35 Länder exportieren ihren Plastikmüll nach Thailand

35 Länder exportieren ihren Plastikmüll nach Thailand

Chonburi. Nach der jüngsten Entdeckung von Containern, die in Chonburi mit geschmuggeltem Kunststoffabfällen beladen wurden, sagte der stellvertretende nationale Polizeichef Wirachai Songmetta, dass Thailand mittlerweile den Plastikmüll aus 35 Ländern importiert.

Der stellvertretende nationale Polizeichef Wirachai bezog sich dabei auf 58 Tonnen Plastikmüll, die am Mittwoch im Hafen von Laem Chabang entdeckt und von der Polizei abgefangen wurden.

Ursprünglich hatten die Beamten bei ihrer Razzia erwartet, dass sie auf dem Hafengelände von Laem Chabang Elektroschrott entdecken, der ebenfalls Anfang der Woche in Fabriken in der Nähe des Hafens gefunden worden war. Die Entdeckung erfolgte, nachdem die Ermittler Razzien bei verdächtigen Importunternehmen durchgeführt hatten.

„Was wir jedoch fanden, war ein minderwertiger, nicht recycelbarer Plastikmüll aus 35 Ländern“, sagte Polizei Genearl Wirachai. „Dieses Ergebnis zeigt uns, dass Thailand still und leise zu einem globalen Mülldeponieplatz geworden ist. Die Regierung muss hart kämpfen, da immer mehr Unternehmer illegale Abfälle aus Übersee importieren“, sagte Polizei Genearl Wirachai am Freitag, nachdem er eine Untersuchung in einer Fabrik im Industriegebiet von Lat Kranabg im Osten von Bangkok leitete.

 

Unter den 35 Ländern, aus denen der beschlagnahmte Kunststoff nach Thailand geschmuggelt wurde waren: Hongkong, die USA, Großbritannien, Kanada, Australien, Deutschland, Korea, die Niederlande, Japan, Malaysia, China, Nigeria, Iran, Spanien, Vietnam, Türkei, Frankreich, Pakistan, Dubai und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), sagte Polizei General Wirachai weiter.

Der beschlagnahmte Plastikmüll, der in vier Frachtcontainern gefunden wurde, wurde in den Importdokumenten zu einer Firma in Samut Sakhon zugeordnet, die Long Luck Plastic und Metal Co genannt wurde, sagte Polizei General Wirachai.

Während einer Razzia in der Fabrik fand die Polizei allerdings nicht eine einzige Plastikrecycling-Maschine, obwohl die entsorgten Abfälle zur Wiederverwertung deklariert wurden. Und da es sich bei der Fabrik offenbar nicht um eine Recyclinganlage handelt, gilt der beschlagnahmte Plastikmüll als falsch deklariert und damit als illegal, sagte er weiter.

Die Polizei prüft derzeit die Steuerunterlagen des Unternehmens, um ihre Einnahmequellen und die weiteren anderen Aktivitäten zu überprüfen. Das Department of Industrial Works hatte die beschlagnahmten Kunststoffe inspiziert und dabei festgestellt, dass sie gegen die Verordnungen des Industrieministeriums aus dem Jahr 1979 verstoßen-

Die Verordnung des Industrieministeriums erlaubt es den lokalen Unternehmen nur, recycelbaren Plastikabfall von guter Qualität zu importieren, fügte er weiter hinzu.

Daher ist es eine Straftat und kann zu einer Haftstrafe von maximal 10 Jahren und einer Geldstrafe von dem Fünffachen des Wertes der eingeführten Produkte führen. Der Importeur könnte auch mit einer Strafe für eine falsche Zollerklärung rechnen, die ebenfalls mit einer Geldstrafe von bis zu 500.000 Baht bestraft werden kann, sagte er weiter.

Thailands Direktor für Greenpeace Südostasien, Herr Tara Buakamsri sagte, die jüngsten Verhaftungen seien „nur die Spitze des Eisbergs“. Es gebe Hunderte von sogenannten Recyclingfabriken, die minderwertige und nicht recycelbare Abfälle aus anderen Ländern importierten.

„Diese minderwertigen Abfälle werden deponiert und verschmutzen die Umwelt. Einige werden auch verbrannt und dabei giftige Emissionen freigesetzt“, fügte er weiter hinzu.

Herr Tara sagte, das Industrieministerium müsse dringend die Gesetze für Recyclingunternehmen überarbeiten, indem ein vollständiges Einfuhrverbot für Kunststoffabfälle eingeführt werde.

„Dieses Land ist nicht in der Lage, alle importierten Plastikabfälle zu untersuchen. Daher wäre es realistischer, all diese Importe zu stoppen“, sagte er und fügte dabei hinzu, dass die Fabriken ja weiterhin noch Geschäfte mit den lokalen Plastikabfällen abwickeln könnten.

 

  • Quelle: Bangkok Post