Thailändischer Professor beschwert sich über die „rüden“ Methoden der Deutschen Botschaft

pp Bangkok. Professor Rapee Sagarik, ein Orchideenexperte aus Thailand sollte auf einer europäischen Orchideenausstellung in Kew Gardens in London die Eröffnungsrede halten. Anschließend wollte er auch Deutschland besuchen.

Bei seinem Antrag auf der deutschen Botschaft wurden ihm dazu einige Fragen gestellt. Der 93 Jahre alte Professor empfand die Fragen als eine Beleidigung. Unter anderem soll ihm das Personal der Botschaft gesagt haben, dass er schon sehr alt sei.

Weiterhin wurde er nach dem Grund seiner Reise befragt und die Mitarbeiter der Botschaft wollten von ihm wissen, ob er eine entsprechende Krankenversicherung für Deutschland habe.

Die Reise des ehemaligen Staatssekretärs im Ministerium für Landwirtschaft wurde von der Zeitschrift Lips Publishing gesponsert. Die Zeitschrift wollte einen Artikel über seinen Besuch auf der Orchideenausstellung schreiben und den Professor weiter nach Frankfurt begleiten, wo er eine speziell angefertigte Violine abholen sollte.

Der Professor empfand die laut seinen Angaben unhöfliche und aufdringliche Befragung als eine Zumutung und verzichtete schließlich auf seine Reise nach Europa. Er verließ die Botschaft ohne sein Visum.

Laut den thailändischen Medien ist der Professor in Deutschland kein unbekannter Mann. Im letzten Jahr hatte er noch den Anbau von Orchideen in Deutschland angepriesen und sogar auf Einladung der Regierung Dresden besucht.

Laut der Zeitschrift PhuketWan ist Professor Rapee nicht der einzige, der diese Erfahrung gemacht hatte. Die in Thailand bekannte Journalistin Chutima Sidasathian hatte am 19. Februar im Büro des deutschen Honorarkonsuls auf Phuket ebenfalls ein Visum beantragt.

Später wurde ihr von der Botschaft mitgeteilt, dass sie ihr Visum am 27 Februar in Bangkok abholen könnte. Laut einem Freund brauchte sie drei Anläufe und verbrachte unnötig viele Stunden mit Warten in einer Warteschlange.

Frau Chutima hatte ihre Reise bereits zum 1. März gebucht und sollte vor ihrer Abreise noch weitere unangemessene Fragen über das Telefon beantworten. Auch Frau Chutima reist nicht zum ersten Mal nach Deutschland. In der Regel hält sie sich einmal pro Jahr in Europa auf.

Schließlich wurde ihr nach weiteren beleidigenden Fragen ihr Visum ab dem 3. März gewährt. Khun Chutima entschied sich schließlich genau wie Professor Rapee, aufgrund der Haltung des Botschaftspersonals auf die Reise nach Deutschland zu verzichten. Sie verzichtete auf die bereits bezahlte Gebühr von 4.000 Baht und erklärte, dass sie stattdessen auf Phuket bleibt.

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