Polizei nimmt Beschwerden von Ausländern ernst und „entfernt“ einen Beamten der Einwanderungsbehörde auf Phuket wegen Korruption

pp Phuket. Zahlreiche Ausländer hatten sich in den letzten Monaten immer öfter über die merkwürdigen Gebühren für Dienstleistungen bei der Einwanderungsbehörde auf Phuket beschwert.

Bereits im Juli 2014 hatten wir über die merkwürdigen Praktiken der Einwanderungsbehörde am Flughafen Phuket berichtet. Die schlauen Beamten hatten bei der Ankunft einfach zahlreiche Abfertigungsschalter nicht besetzt, wodurch für die Touristen bei der Einreise lange Warteschlangen entstanden.

Die überaus korrekten Beamten erklären dann freundlicherweise den wartenden Touristen, dass sie sich auch an einen „VIP-Schalter“ anstellen können, wenn sie dafür eine entsprechende Gebühr bezahlen würden. So könnten sie lange Wartezeiten vermeiden und würden schneller abgefertigt, argumentierten die Beamten gegenüber den staunenden Touristen.

Im August beschwerten sich erneut mehrere Touristen über die sogenannte kostenpflichtige „Fastline“ zur Abfertigung von zahlungswilligen Touristen. Wer nicht zahlen wollte, musste mit gut 45 Minuten Wartezeit bei der Einreise rechnen.

Als die Presse sich wenig später um Einzelheiten zu dem Fall bemühte und Marineeinheiten zu den Abzocken der Touristen befragen wollten, erhielten sie keine Antwort. Das Militär hüllte sich in diesem fall in Schweigen.

Im Oktober 2014 beschwerten sich dann erneut Touristen bei der lokalen Presse. Ein Leser der Zeitschrift hatte sich darüber beschwert, dass er für eine Adressüberprüfung zur Anmeldung eines neuen Motorrads 500 Baht bezahlen musste. Laut dem Chef der Einwanderungsbehörde ist dieser Service kostenfrei. Oberst Sunchai Chokkajaykij, der Chef der Einwanderungsbehörde auf Phuket erklärte gegenüber der lokalen Zeitung, dass sowohl die 90-Tage Meldung als auch die Adressüberprüfung ein kostenloser Service der Einwanderungsbehörde sei.

Mitte Oktober erklärte dann Gouverneur Nisit Jansomwong gegenüber den lokalen Medien, dass er von den Vorwürfen gegen die Einwanderungsbehörde gehört habe und die Anschuldigungen gegen die Beamten untersuchen werde. Außerdem versprach er, dass er in Zukunft bei der Einwanderungsbehörde Beamte bevorzuge, die mehrere Sprachen sprechen. So könnten bereits im Vorfeld viele Probleme mit den Touristen ausgeräumt werden.

Jetzt erklärte Gouverneur Nisit gegenüber der Phuket Gazette, dass er die Angelegenheit einem hochrangigen Offizier übergeben habe und der beschuldigte Offizier von der Einwanderungsbehörde in Patong entfernt wurde. „Ich weiß nicht viele Details über die Untersuchungen und kenne auch nicht den Namen des beschuldigten Offiziers“, sagte er. „Ich weiß nur, dass der Offizier, der angeblich die 500 Baht erhalten hat, von der Dienststelle in Patong entfernt wurde“.

Gouverneur Nisit konnte dagegen nicht bestätigen, ob den Offizier eine Disziplinarmaßnahme erwartet oder nicht. Er forderte aber die Menschen über die Medien auf, sich bei Beschwerden über mutmaßliche korrupte Beamte direkt an ihn zu wenden. „Ich habe zwar keine direkte Autorität über die Polizeibeamten“, betonte er, „aber ich werde die Beschwerden im Rahmen meiner Möglichkeiten untersuchen und entsprechende Schritte einleiten“.

Jeder, der sich beschweren möchte, kann sich direkt an die Beschwerdestelle im Rathaus auf der Narison Straße auf Phuket wenden. Das Büro ist unter der Telefon Nr. 079-213 203 zu erreichen. Alternativ können sie sich aber auch über ein Formular im Internet direkt an das Büro des Gouverneurs wenden

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