pp Chiang Mai. Der 35-jährige Kanadier Nic Brown saß mit ein Paar Freunden in der Baan Din Bar in Chiang Mai. „Es sollte eigentlich ein gemütlicher Abend werden“, berichtete er später.
Irgendwann in der Nacht kam dann ein stark angetrunkener Thai namens Don Praweenmeth in die Bar. Der Kanadier und seine Freunde kümmerten sich aber nicht weiter um den Mann. „Er machte irgendwie einen negativen Eindruck auf uns. Es sah so aus, als sei er auf der Suche nach Ärger.“, berichtet Nic Brown der Presse.
Der angetrunkene Thai soll dann eine Angestellte der Bar beleidigt und „angemacht“ machen. Daraufhin kamen ihr gleich mehrere Angestellte zur Hilfe und prügelten auf den Thai ein. Nic Brown habe dann kurze Zeit später die Schlägerei mitbekommen, die sich mittlerweile vor die Türe der Bar verlagert hatte, erzählt er.
Dort lag der angetrunkene Thai bereits hilflos auf dem Boden. Das hielt die anwesenden Leute aber nicht davon ab, weiter auf den Mann einzutreten und ihm Schläge zu verpassen. Nic Brown wollte das nicht zulassen und eilte dem Mann zu Hilfe. Er konnte auch tatsächlich die restlichen Schläger davon abhalten, weiter auf den Mann einzuprügeln. Dann halfen Nic und sein Freund dem Thai auf die Beine, der sich dann auf den Nachhauseweg machte.
Damit war für die anwesenden die Angelegenheit vergessen und man gesellte sich wieder an die Bar. Nic holte sich ein neues Bier und stellte sich in die offene Tür der Bar um etwas frische Luft zu schnappen.
„Plötzlich hörte ich dann fünf Schüsse“, erzählt er weiter. „Erst dann habe ich gemerkt, dass ich getroffen wurde“. Sein Freund Powell berichtet: „Ich stand mit dem Rücken zur Strasse, als ich es plötzlich fünfmal laut knallen hörte. Ich kann mich daran erinnern, das es etwas wie nach Feuerwerkskörpern roch. Dann sah ich Nic auf dem Boden liegen und er sagte: „Ich kann meine Beine nicht mehr spüren.“
Brown sagte, er wusste sofort, was geschehen war. Obwohl er sich selber zunächst nicht bewusst war, dass er blutete. „Ich dachte zuerst, ich wäre von ein paar Gummikugeln getroffen worden“, erzählt er.
Er habe dann seine Freundin gefragt, ob er irgendwo blutete. Erst da wurde ihm bewusst, dass er, sein Freund Tae und ein weiterer Mann angeschossen waren. Seine Freundin bekam einen Schreikampf und rief laut um Hilfe und nach einem Krankenwagen.
Ein Freund aus einer nahegelegenen wollte nicht solange warten und brachte den Kanadier sofort in ein Krankenhaus. Laut Auskunft der Ärzte wurde der Kanadier von einer Kugel in die Lunge getroffen. Dann sei ihm eine Rippe gebrochen, die wiederum die Wirbelsäule verletzt habe. Dadurch sei er vorübergehend gelähmt.
Obwohl Nic Brown sofort operiert wurde, kann er nach wie vor seine Beine nicht bewegen und hat unterhalb der Brust kein Gefühl mehr im Körper. Die Ärzte sind er Meinung, dass er irgendwann wieder gehen kann. Allerdings könnte die Genesung zwischen einem und vier Jahren dauern..
„Die Ärzte sagten mir“, berichtet er weiter, „dass meine Nerven wieder zusammenwachsen. Das könnte aber ein paar Jahre dauern. In der Zwischenzeit bin ich auf einen Rollstuhl angewiesen.“
Nic Brown ist ein freier Schriftsteller der bereits viele Jahre in Palästina, Indien und Südkorea verbracht hat. Seit ungefähr einem Jahr lebt er in Thailand.
Die Eltern des Schützen besuchten ihn bereits am nächsten Tag im Krankenhaus und überreichten ihm einen Obstkorb. Der Vater von Don Praweenmeth erzählte ihm dann, dass sein Sohn bereits in eine psychiatrische Klinik eingeliefert wurde.
Brown möchte am liebsten so schnell wie möglich zurück in seine Heimat nach Vancouver. Allerdings muss er zunächst den Prozess gegen den Schützen abwarten. Da es genügend Zeugen über den Vorfall gibt, hängt alles von der Aussage des Schützen ab.
Nic Brown versucht das ganze zu verarbeiten und sagt: „Das ist ein neues Kapitel in meinem Leben. Ich werde versuchen, über alle zu schreiben.“
Brown steht nun sowohl im medizinischen wie auch im juristischen Bereich vor einer wachsenden finanziellen Belastung. Aus diesem Grund haben Freunde zu einer Spendenaktion am 9. August in Chiang Mai in der Eve Bar aufgerufen. Diejenigen, die außerhalb von Chiang Mai wohnen und ebenfalls spenden möchten, können dies direkt durch die Spenden Website helpnicbrown.com oder durch seine Facebook-Seite unternehmen.