Steht Thailand am 14. Januar ein neuer Staatsstreich bevor?

pp Bangkok. Eine Woche vor der Abschaltung Bangkoks ist die Regierung vor allem angesichts des jüngsten Schweigens der Armee zunehmend besorgt über die Aussicht eines Staatsstreichs, berichtet die BangkokPost.

Die stellvertretende Sprecherin der geschäftsführenden Regierung, Frau Sunisa Letphakkawat, hat zum ersten Mal den angehoben Verdacht ausgesprochen, dass die PdRC einen "geheimen" Plan hat, um das Militär in einen Staatsstreich zu locken.

Laut Frau Sunisa hat die PdRC versucht, das Militär von einem Staatsstreich zu überzeugen. Das Militär würde dann wie ein Held bei dem aktuellen Konflikt dastehen, sagte sie.

Sie sagte weiter, dass bereits ein Plan im Gange sei, um für die Truppen einen Vorwand zu inszenieren, damit sie eingreifen müssen. Als Teil dieses Plans wird ein kleiner gewalttätiger Angriff auf die Demonstranten verübt. Dadurch wolle man das Militär in Bewegung setzen.

Frau Sunisa fügte hinzu, dass der 14. Januar von einem Astrologen der PdRC als glücklicher Tag für einen Militärputsch ausgewählt wurde.

Protestführer Suthep Thaugsuban bestritt gestern Abend, dass die PdRC irgendeine geheime Verschwörung zu einem Militärputsch geplant habe. „Wir werden mit unserer Kampagne einfach weitermachen“, sagte Suthep. „Wenn ein Putsch passieren sollte, dann ist dies einzig und allein auf einen Fehler der Regierung zurückzuführen.

Die Diskussionen über einen möglichen Putsch wurden durch die Aussage des Militärs, dass man in dieser Woche zum Tag der Armee am 18. Januar Truppen, Hubschrauber und andere Waffen wie Artillerie und Panzer aus den Provinzen nach Bangkok transportieren werde, weiter angeheizt.

Die Armee versichert dagegen, dass die Bewegungen nur Vorbereitungen für eine Parade zum Tag der Armee am 18. Januar in der Hauptstadt sind. Mit einem geplanten Putsch habe das nichts zu tun.

UDD-Anführer Jatuporn Prompan forderte Armeechef Prayuth Chan-OCHA auf zu erklären, ob die Waffen für eine Parade oder für einen Staatsstreich bestimmt sind.

Der Phak Phuea Thai Sprecher Prompong Nopparit hatte zuvor behauptet, dass zwei wichtige Generäle hinter der PdRC stehen würden.

Der stellvertretende Armeesprecher Col Winthai Suwaree konterte gegen die Aussagen und forderte Jatuporn auf, die Verbreitung falscher Informationen zu unterlassen.

Die Sorge um einen Staatsstreich beruht laut Presseaussagen auch auf den engen Beziehungen zwischen Suthep und dem ehemalige Verteidigungsminister Prawit Wongsuwan sowie dem ehemalige Armeechef Anupong Paochinda.

Beide ehemaligen Armeeführer haben zwar Respekt vor General Prayuth, sie unterhalten aber weiterhin auch enge Beziehungen zu der Demokratischen Partei.

Die Aussicht auf einen Coup bereitet der Regierung verständlicherweise Angst, berichtet die Presse weiter, da niemand weiß, wie es dann in der Folge weitergehen soll. Das einzige, was dann sicher ist, ist, dass die Regierung Yinglak Chinnawat dann nicht mehr zuständig wäre.

Änderungen, die nach einem Staatsstreich kommen könnten, würden die Regierung und die Macht des im Exil lebenden Bruders und früheren Premier Thaksin Chinnawat untergraben.

Gleichzeitig vermuten die Experten, dass sich General Prayuth so weit wie möglich neutral verhalten wird. Er geht im September in Ruhestand und wird bis dahin bestimmt sehr vorsichtig sein. Die Streitkräfte haben bisher versucht, Gespräche zwischen der PdRC und der Ministerpräsidentin zu vermitteln. Leider bisher jedoch ohne Erfolg.

Das Militär hat sich auch aus allen Sicherheitsmaßnahmen, die auf eine gewaltsame Auflösung von Demonstranten führen kann, distanziert. Die Truppen wurden bisher lediglich dazu eingesetzt, um Gebäude zu bewachen.

Deswegen gehen Beobachter davon aus, dass General Prayuth unter allen Umständen eine gewalttätige Konfrontation zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten vermeiden will.

Die politische Gewalt des Jahres 2010 ist der Beweis, dass die Verwendung von Gewalt nicht dazu beiträgt, den Konflikt zu lösen. "Das Militär wird nicht in seine Macht nutzen, um Menschen zu zwingen, Dinge zu tun, die sie nicht tun wollen", sagte General Prayuth auf einer Pressekonferenz letzte Woche." Es ist nicht unsere Aufgabe, der Ministerpräsidentin zu sagen, sie solle zurücktreten," fügte er abschließend hinzu.

Das Zentrum für die Verwaltung von Ruhe und Ordnung (Capo) hat die Armee aufgefordert, in 40 Unternehmen Soldaten zu postieren, die die Polizei beim Umgang mit den Demonstranten am 13. Januar unterstützen sollen.

Die Capo glaubt, das etwa drei Stunden nach dem „Herunterfahren Bangkoks“ das Chaos in der Hauptstadt beginnen wird. Dies dürfte zu einer Konfrontation zwischen den Demonstranten und denjenigen Leuten, die direkt von der Aktion betroffen sind, führen.

Wenn alles schief geht, sagte die Capo weiter, dann würden die Entsendung von Sicherheitskräften und eine möglicherweise militärische Intervention gerechtfertigt sein. Dies könnte dann letzten Endes zu einem Staatsstreich führen.