VENEDIG. Am Samstag (5. Juni) wurde das erste Kreuzfahrtschiff von Venedig nach fast eineinhalb Jahren Sperre aufgrund der Coronavirus Pandemie wieder in Betrieb genommen,was einem Wortgefecht zwischen den Anhängern und den Gegnern der riesigen schwimmenden Hotels neu entfachte.
Während dies MSC Orchestra über dem Markusplatz aufragte, schwenkten Demonstranten in kleinen Motorbooten Transparente mit der Aufschrift „Nein zu Kreuzfahrtschiffen“.
„Kreuzfahrtschiffe bringen einen Hit-and-Run Tourismus, der Venedig eigentlich nur wenig Nutzen bringt“, sagte die 57-jährige Demonstrantin Lucia Tedesco gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Aus Sorge um die Umwelt und das kulturelle Erbe der Stadt sagen die zahlreichen Gegner der Schiffe, dass sie große Wellen verursachen, die nicht nur Venedigs Fundamente untergraben, sondern auch das fragile Ökosystem seiner Lagune schädigen.
Aber auch Fans der riesigen Schiffe, von denen viele in der Bewegung „Venedig bei der Arbeit“ organisiert sind, sind im UNESCO Weltkulturerbe beheimatet.
Sie sagen, dass Zwischenstopps von Touristenkreuzfahrten zusätzliche Arbeitsplätze in einer vom Tourismus abhängigen Stadt schaffen – selbst wenn sie massiv durch die Pandemie untergraben werden.
Rund 650 Menschen stiegen in die MSC Orchestra in Venedig ein, nachdem sie einen negativen Coronavirus Test gezeigt hatten, der weniger als vier Tage alt war, und einen weiteren auf der Stelle vor Ort bestanden.
Keiner zeigte irgendwelche Anzeichen von Ärger über die strengen Hygienemaßnahmen, die die intensiven Ausbrüche verhindern sollten, die einige Kreuzfahrtschiffe auf dem Höhepunkt der Pandemie trafen.
Das Kreuzfahrtschiff MSC Orchestra fährt über das Becken, als es Venedig verlässt.
Nur die Hälfte der 3.000 Plätze des MSC Orchestra ist für seine Tournee mit Zielen in Süditalien, Griechenland und Kroatien besetzt, berichten die lokalen Medien.
Die Schiffsbesatzung übernahm während ihrer Zeit in Venedig Nachschub und verschärfte die Sicherheitsprotokolle an Bord.
Venedigs Wirtschaft habe innerhalb eines Jahres „rund eine Milliarde Euro“ (1,2 Mrd in dieser Stadt“ verloren.
Als eines der bekanntesten Touristenziele der Welt schwingt Venedigs Kreuzfahrtschiff Debatte immer wieder über die Grenzen Italiens hinaus.
Am Dienstag (1. Juni) schrieben eine Reihe internationaler Künstler – von Mick Jagger bis Wes Anderson und Tilda Swinton – an den italienischen Präsidenten Sergio Mattarella, Premierminister Draghi und den Bürgermeister von Venedig.
Sie forderten einen „letzten Stopp“ für Besuche von Kreuzfahrtschiffen sowie ein besseres Management der Touristenströme, den Schutz des Lagunenökosystems und Beschränkungen der Immobilienspekulation, um die „physische Integrität, aber auch die kulturelle Identität der Stadt“ weiter zu schützen.
- Quelle: Bangkok Post