BANGKOK. In einem Skandal, der die thailändische Ärzteschaft erschüttert, wurden drei Ärzte nach einer Untersuchung des umstrittenen Aufenthalts des ehemaligen Premierministers Thaksin Shinawatra im Police General Hospital disziplinarisch belangt.
Die gestern, am 8. Mai, bekannt gegebene Entscheidung des thailändischen Ärzterates sorgte hinsichtlich der Gesundheitsstandards und des politischen Einflusses in aufsehenerregenden medizinischen Fällen für Aufsehen. Dies geschah, nachdem ethische Fragen im Zusammenhang mit Thaksins Krankenhausaufenthalt aufgekommen waren, da es keine schlüssigen Beweise für seinen kritischen Zustand gab.
Professor Dr. Prasit Watanapa, erster Vizepräsident der Ärztekammer, erläuterte die ergriffenen Maßnahmen: Ein Arzt erhielt eine förmliche Verwarnung, zwei anderen wurde die Approbation entzogen. Diese Entscheidung folgte einer Untersuchung eines Ad-hoc-Unterausschusses unter der Leitung von Professor Emeritus Dr. Amorn Leelarasamee. Der Ausschuss wurde eingerichtet, um Beschwerden über Thaksins Verlegung vom Krankenhaus des Justizvollzugsamts ins Polizeikrankenhaus zu prüfen und untersuchte die während dieser Verlegung eingehaltenen Pflegestandards.
Dr. Amorns Team leitete die Untersuchung im Dezember 2024 ein und sammelte wichtige medizinische Daten des Police General Hospital, um seine Schlussfolgerungen zu untermauern. Die Ergebnisse sollten ursprünglich im April veröffentlicht werden, wurden jedoch aufgrund der Einreichung zusätzlicher medizinischer Dokumente sowohl des Police General Hospital als auch des Department of Corrections Hospital verschoben. Diese Verzögerung gipfelte gestern in der Abstimmung des Medical Council über die Disziplinarmaßnahmen.
Bei einer Versammlung am 10. April erläuterte Ratsmitglied Dr. Methee Wongsirisuwan das siebenstufige Ermittlungsprotokoll. Das Verfahren befindet sich derzeit in Schritt 4. Nach Abschluss wird der Fall in Schritt 5 einer externen rechtlichen Überprüfung unterzogen – eine wichtige Phase vor möglichen Disziplinarmaßnahmen.

Sollte die Resolution angenommen werden, wird sie zur endgültigen Genehmigung an den Vorsitzenden des Sonderausschusses des Ärzterats, Somsak Thepsuthin, weitergeleitet, der auch Gesundheitsminister ist.
Im Falle einer Anfechtung wird der Beschluss zur weiteren Prüfung an die Ärztekammer zurückverwiesen. Da für die Aufrechterhaltung disziplinarischer Maßnahmen eine Zweidrittelmehrheit erforderlich ist, haben die beschuldigten Ärzte das Recht, Berufung einzulegen, sollte die Entscheidung nicht zu ihren Gunsten ausfallen. Diese Situation verdeutlicht das empfindliche Gleichgewicht zwischen medizinischer Ethik und politischer Dynamik in hochriskanten Gesundheitsszenarien.
Die Untersuchung hat nicht nur Auswirkungen auf die zukünftige berufliche Stellung der beteiligten Ärzte, sondern wirft auch allgemeinere Fragen zu den Standards und der Unparteilichkeit medizinischer Praktiken im Zusammenhang mit politischen Narrativen auf. Diese Entwicklungen werfen ein Licht auf den anhaltenden Kampf innerhalb der Gesundheitssysteme um die Wahrung ethischer Integrität trotz externem Druck.
- Quelle: ASEAN NOW, The Thaiger