BANGKOK. Menschen mit niedrigem Einkommen kämpfen weiterhin mit dem Druck, der durch die hohe Verschuldung der Haushalte entsteht. Die Verschuldung der privaten Haushalte bereitet den Politikern große Sorgen. Sie befürchten, dass sie sich zu einer tickenden Zeitbombe für die Wirtschaft entwickeln könnte.
Laut Pornchai Thiraveja, Generaldirektor des Fiscal Policy Office, beliefen sich die Schulden der privaten Haushalte im zweiten Quartal 2024 auf 89,6 Prozent des BIP.
Auch wenn die Quote im ersten Quartal gegenüber 90,7 % zurückging, ist die Verschuldung der privaten Haushalte nach wie vor höher als das empfohlene Niveau.
Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich hat eine Studie durchgeführt und kommt zu dem Schluss, dass eine Verschuldung der privaten Haushalte, die einen festgelegten Schwellenwert überschreitet, einen größeren negativen Einfluss auf das langfristige Wirtschaftswachstum haben würde als die kurzfristigen positiven Effekte eines durch die höhere Verschuldung der privaten Haushalte bedingten Konsumanstiegs.
Das Finanzministerium und die Bank von Thailand wurden aufgefordert, Maßnahmen zur Lösung dieses Problems zu ergreifen. Dies führte zu dem kürzlich vorgestellten Schuldenerlassprogramm „Sie kämpfen, wir helfen“, das eine dreijährige Aussetzung der Zinszahlungen vorsieht, während der die Regierung die Zinslast übernimmt.
Herr Pornchai sagte, dass die Verschuldung der privaten Haushalte zwar hoch sei, eine Analyse ihrer Struktur jedoch zeige, dass der Großteil davon für den Vermögensaufbau verwendet werde, etwa für den Kauf von Vermögenswerten, geschäftliche Aktivitäten und Bildung.
Diese Zwecke tragen zur Einkommensgenerierung bei und verbessern die Lebensqualität der Haushalte in der Zukunft, wie die Zusammensetzung der Haushaltsschulden zeigt: 34,1 % davon werden für den Kauf von Vermögenswerten wie Immobilien und 10,6 % für den Kauf von Fahrzeugen wie Autos und Motorrädern verwendet. Diese Fahrzeuge können auch als Mittel zur Einkommensgenerierung dienen, wie z. B. Taxis oder Motorräder, die für Lieferungen verwendet werden.
Darüber hinaus entfallen 17,6 % der Haushaltsschulden direkt auf geschäftliche Aktivitäten und 4,1 % auf Bildung.
Zählt man die für Vermögensaufbau, Geschäftsaktivitäten und Bildung genutzten Schulden zusammen, machen diese Kategorien über 66,5 % der gesamten Schuldenstruktur der privaten Haushalte aus.
Darüber hinaus handelt es sich bei etwa 44,7% der Haushaltsschulden, also fast der Hälfte, um besicherte Schulden wie Hypotheken und Autokredite. Dies deutet darauf hin, dass sich manche Haushalte eher zum Erwerb von Vermögenswerten als für Konsumzwecke verschulden.
Laut Herrn Pornchai ist angesichts der Aussichten im Jahr 2025 mit einer Senkung der Verschuldung der thailändischen Privathaushalte zu rechnen, da die Finanzinstitute die Kreditvergabestandards insbesondere bei Wohnungsbau- und Autokrediten verschärfen.
- Quelle: Bangkok Post