Neues härteres Arbeitsgesetz für Ausländer könnte nach hinten losgehen

Neues härteres Arbeitsgesetz für Ausländer könnte nach hinten losgehen

Bangkok. Am 23. Juni wurde eine königliche Verordnung für ausländische Arbeitnehmer und ihre Arbeitgeber in Thailand erlassen. Diese neue Verordnung richtet sich nicht mehr nur gegen die Arbeitnehmer, sondern wurde auch gezielt mit deftigen Strafen für die Arbeitgeber ausgebaut.

Wie von uns bereits berichtet, hat das Arbeitsministerium das geltende Arbeitsgesetz revidiert und härtere Strafen für Ausländer, die in Thailand illegal arbeiten, festgelegt. Die Änderung erfolgte laut einem Sprecher des Arbeitsministeriums zum Schutz des „Leben und des Eigentums von thailändischen Menschen“.

Zeitgleich wurden auch die Strafen für Arbeitgeber, die illegale Ausländer beschäftigen, um das Achtfache erhöht. Daher gilt ab sofort:

Ausländer, die in Thailand ohne Arbeitserlaubnis arbeiten, haben eine maximale Gefängnisstrafe von fünf Jahren und Geldstrafen bis zu 100.000 Baht zu erwarten. Ausländer, die in anderen Berufen beschäftigt sind als die, die in ihren Arbeitspapieren registriert sind, müssen ebenfalls mit Geldbußen bis zu 100.000 Baht rechnen, fünfmal so viel wie bisher.

Aber auch die Arbeitgeber die bewusst solche Ausländer beschäftigen, müssen mit wesentlich härteren Strafen rechnen. Mittlerweile haben die Arbeitgeber, die wegen der Einstellung von Ausländern ohne ordnungsgemäße Registrierung verurteilt wurden, ein Höchstgeld von 800.000 Baht pro Arbeiter zu bezahlen. Damit wurde diese Strafe um das Achtfache erhöht. Die vorherige Geldstrafe lag bisher bei 100.000 Baht.

Nach der Bekanntgabe der neuen Bestimmungen entschlossen sich offenbar zahlreiche Arbeitgeber, ihre bisher illegal beschäftigten Arbeitnehmer einfach auf die Straße zu setzen. Laut den thailändischen Medien sollen mittlerweile mehr als 500 Migranten auf der Straße sitzen und auf dem Rückweg in ihre Heimat sein.

In mehreren Provinzen wurden inzwischen mehr als 140 kambodschanische Arbeiter aufgegriffen und von den Einwanderungsbehörden nach Sa Kaeo gebracht. Von hier aus sollen sie anschließend wieder über die Grenze in ihre Heimat nach Kambodscha ausgewiesen werden.

In Mae Sot kam es ebenfalls zu einem Massenauflauf von Migranten, die ihren Arbeitsplatz verloren haben. Mehr als 400 Menschen, die offensichtlich alle illegal in Thailand beschäftigt waren, sind auf dem Rückweg in ihre Heimat nach Burma.

Mittlerweile wird klar, dass das neue und härtere Gesetz einen Exodus der Wanderarbeiter in Thailand ausgelöst hat. Wie die thailändischen Medien berichten, wirkt sich das natürlich auch negativ auf mehrere Wirtschaftszeige aus. Selbst die Stellen als Hausmädchen sind mittlerweile davon betroffen, berichten die Medien.

Am Freitag versprach Premierminister Prayuth Chan o-cha, die Probleme zu lösen, die sich aus dem neuen und härteren ausländischen Arbeitsgesetz ergeben.

„Ich werde während der Übergangszeit Lösungen für dieses Problem finden“, versprach Premierminister Prayuth in seiner wöchentlichen Fernsehansprache. „Ich werde sehen, wie man den kleineren Arbeitgebern helfen kann“, fügte er hinzu.

 

  • Quelle: The Nation, Thai Visa