Neue Änderungen beim Versammlungs- und Demonstrationsrecht

Neue Änderungen beim Versammlungs- und Demonstrationsrecht

Bangkok. Seit Donnerstag den 13. August gelten für Versammlungen und Demonstrationen in Thailand neue Gesetze. Damit sind die Grenzen für die Öffentliche Meinungsfreiheit noch enger gesteckt und weiter eingeschränkt worden. General Prayuth warnte alle Betroffenen und sagte, dass diese Änderungen des Versammlungs- und Demonstrationsrecht ab sofort in Kraft treten und strikt durchgesetzt werden.

Menschenrechtsgruppen haben sich bereits besorgt über das neue Versammlungsgesetz und seine harten Strafen geäußert. Damit wurde die neueste restriktive Maßnahme in Kraft gesetzt, seit das Militär die gewählte Regierung durch einen Staatsstreich im vergangenen Jahr verdrängt hat.

Laut Interims-Premierminister Prayuth Chan-ocha, dem ehemaligen Armeechef der den Putsch organisiert hatte, gelten seit Donnerstag folgende Änderungen:

  • Demonstration müssen angemeldet und mindestens 24 Stunden vorher von der Polizei genehmigt werden.
  • Demonstrationen müssen einen Mindestabstand von 150 Metern vom Regierungssitz, dem Parlament, dem Königspalast und den Gerichten einhalten. Ausnahmen gibt es nur, wenn diese vorher von den Behörden genehmigt wurden.
  • Das Blockieren der Eingänge zu Regierungsgebäuden, Häfen und Flughäfen, Krankenhäusern, Bahn- und Busbahnhöfen, Botschaften und Schulen ist verboten.
  • Bei Demonstrationen ohne polizeiliche Erlaubnis droht eine Haftstrafe bis zu 6 Monaten und/oder eine Geldstrafe bis zu 10.000 Baht.
  • Bei einer gezielter Unterbrechung von öffentlichem Servicen wie z.B. dem Transportwesen, der Telekommunikation oder der Strom- und der Wasserversorgung drohen den Demonstranten ebenfalls bis zu 10 Jahren Haft.
  • Demonstranten, die die Anordnungen der Polizei ignorieren drohen bis zu einem Jahr Gefängnis und oder eine Geldstrafe von bis zu 20.000 Baht.
  • Personen, die während einer Demonstration mit Waffen, Sprengstoffen oder ähnlichen Waffen oder Werkzeugen angetroffen werden, können mit Gefängnis bis zu fünf Jahren und einer Geldstrafe von 100.000 Baht rechnen.

Der Gesetzentwurf wurde von der Polizei vorgeschlagen und durch das vom Militär installierte Kabinett einstimmig mit 182:0 angenommen.

Menschenrechtsgruppen kritisieren, das dieses Gesetz den Behörden weitreichende Befugnisse gibt, um öffentliche Versammlungen aus vage und willkürlichen Gründen zu verbieten.

„Dieses Gesetz verletzt die Rechte der Menschen. Wir wollen, dass dieses Gesetz widerrufen wird“, sagte Nutchapakorn Nummueng, ein Vertreter der iLaw Interessengruppe.

„Dieses Gesetz wird ab sofort strikt durchgesetzt werden“, sagte Prayuth gegenüber Reportern. „Damit wollen wir jede Art von Belästigung, Störungen und Gewalt, wie sie in der Vergangenheit aufgetreten sind, verhindern. Es ist nicht möglich, alles zu haben“.