Interpol verstärkt die Suche nach dem Red Bull Erben

Interpol verstärkt die Suche nach dem Red Bull Erben

Bangkok. Der königliche thailändische Polizeisprecher Krissana Pattanacharoen sagte am Montag, dass seine Abteilung vom internationalen Polizeidienst Interpol über eine rote Notiz „Red Notice“ gegen den flüchtigen Red Bull Erben Vorayuth „Boss“ Yoovidhya benachrichtigt worden sei. Die sogenannte Red Notice ist eine weltweite Forderung, eine individuelle, ausstehende Auslieferung zu finden und die gesuchte Person vorläufig zu verhaften.

Wie bereits mehrfach berichtet, hatte der Erbe des Red Bull Energiegetränks Vorayuth „Boss“ Yoovidhya bei einem Verkehrsunfall mit Fahrerflucht im Jahr 2012 einen Verkehrspolizisten in Bangkok getötet. Seitdem waren die Behörden mehr oder weniger ernsthaft bemüht, den flüchtigen Red Bull Erben zu verhaften.

Vorayuth Yoovidhya verschwand Ende April aus Thailand, kurz bevor die Behörden einen Haftbefehl ausstellten, nachdem er wiederholt mit Staatsanwälten seit dem Unfall vom September 2012 nicht zusammenkam und keinen der Gerichtstermine wahrnahm. Er flog mit einem der Privatjets der Familie nach Singapur und ist seitdem angeblich verschwunden und für die Behörden nicht mehr greifbar.

„Uns wurde mitgeteilt, dass Interpol eine Red Notice über den Red Bull Erben Vorayuth „Boss“ Yoovidhya herausgegeben hat. Wir müssen jetzt abwarten um zu sehen, welche Art von Antworten wir aus den Mitgliedsländern bekommen“, sagte Polizei Oberst Krissana gegenüber den nationalen Medien.

„Wir haben an diesem Fall lange und intensiv gearbeitet und ihn mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln verfolgt. Die jetzt veröffentlichte rote Notiz (Red Notice) ist dass, was wir im Moment noch tun können, wenn wir glauben, dass es möglich ist, dass er sich weiterhin im Ausland versteckt hält“, fügte er hinzu.

Die rote Notiz bedeutet, dass die Polizei den Ort und eine Person sucht, die von einem Gericht oder einem internationalen Tribunal im Hinblick auf seine / ihre Auslieferung gewünscht wird. Die Person wird verhaftet und dann je nach Abkommen nach Thailand ausliefert.

Die Bekanntmachung über die rote Notiz geht an alle 190 Interpol-Mitgliedsländer. Unter anderem behaupten Grenzbeamte, dass in der Theorie internationale Reisen eher zu einer Verhaftung führen. Schon im Mai haben die thailändischen Behörden in Bangkok den Reisepass von Herrn Vorayuth storniert, berichtet er weiter.

Seit seiner Flucht aus Thailand zeigte eine AP-Untersuchung, dass er weiterhin einen Luxus-Lifestyle führt. Dazu gehören Reisen rund um die Welt in einem Privatjet, Snowboarden in Japan, Clubbing in London und Partying auf den Formel 1 Grand Prix Strecken der Welt, einschließlich posieren für Fotos mit dem Fahrer des Red Bull Team Stalls.

Im April trafen AP-Reporter ihn vor einem der luxuriösen Londoner Häuser der Familie, aber er weigerte sich, Fragen zu beantworten. Später am selben Tag verließen er, seine Eltern und ein Cousin eilig die Adresse mit einem ganzen Paket an Gepäckstücken.

Die schleppende Behandlung des Falles hat zu einer bitteren Kritik an der thailändischen Polizei und der Staatsanwaltschaft geführt. Dabei wurden immer mehr Gerüchte und Vorwürfe darüber laut, dass die reiche und gut verbundene und vernetzte Familie in Wirklichkeit von der Gerechtigkeit befreit worden ist.

Die Polizei hat allerdings nach wie vor diese Vorwürfe abgestritten und besteht darauf, dass sie Vorayuth „Boss“ Yoovidhya finden und verhaften werden.

 

  • Quelle: Bangkok Post