Die Hälfte der weiblichen Fahrgäste berichten über sexuelle Belästigungen in Bangkoks öffentlichen Verkehrsmitteln

Die Hälfte der weiblichen Fahrgäste berichten über sexuelle Belästigungen in Bangkoks öffentlichen Verkehrsmitteln

Bangkok. Laut einer neuen Umfrage, die von einer angesehenen Universität in Bangkok durchgeführt wurde, berichtet fast die Hälfte der weiblichen Befragten, dass sie mindestens schon einmal in den öffentlichen Verkehrsmitteln der Stadt sexuell belästigt wurde.

Bei der Umfrage, die von der Fakultät für Gesundheitswesen an der Thammasat Universität gesammelt wurde, wurden insgesamt 1.654 weibliche Passagiere, die regelmäßig die öffentlichen Verkehrsmittel in Bangkok benutzen befragt. Dabei gaben fast die Hälfte der befragten Frauen an, dass sie mindestens schon einmal in den öffentlichen Verkehrsmitteln der Stadt angetatscht bzw. sexuell belästigt wurden, berichtet die Bangkok Post in ihrer Ausgabe.

  • Nach der Befragung stellte sich heraus, dass ganze 45 % der Frauen antworteten, dass sie nicht nur sexuell belästigt, sondern zum Teil sogar in einem öffentlichen Verkehrsmittel angegriffen wurde.
  • Dabei sagten 50 % der belästigten Frauen aus, dass die Vorfälle in öffentlichen Bussen passierten.
  • 11,4 % der Befragten gaben an, dass sie bei der Fahrt mit einem Motorradtaxi belästigt wurden.
  • 10,9 % nannten eine traditionelle Taxe als Ort für eine unangemessene Belästigung.
  • In öffentlichen Lieferwagen wurden laut dem Ergebnis der Untersuchung ebenfalls schon 9,8 Prozent der Frauen belästigt.
  • Der Rest von etwa 20 % gab an, die sie im Skytrain oder in der U-Bahn das Opfer einer sexuellen Belästigung wurden.

Weitere 35 Prozent der Befragten sagten ebenfalls, sie hätten auch schon gesehen, dass andere Menschen während der Fahrt belästigt wurden.

Eine 32 Jahre alte Frau gab an, dass ihr ein Mann während der Fahrt in einem überfüllten Wagen der BTS sogar schon den Rock aufgeschnitten habe. Sie sagte dazu: „Die Situation war mir sehr peinlich, weil der Schnitt lang und breit war und dadurch andere Passagiere meine Unterwäsche sehen konnten. Ich musste 30 Sicherheitsnadeln verwenden, um meinen Rock zu reparieren“.

Die Frauen, die an der Umfrage teilnahmen und die Fragen beantwortet hatten sagten, dass die meisten Vorfälle während der Hauptverkehrszeit stattfanden. Dabei seien die Wagons so überfüllt, dass die Frauen so gut wie keine Chance hätten, um den Angriffen auszuweichen oder ihnen zu entgehen.

Die Angriffe erfolgen auf verschiedene Art und Wiese und können in dieser Reihenfolge visuell, physisch oder verbal sein. Dazu gehören auch die Vorfälle mit Leuten, die Pornos in öffentlichen Verkehrsmitteln anschauen und dabei genau wissen, dass sie von den anderen Passagieren gehört und gesehen werden.

Rund ein Viertel der belästigten Frauen schämten sich und gingen einfach ohne etwas zu sagen oder sich zu beschweren lautlos weg. Dagegen gaben 28 % der Befragten Damen an, dass sie die Tat hinterher sofort der Polizei gemeldet hätten.

Laut der Umfrage geht die Fakultät für Gesundheitswesen an der Thammasat Universität davon aus, dass der Rest der belästigten Damen nichts weiter unternommen hat.

 

  • Quelle: Bangkok Post, Coconuts Bangkok