Laut einer Umfrage ist die Sexuelle Belästigung in Thailand weit verbreitet

Laut einer Umfrage ist die Sexuelle Belästigung in Thailand weit verbreitet

Bangkok. Eine erst kürzlich durchgeführte Umfrage durch YouGov, einem britischen Marktforschungsunternehmen hat ergeben, dass ungefähr ein Viertel der Befragten in Thailand bereits Erfahrungen mit sexueller Belästigung gemacht hatten. Laut den Angaben von YouGov hat die Umfrage unter 1.107 Thailändern ergeben, dass 21 % der Befragten bereits sexuell belästigt wurden.

Wie die Umfrage gezeigt hat, waren sexuelle Übergriffe die häufigste Form der sexuellen Belästigung, von der 44 % der Befragten berichteten. Die zweithäufigste Form der sexuellen Belästigung mit 42 %, waren verbale Kommentare sexueller Natur. 35 % der Befragten Menschen gaben an, dass sie auch schon körperlich belästigt (angetatscht) wurden.

Der Umfrage zufolge fanden die meisten Erfahrungen mit sexueller Belästigung an öffentlichen Orten statt, z. B. in öffentlichen Verkehrsmitteln (27 %), Nachtclubs (18 %), oder an Schulen und Universitäten (17 %).

Während einer von fünf Thailändern angab, sexuelle Belästigung bereits gesehen oder erlebt zu haben, gaben mehr als die Hälfte der Befragten (57 %) an, schon selber sexuell belästigt worden zu sein.

on diesem Prozentsatz erzählen die Menschen eher einem Freund (55 %) oder Familienmitglied (39 %) als der Polizei (10 %). Männer berichteten dagegen wesentlich häufiger von sexuellen Belästigungen als Frauen.

Laut theaseanpost.com wird in mehreren ASEAN Ländern häufiger den Opfern die Schuld an den sexuellen Übergriffen gegeben. Thailand ist zwar eines der fortschrittlichsten Mitgliedsländer der ASEAN, aber auch nicht frei von dieser Praxis, berichtet theaseanpost.

Im März 2018 erklärten die thailändischen Behörden einschließlich des  thailändischen Premierministers  Prayuth Chan o-cha den Frauen, sie sollten sich keine „sexy“ Kleidung mehr anziehen, um so die sexuellen Belästigung oder die Fälle von sexuellen Übergriffen während des beliebten Songkran Festivals zu verhindern.

Später, im November 2018, veröffentlichte „The Nation Thailand“ eine  Stellungnahme, in der der Verfasser feststellte, dass kein Fall von sexueller Belästigung im Land jemals vor Gericht gebracht wurde. In der Stellungnahme fügte der Verfasser sogar hinzu, dass „sexuelle Belästigung in Thailand nicht existiert“.

„Zu sagen, dass es in Thailand keine sexuelle Belästigung gibt, bedeutet nicht, dass es nicht zu unangemessenem Verhalten kommt. Der Begriff ist jedoch legal, und in diesem Land hört die Öffentlichkeit selten, was passiert. Die Reaktionen auf die gelegentlichen Zwischenfälle, die sich ereignen, sind höchstens kurz und kein Fall ist bisher jemals vor Gericht gegangen, berichtet auch The Thaiger.

Einen Monat nachdem die thailändischen Behörden und General Prayuth die Frauen aufgefordert hatten, sich nicht „sexy“ zu kleiden, um sexuellen Übergriffen während Songkrans vorzubeugen,  begann das thailändische Model Cindy Sirinya Bishop mit dem beliebten Hashtag #donttellmehowtodress.

„Unsere Kultur ist nicht so konfrontativ, und es wird eine Weile dauern, bis eine Frau aus sich herauskommt und Namen nennt oder mit dem Finger auf die Medien zeigt“, sagte sie.

Aber in den letzten Monaten habe ich gesehen, wie Frauen in Thailand anfingen, sich gemeinsam über die sexuellen Belästigunegn und Übergriffe zu äußern, ihre Geschichten zu erzählen und die Schuld an den Opfern zurückzudrängen, die hier bisher völlig außer Kontrolle geraten waren“, fügte sie hinzu.

Auszug aus Wikipedia:

YouGov ist ein börsennotiertes britisches Markt- und Meinungsforschungsinstitut, das international tätig ist. Im Mai 2000 gründeten Stephan Shakespeare und Nadhim Zahawi, der seit 2010 Mitglied des House of Commons für die Conservative Party ist, YouGov mit Sitz in London. Zu den größten Aktionären zählen die Investmentgesellschaften BlackRock, Liontrust Asset Management und Standard Life Aberdeen.

Das Unternehmen arbeitet hauptsächlich mit Online-Panel Umfragen, bei denen die Teilnehmer Incentives in Geldform erhalten. Die Daten aus den Befragungen werden per Gewichtung an die Bevölkerungsstruktur angepasst.

Indem YouGov in Großbritannien zwischen 2000 und 2007 die Ergebnisse fünf bedeutender Wahlen mit einer Genauigkeit von einem Prozent vorherzusagen vermochte, erwarb es sich den Ruf, die genauesten Prognosen aller britischen Meinungsforschungsinstitute zu machen.

Auch in Deutschland ist YouGov bei Bundes- und Landtagswahlen für Medienunternehmen im Einsatz. Neben den Wahlumfragen ermittelt das Unternehmen auch Marktdaten, wie den BrandIndex, der täglich das Ansehen von 1000 Marken in Großbritannien, Deutschland, der Türkei und den USA erhebt.

 

  • Quelle: YouGov | theaseanpost.com