Prayuth fordert alle Ministerien auf, ihre Datenbanken zu standardisieren und zu verbinden

Prayuth fordert alle Ministerien auf, ihre Datenbanken zu standardisieren und zu verbinden

Bangkok. In Thailand ist es offensichtlich so, dass jedes Ministerium und die meisten Behörden ihre eigenen Computerprogramme und damit auch ihre eigenen Datenbanken benutzen. Dadurch ist ein Zugriff auf die Daten von einem anderen Ministerium oder einer anderen Behörde einfach nicht möglich.

Nur ein Beispiel von vielen sind die Datenbanken der einzelnen Einwanderungsbehörden, die sich dadurch offensichtlich nicht miteinander abgleichen lassen und somit den darin aufgeführten Personen genügend Schlupflöcher zur Umgehung ihrer Meldepflicht bieten. Nur so lässt sich erklären, warum bei den Razzien immer wieder Personen auftauchen, die bereits seit mehreren Jahren ihr Visum überzogen haben, ohne dass es den Behörden wirklich auffällt.

Premierminister Prayuth Chan o-cha erklärte gestern dem Ministerium für digitale Wirtschaft und Gesellschaft ( MDES ) und anderen hochrangigen Beamten, schnell eine Politik umzusetzen, um mehr digitale Regierungsdienste für die Öffentlichkeit bereitzustellen. Dabei merkte er gleichzeitig an, dass die vorgelegten Ergebnisse seinen Erwartungen bisher nicht entsprochen hätten.

Deshalb soll der Minister für digitale Wirtschaft und Gesellschaft zusammen mit dem Generalsekretär des Nationalen Ausschusses für wirtschaftliche und soziale Entwicklung ein neues Komitee leiten, das die Aufgabe gemäß den Anweisungen des Premierministers Prayuth Chan-o-cha koordinieren und überwachen wird.

Unterdessen bestätigte auch ein Technologie- und Rechtsexperte gestern, dass die Regierung neue Gesetze erlassen und die Datenbanken staatlicher Behörden vereinheitlichen müsse, um der Öffentlichkeit mehr digitale Dienste anzubieten.

Dagegen sagte Paiboon Amonpinyokeat von der Anwaltskanzlei P & P, dass die Forderung des Premierministers Prayuth Chan o-cha nach vollwertigen digitalen Regierungsdiensten, die eine bessere öffentliche Bequemlichkeit bieten, aufgrund rechtlicher und technologischer Beschränkungen noch immer nicht durchführbar ist.

Mit Ausnahme des Passausstellungsdienstes des Außenministeriums fordern die meisten Regierungsbehörden noch immer, dass Personen ihren Personalausweis für verschiedene Dienste kopieren, hauptsächlich aufgrund der Unfähigkeit, die Datenbanken aller Behörden im öffentlichen Sektor zu verknüpfen und die Daten miteinander zu verbinden.

Herr Paiboon sagte weiter, das Land habe keine Gesetzgebung ähnlich der US-amerikanischen E-Government. Diese Gesetze verpflichten alle staatlichen Behörden dazu, sich an eine Software zu halten, die alle elektronischen Dienstleistungen regelt.

Thailands Ministerpräsident kann jedoch nach einem bestehenden Gesetz seine Macht ausüben, um alle Ministerien dazu zu zwingen, ihre Datenbanken in elektronische Portale umzuwandeln, so dass digitale Dienste bald verknüpft, und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden können.

Herr Paiboon fügte jedoch hinzu, dass weitere Maßnahmen notwendig seien, um Datenmissbrauch und Datenlecks zu verhindern und entsprechend zu managen. Weiterhin sagte er auch, dass die entsprechenden Datenschutzgesetze dann schließlich auch umgesetzt werden müssten, um den angemessenen Schutz der personenbezogenen Daten zu gewährleisten.

Laut Paiboon gibt es auch noch zahlreiche technische Probleme, die die Entwicklung einer Politik zur Bereitstellung von E-Government-Diensten behindern. Zum Beispiel verwenden verschiedene Regierungsbehörden noch immer unterschiedliche Datenspeicherungssoftware. Dies müsste zuerst gelöst werden, bevor die zwischenstaatlichen Behörden gemeinsam so genannte „ Big Data „ erstellen können, um der Öffentlichkeit auch tatsächlich nahtlose digitale Dienste liefern zu können.

Unter Bezugnahme auf die ID-Karten, sagte Paiboon, dass Fingerabdruck- und Gesichtserkennungssoftware benötigt werden, um die nationale Datenbank für papierlose E-Government-Dienste zu aktualisieren.

Die Regierung müsste außerdem ein Datenschutzamt als Teil einer Datenschutzgesetzgebung einrichten. Dieser Gesetzentwurf wird voraussichtlich noch in diesem Jahr von der National Legislative Assembly ( NLA ) verabschiedet.

Der Datenschutz ist sehr wichtig, da personenbezogene Daten auch vom privaten Sektor einschließlich der Banken geteilt werden können, fügte Herr Paiboon hinzu.

Das MDES soll eine führende Rolle bei der Umsetzung der E-Government-Politik spielen und die Datenbanken in Cloud-Computing- und entsprechend sicheren Speicher-Einrichtungen aufrüsten, sagte er weiter. Die derzeitige Electronic Government Agency ( EGA ) verfüge nicht über ausreichende rechtliche Befugnisse, um ihre Aufgabe zu erfüllen, fügte er hinzu.

Er sagte noch einmal, dass die meisten Datenbanken der Regierungsbehörden eigenständige Systeme seien, die nicht mit anderen Systemen synchronisiert werden könnten.

Außerdem gibt es kein Gesetz, das die Nutzung der Datenbank für Einwohner und ID-Karten des Innenministeriums durch andere Behörden erlaubt.

Jede bestehende zwischenbehördliche Datenbankverknüpfung wird von Fall zu Fall durchgeführt werden müssen. Zum Beispiel ermöglicht eine Verbindung zwischen den Ministerien für Inneres und Handel die Verwendung eines Personalausweises, um die Gründung eines neuen Unternehmens zu registrieren.

Er sagte jedoch, dass es einfacher ist, mit den Datenbanken des privaten Sektors, wie sie von kommerziellen Banken verwendet werden, in Verbindung zu treten, da sie unter der Aufsicht der Bank von Thailand, die die PromptPay E-Payment-Plattform eingeführt hat, schon jetzt standardisiert sind.

 

  • Quelle: The Nation