BANGKOK. Thailand erlebt einen besorgniserregenden Wiederanstieg der Covid-19 Fälle. Zwischen dem 27. April und dem 3. Mai wurden über 8.446 Krankenhausaufenthalte registriert. Auf diesen Anstieg der Fälle machte Assoc Prof. Dr. Thira Woratanarat, ein angesehener Experte für öffentliche Gesundheit an der Chulalongkorn-Universität, aufmerksam.
Bangkok hat sich zum Epizentrum dieser jüngsten Welle entwickelt und verzeichnet laut Dr. Thiras jüngster Analyse mit 2.377 die höchste Zahl an Neuinfektionen.
Neben Bangkok verzeichneten Chonburi mit 680 Fällen, Nonthaburi mit 490, Rayong mit 380 und Samut Prakan mit 327 Fällen ebenfalls signifikante Zahlen. Dieser erneute Anstieg unterstreicht die zentrale Herausforderung, da das Land hoffte, die Kontrolle über die Covid-19 Situation zu behalten.
Ein auffälliger Trend bei diesem jüngsten Anstieg ist die Altersverteilung der Betroffenen. Die höchsten Infektionsraten gibt es bei Personen im Alter von 30 bis 39 Jahren mit 1.794 Fällen. Dicht dahinter folgen die 20- bis 29-Jährigen mit 1.540 Fällen. Besonders besorgniserregend ist jedoch der Anstieg der Fälle bei Kleinkindern im Alter von 0 bis 4 Jahren mit 682 gemeldeten Fällen.
Dr. Thira hat diese Dynamik hervorgehoben, um Gesundheitsbehörden und die Öffentlichkeit auf die weitreichenden Auswirkungen dieses Trends aufmerksam zu machen. Er wies darauf hin, dass zwischen dem 4. und 7. Mai die Zahl der Covid-19 Fälle etwa doppelt so hoch war wie die der Grippefälle, was die Schwere des aktuellen Ausbruchs verdeutlicht. In diesem Zeitraum gab es 2.593 Covid-19 Fälle gegenüber 1.321 Grippefällen.
Beunruhigend ist, dass in diesem Zeitraum auch ein Covid-19 bedingter Todesfall verzeichnet wurde. Der Gesundheitsexperte warnt, dass bei Personen mit aktuellen Symptomen die Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu erkranken, im Vergleich zur Grippe zweistellig ist. Bei Symptomen liegt die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Virus zu infizieren, bei schätzungsweise 67 %.

Als Reaktion auf diese erneute Bedrohung betonte Dr. Thira die Bedeutung gezielter Vorsichtsmaßnahmen für gefährdete Gruppen wie Kleinkinder, Schüler, ältere Menschen und bereits hospitalisierte Personen. Er rät, insbesondere Berufstätigen, regelmäßig Gesundheitschecks durchzuführen, um sowohl die eigene Sicherheit als auch die anderer zu gewährleisten. Dr. Thira empfiehlt außerdem regelmäßige Screenings für stationäre Patienten und Patienten mit geplanten Operationen, um Patienten und medizinisches Personal in Gesundheitseinrichtungen zu schützen.
Er forderte Bildungseinrichtungen, Kindertagesstätten, Altenpflegeeinrichtungen und Krankenhäuser dazu auf, umgehend wirksame Risikomanagementstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Schnelles Handeln sei notwendig, betonte er, um einen größeren Ausbruch zu verhindern, der verschiedene Altersgruppen betreffen könnte. Der Aufruf zu Wachsamkeit und proaktiven Maßnahmen stehe im Einklang mit dem globalen Verständnis, dass die Pandemiebekämpfung gemeinsame Anstrengungen und gesellschaftliches Engagement erfordere.
- Quelle: ASEAN NOW, The Nation Thailand