Chiang Rai. Trotz aller Schwierigkeiten und des weiter ansteigenden Wassers innerhalb der Höhle geben die Rettungs- und Suchmannschaften nicht auf und haben ihre Anstrengungen und die eingesetzten Retter erhöht und noch weiter verstärkt. Mittlerweile sind auch die drei britischen Höhlentaucher vor Ort, die laut den Angaben der Presse die Höhle kennen und angeblich sogar schon einmal vermessen haben sollen. Genauere Angaben wurden dazu bisher allerdings nicht bekannt gegeben.
Wie bereits berichtet, werden mittlerweile auch spezielle Spürhunde der Polizei und der Grenztruppen an der Spitze des Berges eingesetzt, um mögliche weitere Zugänge oder Schächte zu der Höhle zu finden.
In den letzten 24 Stunden sind weitere internationale Experten angereist, um das Fachwissen der Retter vor Ort zu erweitern, da weiterhin alle Anstrengungen unternommen werden, um die 12 jungen Fußballer und ihren stellvertretenden Trainer, die bereits seit fünf Nächten in der Tham Luang Höhle im Tham Luang Khun Nam Nang Waldpark in der Provinz Chiang Rai eingesperrt sind, zu retten.
Die drei ausländischen Experten – Robert Harper, John Volamthen und Richard Stanton – kamen am Dienstagabend in Chiang Rai an. Die britischen Höhlentaucher, die das Gelände bereits erkundet hatten, trafen am 27. Juni ein, um sich an der Schlammigen Stätte in der nördlichen Provinz Chiang Rai mit etwa 1.000 thailändischen Soldaten, Marine-SEAL-Tauchern, Polizisten und Parkrangern zu treffen. Thai Airways International sponserte die Reise der erfahrenen Unterwasser-Höhlenretter, die am Dienstagabend mit einen Flug aus London in Thailand eintrafen.
Gegenwärtig sind insgesamt 12 Rettungsteams im Einsatz, die verschiedene Ansätze verfolgen, um die vermissten Jugendlichen zu retten. Gestern wurden weitere Anstrengungen unternommen, um ein zugängliches Loch an der Spitze der Höhle zu finden, um in die tieferen Bereiche vorzudringen, die von den Rettungsteams vom Haupteingang aus nicht erreicht werden konnten.
Unterdessen hat das US Indo Pazifi Kommando ebenfalls ein Team von Marineoffizieren und Katastrophenexperten entsandt, um bei der Operation direkt vor Ort zu helfen. Polizeichef Weerasak sagte, dass die USA auch Ausrüstung für die Rettung der jugendlichen bereitstellen würden.
Gestern war die Hauptschwierigkeit der Taucher, angeführt von der SEAL-Einheit der thailändischen Marine, der zunehmende Wasserstand in der Höhle nach den weiter anhaltenden Regenfällen. Die Taucher mussten in der Höhle voller Stalagmiten und Stalaktiten durch schlammiges Wasser schwimmen und hatten dabei so gut wie keine Sicht.
Gestern und heute versuchen die SEALs den sogenannten “ Pattaya Beach “ in der Höhle zu erreichen, wo man glaubt, dass die Jugendlichen Zuflucht gesucht haben. Die Armee hat mehr als 1.000 Mitarbeiter eingesetzt, um Wasserwege zu untersuchen und Verstopfungen zu bauen, um den Wasserfluss in die Höhle eiter zu verringern. Gestern errichteten sie weitere Kontrolldämme, um das Wasser von der Pa Mee Cliff um das Höhlensystem herum zu leiten.
Die Anwohner in dieser Region haben ebenfalls ihre Bereitschaft bekundet, ihre Häuser überschwemmen zu lassen, weil das Wasser aus der Höhle gepumpt wurde. Sie sagten gegenüber den Medien, sie seien dazu bereit, bei den Bemühungen der Behörden, die Jugendlichen zu finden, mit ihnen zusammenzuarbeiten.
Seit Dienstag verbrachten die Rettungskräfte den ganzen Tag damit, elektrische Kabel unter Wasser zu verlegen, damit fünf bereit gestellte Wasserpumpen im inneren der Höhle funktionieren konnten. Einige Pumpen wurden auch nach draußen gestellt, um den Wasserstand rund um die Höhle zu verringern.
Innenminister General Anupong Paochinda glaubt jedoch, dass die Vermissten nicht zu weit vom Eingang weggegangen wären, um der Flut zu entgehen. Außerdem, so sagte er weiter, sollten sie ihre Taschenlampen dabei haben.
„Mit der unterschiedlicher Tiefe und dem Mangel an Licht haben die Taucher mit ihren Sauerstoffflaschen Schwierigkeiten, die Höhle an einigen Stellen zu erkunden. Um effizient zu tauchen, brauchen sie etwas Luft zwischen der Wasseroberfläche und der Höhlendecke „, sagte der Minister.
„Zusätzlich zu den Tauchern werden auch noch weitere Suchtrupps eingesetzt. Die zusätzlich eingesetzten Suchtrupps sollten diejenigen sein, die sich von einer nahe gelegenen Klippe abseilen, und die von ihnen mitgeführten Bohrer sollten sich durch einige Hohlräume weiter nach unten vorarbeiten“, fügte er hinzu.
Das Energieministerium werde die Bohrgeräte liefern, während das Ministerium für Naturressourcen und Umwelt Röntgengeräte liefern werde, um die Höhle zu scannen, sagte er.
Seine Majestät König Maha Vajiralongkorn sagte über seinen königlichen Sprecher, dass die Suchaktion im Interesse der vermissten Personen, ihrer Familien und auch der Retter bestmöglich durchgeführt werden sollte, sagte Premierminister General Prayuth Chan o-cha am Mittwoch.
„Seine Majestät der König verfolgt die Situation genau und wird laufen über alle Operationen informiert“, fügte er hinzu.
Regierungssprecher General Leutnant Sansern Kaewkamnerd sagte, Prayuth habe auch die handschriftliche Nachricht des Königs gezeigt, in der er seine Besorgnis über die vermissten Jugendlichen während der gestrigen Kabinettssitzung äußerte.
Mittlerweile wurde ein größerer Operationsstand eingerichtet, um die Such- und Rettungsmannschaften besser koordinieren zu können, sagte Ministerpräsident Prayuth.
Unter der Leitung des Provinzgouverneurs würde das Kommando aus der Polizei, dem Militär und den Zivilbeamten bestehen und an der Rettung, dem Medienzentrum, der Unterbringung der Familien der Opfer und der Nahrungsmittelversorgung aller Beteiligten Helfer arbeiten.
In Bezug auf die eingeschlossenen Jugendlichen sagte Ministerpräsident Prayuth: „“Sie sind Sportler. Ich bin mir sicher, dass sie hart genug sind, um zu überleben und auf die Rettung zu warten“.
- Quelle: thailändische Medien