Die Kosten für den Schulanfang ihrer Kinder bereiten vielen Eltern große Kopfschmerzen

Die Kosten für den Schulanfang ihrer Kinder bereiten vielen Eltern große Kopfschmerzen

Bangkok. In diesem Monat beginnt in Thailand wieder ein neues Schulsemester. Das sorgt bei vielen Eltern für starke Kopfschmerzen, da sie Milliarden von Baht ausgeben müssen, um ihre Kinder auf das neue Semester vorzubereiten.

Mehrere Wirtschaftsforschungsinstitute haben Umfragen zur Vorbereitung der Eltern auf die Bildung ihrer Kinder durchgeführt und dabei festgestellt, dass die Schulanfangssaison eine der größten Ausgabenperioden des Jahres ist, Das trifft sowohl auf die einkommensstarken Eltern, als auch auf die einkommensschwachen Eltern gleichermaßen zu.

Nach den Schätzungen der Handelskammer der Universität werden die Eltern voraussichtlich 54.972 Milliarden Baht ausgeben, um ihre Kinder auf den Schulanfang im Jahr 2019 vorzubereiten. Dies entspricht einem Anstieg von 5,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Obwohl die Gesamtwirtschaft sowohl aufgrund externer als auch interner Faktoren nach wie vor sehr düster ist, sind die Eltern dazu bereit, mehr für die Bildung ihrer Kinder auszugeben.

Die Umfrage der Universität Bangkok, die letzte Woche veröffentlicht wurde, hat gezeigt, dass der Stress der Eltern während der Schulanfangszeit im Laufe der Jahre immer weiter angestiegen ist.

Mehr als die Hälfte der befragten Eltern gab an, ihre Ersparnisse ausreichend bei Seite gelegt zu haben, um die Bildung ihrer Kinder finanziell absichern zu können. Gleichzeitig gaben aber auch mehr als 40 Prozent der Befragten Eltern zu, dass sie bzw. ihre Kinder nicht so viel Glück haben. Ihre Ersparnisse reichen nicht aus, um ihre Kinder ausreichend auf das neue Schulsemester vorzubereiten.

Die Umfrage der Universität Bangkok zeigt:

  • dass rund 11,9 Prozent der Eltern Kredite bei ihren Freunden und Verwandten aufnehmen müssen,
  • 8,2 Prozent müssen ihre wertvollen Gegenstände wie Gold oder ein Fernsehgerät verpfänden,
  • 6,8 Prozent sind dabei sogar auf Kredithaie angewiesen,
  • und die anderen 6,7 Prozent nutzen dabei Kredite oder überziehen ihre Kreditjarten.

Die Umfrage der Handelskammer der Universität ergab außerdem, dass mehr als 40 Prozent der 1.200 Befragten Eltern angaben, nicht genügend Ersparnisse für die Ausbildung ihrer Kinder zu haben. Jeder Elternteil gibt durchschnittlich 18.299 Baht pro Schüler aus.

Ohne ausreichende Ersparnisse müssen Eltern Kredite aufnehmen, ihre Gegenstände verpfänden, persönliche Kredite nutzen oder zum Teil sogar ihre Autos refinanzieren, um ihren Kindern die bestmögliche Bildung zu bieten. Einige waren dabei sogar auf Kredithaie angewiesen.

Die staatliche Sparkasse (GSB) führte die Umfrage unter den einkommensschwachen Eltern durch und stellte dabei fest, dass sie in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr 18 Prozent weniger ausgeben. Laut den Angaben der staatlichen Sparkasse sind die Eltern aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage dazu gezwungen, ihre Ausgaben mit größerer Vorsicht zu behandeln.

Basierend auf der Umfrage wurde von den Basishaushalten erwartet, dass sie in diesem Schuljahr insgesamt 34,97 Milliarden Baht ausgeben.

Die GSB-Umfrage konzentrierte sich dabei auf 2.186 Eltern, die weniger als 15.000 Baht pro Monat verdienten.

Insgesamt würden die befragten Eltern versuchen, alte Schuluniformen oder Schulbedarf zu verwenden, so der Präsident und Geschäftsführer der GSB, Herr Chatchai Payuhanaveechai.

Andernfalls müssen diese Basishaushalte Geld von ihren Sparschweinen abheben oder Kredite aus informellen Quellen aufnehmen, um ihre Kinder auf das neue Schuljahr vorzubereiten, berichtet die GSB weiter.

Die Sozialversicherungskarte im Wert von 500 Baht pro Schüler für einkommensschwache Eltern und Steuervergünstigungen hat die finanzielle Belastung dieser Basishaushalte zumindest etwas gelockert, sagt die GSB.

Nach Angaben des GSB geben die meisten von ihnen für die Grundschulbildung ihrer Kinder ihr Geld aus. Dabei geben sie im Durchschnitt 7.030 Baht pro Haushalt aus. Die Top-3 Artikel sind Schuluniform, Schulgeld und Schulbedarf.

Die Eltern im Großraum Bangkok stehen dabei ebenfalls unter einem finanziellem Druck, berichtet das Research Center der Kasikorn Bank.

Das „ Kasikorn Research Center „ führte im vergangenen Monat eine Umfrage unter Eltern im Großraum Bangkok durch und stellte dabei fest, dass mehr als 54 Prozent der Eltern während des Semesters 2019 über ihre Finanzen besorgt waren.

Sie haben mit höheren täglichen Ausgaben und teurem Schulmaterial für ihre Kinder zu kämpfen. Einige der Befragten gaben dabei an, dass in diesem Jahr mehr Kinder zur Schule gehen.

Fünf Prozent der Befragten, die sich Sorgen um ihre Finanzen machten, gaben an, dass sie Kredite und Pfandhäuser in Anspruch nehmen würden, um die Ausbildung ihrer Kinder zu finanzieren.

Während die Eltern im Großraum Bangkok nicht damit gerechnet haben, ihre Ausgaben für Uniform und Schulmaterial zu erhöhen, planen sie, ihre Ausgaben für zusätzliche Lehrpläne für ihre Kinder zu erhöhen, beispielsweise für Nachhilfeschulen.

Die Eltern im Großraum Bangkok sind auch bereit, mehr für die Freizeitaktivitäten ihrer Kinder wie Musik und Sport auszugeben. Laut den weiteren Angaben des „ Kasikorn Research Center „sind sie der Meinung, dass die Schulen ihren Kindern diese Lebenskompetenzen nicht ausreichend vermitteln.

Thai PBS befragte einen Elternteil, dessen Kind kurz vor dem Eintritt in die 1. Klasse einer Privatschule in Bangkok steht, und erklärte, dass sie bereit sei, mehr für die Einschreibung ihres Kindes in eine Privatschule auszugeben, weil sie wollten, dass ihr Kind an einer bekannten Institution studiert.

Abgesehen von den Studiengebühren muss sie zusätzliche auch noch weitere Belastungen wie zum Beispiel die Schulgebühren sowie die Kosten für den Transport- und die Unterrichtsmittel tragen. Daher ist der Aufwand für die Einschreibung ihres Kindes im ersten Semester doppelt so hoch wie der an einer öffentlichen Schule.

 

  • Quelle: Thai PBS, Kasikorn Research Center, Staatliche Sparkasse (GSB)