BANGKOK. Der anhaltende Firmenstreit um die Zukunft des Convenience-Store-Imperiums 7-Eleven hat eine neue Wendung genommen: Die thailändische Charoen Pokphand (CP) Group hat Berichten zufolge Gespräche aufgenommen, um der japanischen Seven & i Holdings bei der Abwehr eines Übernahmeangebots des kanadischen Einzelhandelsriesen Alimentation Couche-Tard zu helfen.
Seven & i Holdings, Eigentümer der globalen Marke 7-Eleven, steht unter Druck von Alimentation Couche-Tard, das ein Übernahmeangebot im Wert von rund 7 Billionen Yen (47 Milliarden USD) vorgelegt hat. Als Reaktion darauf sucht die Gründerfamilie von Seven & i Holdings Unterstützung bei strategischen Investoren, um das Unternehmen zu privatisieren, die weitere Kontrolle sicherzustellen und die Übernahme durch das kanadische Unternehmen zu verhindern.
Berichten des japanischen Medienunternehmens NHK zufolge ist die CP Group als potenzieller Investor in diesem Projekt in Erscheinung getreten. Die Gespräche konzentrieren sich auf die Sicherung einer Finanzierung von mehreren hundert Milliarden Yen. Die Verhandlungen zur Festlegung der genauen Höhe der finanziellen Beteiligung der CP Group laufen noch.
Die CP Group ist der jüngste große Akteur, der in die Verhandlungen einsteigt. Zuvor gab es bereits Gespräche mit dem japanischen Handelshaus Itochu Corporation sowie führenden Banken und Investmentfonds. Der ehrgeizige Plan sieht vor, über 8 Billionen Yen (54 Milliarden USD) aufzubringen. Damit würde er das Angebot von Alimentation Couche-Tard übertreffen und die Privatisierung von Seven & i Holdings sicherstellen.
Ursprünglich hatte die Gründerfamilie geplant, den Deal bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres am 28. Februar abzuschließen. Verzögerungen bei der Finanzierung führten jedoch zu einer verstärkten Suche nach weiteren Investoren, darunter CP Group und andere globale Finanzinstitute.
Wenn dieser Schritt erfolgreich ist, würde er die Beziehungen zwischen Seven & i Holdings und CP Group, einer dominierenden Kraft im thailändischen Einzelhandel und Konsumgütersektor, stärken. Die CP Group betreibt bereits Tausende von 7-Eleven-Filialen in Thailand und ist damit einer der größten Franchisenehmer der Marke außerhalb Japans. Ihre mögliche Beteiligung an den Privatisierungsbemühungen signalisiert ein verstärktes Engagement für die langfristige Expansion der Convenience-Store-Kette in Asien.

Alimentation Couche-Tard verfolgt unterdessen weiterhin entschlossen Seven & i Holdings. Das kanadische Unternehmen, das weltweit über 14.000 Convenience Stores betreibt, möchte seine Präsenz auf dem lukrativen asiatischen Markt ausbauen.
Während die Verhandlungen weitergehen, steht das Schicksal einer der bekanntesten Convenience-Store-Marken der Welt auf dem Spiel. Da die Uhr auf Ende Februar zuläuft, muss Seven & i Holdings seine Finanzierungsstrategie schnellstmöglich fertigstellen, um eine Übernahme durch Couche-Tard zu vermeiden.
Ob das Engagement der CP Group den Ausschlag geben wird, bleibt abzuwarten, doch ihr Einstieg in den wettbewerbsintensiven Kampf um die Vormachtstellung Thailands unterstreicht den wachsenden Einfluss des Landes im weltweiten Einzelhandel.
- Quelle: ASEAN NOW