pp Bangkok. Die Armee bestellte zwei der bekanntesten Militärreporter des Landes, Frau Wassana Nanuam (Bangkok Post) und ihren Amtskollegen bei der Thai Rath zu einem Treffen mit hochrangigen Beamten in die Putsch Zentrale. Das Hauptthema: „schwierige und aggressive Fragen“.
Die „Einladung“ kam an einem Tag, an dem die beiden erfahrenen Journalisten auf der Suche nach klaren Antworten General Prayuth gefragt hatten, ob und wann es einen neuen Ministerpräsidenten geben würde, ob Prayuth einen Zeitplan habe und wann die allgemeinen Wahlen stattfinden würden.
Als Antwort sagte General Prayuth, es gäbe bereist eine Übergangsregierung. Auf die Frage, ob er den Posten als Interims-Ministerpräsident übernehmen würde gab es weder ein Dementi, noch eine Zusage.
Zur Frage eines Termins zu den Neuwahlen erklärte er, dass der Zeitpunkt noch „unbestimmt“ sei. Zunächst müsse wieder Frieden und Ordnung im Land hergestellt werden, fügte er hinzu.
Frau Wassana schilderte nach der 45-minütigen Sitzung, dass General Prayuth sehr unglücklich über die kraftvoll und aggressiv gestellten Fragen gewesen sei. Solche Fragen könnten das Vertrauen der Bevölkerung in seiner Führung beeinflussen, behaupteten die Offiziere der Armee gegenüber den beiden Reportern.
Generalmajor Ponpat sagte: „General Prayuth hat mich gebeten ihnen zu sagen, dass er nicht nur der Chef der Armee, sondern auch der Führer der nationalen Verwaltung für Recht und Verwaltung sei. Bevor er die Fragen beantworten könne, müsse er zunächst darüber nachdenken. Außerdem wäre es noch nicht an der Zeit, um Fragen zu einem neuen Ministerpräsidenten, zur Regierung oder zur Wahl zu beantworten.
„Es ist nicht angemessen, ihre Fragen in so einem kraftvollen Stil zu stellen. Wir bitten sie um eine gute Zusammenarbeit. Stellen sie keine weiteren Fragen in diese Richtung. Außerdem bitten wir sie zu verstehen, dass General Prayuth gute Absichten hat und die Probleme des Landes lösen möchte“.
„Die Presse sollte General Prayuth lieber aufmuntern“, heißt es weiter. „In der aktuellen Situation kann jede Maßnahme, die sich negativ auf die Problemlösungsbemühungen und auf das Vertrauen in den Führer der Armee auswirken, rechtliche Schritte durch die Armee nach sich ziehen. Das würde die Armee gerne vermeiden“.
Generalmajor Ponpat ließ es jedoch offen, welche rechtlichen Schritte die Armee im Falle einer Zuwiderhandlung einleiten werde.
Die Armee fragte Frau Wassana ebenfalls, ob sie die Kommentare der Internet-Nutzer auf ihrer Facebook-Seite nicht „zügeln“ könne. Die Bangkok Post Reporterin erklärte dazu, dass sie technisch nicht dazu in der Lage sei, die Beiträge ihrer Facebook-Freunde zu deaktivieren. Sie habe bereits Berufung eingelegt um zu verhindern, dass es in einen Krieg der Worte ausartet.
Sie sagte weiter, dass sie nur ihrer Arbeit nachgehen würde und ihre Recherchen und ihre Geschichten auch auf Facebook veröffentliche. Sie wäre allerdings bereit ihre Facebook-Seite zu schließen, falls die Junta ihre Online-Beiträge als provokativ oder als Störung der öffentlichen Ordnung betrachten würde.
Der Bangkok Post Editor Herr Pichai Chuensuksawadi erklärte dazu: “Unsere Position ist, dass wir wie gewohnt weiterarbeiten werden”.
Quelle: BangkokPost