Fluchtweg des entkommenden Deutschen am Flughafen Suwannaphum rekonstruiert

pp Bangkok. Der Vorsitzende der Airports of Thailand, Sqn. Ldr. Sitha Tiwaree stellte sich jetzt einem Interview zu Fragen des entflohenen Deutschen „Carlo Konstantin Kohl“. Wie bereits von uns gemeldet, konnte der Deutsche unbemerkt den Transitbereich des internationalen Flughafen Suwannaphum verlassen. Seine beiden australischen Bewacher (Interpol) machten derweil ein Nickerchen.

Herr Sitha berichtete der Presse, dass der Deutsche am 15. Mai von Australien nach Berlin gebracht werden sollte. Dabei wurde er von zwei australischen Interpolbeamten bewacht. In Bangkok sollte der Flug dann weitergehen nach Berlin.

Aufgrund schlechter Wetterverhältnisse verzögerte sich der Weiterflug nach Deutschland. Deshalb suchten die Interpolbeamten zusammen mit ihrem Gefangenen den Loungebereich des Flughafens auf. Hier sollen die beiden Beamten dann eingeschlafen sein. Diese Zeit nutzte der Deutsche zur Flucht.

Dabei soll er nach Aussagen von Herrn Sitha an einer Sicherheitstür, die sich normalerweise nur durch eine Schlüsselkarte öffnen lässt, einen Kurzschluss herbeigeführt haben. So konnte er dann unbemerkt den Transitbereich verlassen.

Wie die AoT später meldete, kam man erst danach auf die Idee, alle Türen, die sich ohne Schlüsselkarten öffnen ließen zu überprüfen. Wie viele Türen das im Einzelnen waren, wurde natürlich nicht bekannt gegeben. Mittlerweile wurden auch die Aufnahmen der Sicherheitskameras ausgewertet, auf den die Flucht des Deutschen zu sehen ist.

Carlo K. dürfte mittlerweile in Bangkok untergetaucht sein. Wie er sich dort aber ohne Geld über Wasser halten will, ist den Behörden unklar. Zunächst war man offenbar davon ausgegangen, dass man den Flüchtigen recht bald wieder fassen würde. Jetzt scheinen sich die Behörden da nicht mehr so sicher zu sein.

Unklar ist nach wie vor, warum weder die Flughafenleitung, noch die thailändische Polizei von dem Gefangenentransport informiert wurde. Die beiden Interpolschläfer haben sich bisher nicht zu ihrer Glanzleistung geäußert.

Carlo Kohl wurde 2010 in Australien wegen Einbrüchen und Drogendelikten verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. 2013 wurde er wegen guter Führung entlassen und sollte dann nach Deutschland ausgeliefert werden. Hier erwartet ihn eine neue Anklage wegen Drogendelikten und Körperverletzung.

Die thailändischen Behörden haben mittlerweile eine Belohnung von 10.000 Baht für Hinweise die zur Ergreifung des Deutschen führen ausgeschrieben. Informationen können an die Polizei unter der Rufnummer 02-134-0302 oder 083-305-8088 gemeldet werden.