf Begeisterung gestoßen. Die Provinzverwaltung verlangt von den Unternehmern jeweils 6.000 Baht pro Monat, wenn sie mit ihren Booten den Steg nutzen wollen. Ein Sprecher der Unternehmer fragte sich verwundert, wieso die Provinzverwaltung für eine öffentlich zugängliche Stelle plötzlich Geld verlangen könnte. Außerdem sei es fraglich, ob sich solch ein Millionenschweres Objekt jemals rechnen würde.

Selbst wenn 10 Unternehmer jeden Monat die 6.000 Baht bezahlen, belaufen sich die Einnahmen auf 720.000 Baht pro Jahr. Der Steg müßte also mindestens rund 237 Jahre halten, damit die Investitionen wieder hereinkommen. Da ist aber noch nicht ein Baht für den laufenden Unterhalt des Stegs eingerechnet.

 

Auszug aus Wikipedia:

Der Nationalpark Khao Laem Ya – Mu Ko Samet (Thai: อุทยานแห่งชาติเขาแหลมหญ้าหมู่เกาะเสม็ด, RTGS: uthayan haengchat khao laem ya – mu ko samet, Nationalpark „Kap des Grasberges und Samet Archipel“) ist ein Marine Nationalpark (MNP, deutsch etwa ‚Meeres-Nationalpark‘) im östlichen Teil der Zentralregion von Thailand.
Das Samet-Archipel zusammen mit dem Kap des Grasberges (Khao Laem Ya) sowie einem Gebiet von elf Kilometern des Mae-Ramphueng-Strandes wurde 1981 vom thailändischen „Royal Forest Department“ zum Nationalpark erklärt.
Der Park liegt in der Provinz Rayong, etwa 200 Kilometer südöstlich von Bangkok. Er hat eine Größe von 81.875 Rai, das entspricht etwa 131 km².